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"Signifikante Steigerung": Wieder mehr Personen in Oberösterreich in Altenpflege-Ausbildung

Tips Logo Karin Seyringer, 29.02.2024 13:50

OÖ/LINZ. Im Rahmen der Anfang 2023 in Umsetzung befindlichen „Fachkräftestrategie Pflege“ in Oberösterreich ziehen Sozial-Landesrat Wolfang Hattmannsdorfer (ÖVP) und Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir, Direktorin der Altenbetreuungsschule OÖ, erfreuliche Zwischenbilanz zu den Ausbildungszahlen. Erstmals seit sieben Jahren gebe es wieder signifikante Steigerungen, so Hattmannsdorfer. 2024 soll die Ausbildung noch wohnortnaher und flexibler werden.

  1 / 2   Direktorin Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir und Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer freuen sich über den Zuspruch zur Pflegeausbildung. (Foto: Land OÖ/Andreas Krenn)

„Die Fachkräftestrategie Pflege enthält 50 Maßnahmen, die wir in Oberösterreich in eigener Zuständigkeit umsetzen können, auch mit Kontrolle und Evaluierung der Wirkung“, so Hattmannsdorfer am Donnerstag in Linz. Gemeinsam mit Städte- und Gemeindebund wurde diese gestartet.

Mehr zum Thema: Fachkräftestrategie Pflege: OÖ startet Allianz

Pflegestipendium und neues Berufsbild

Als zentrale Maßnahme in der Ausbildungsoffensive wurde im September 2022 das Oö. Pflegestipendium eingeführt, in Höhe von 600 Euro im Monat. „Wir haben das bewusst ohne Zuverdienstgrenze definiert, weil wir auch Umsteigende ansprechen wollen und damit diese keine Einkommensverluste haben - und auch jene, die schon in der Pflege sind, zu motivieren, eine weitergehende Ausbildung zu absolvieren“, so Hattmannsdorfer.

Auch wurde das neue Berufsbild „Stützkraft“ als niederschwelliger Einstieg in den Pflegebereich eingeführt. „Erstmals wurde die Möglichkeit geschaffen, ganz ohne Ausbildung zu starten. Man hat gleich ein Einkommen und beginnt gleichzeitig mit der Ausbildung, in der Regel zur Heimhilfe, diese ist innerhalb von zwei Jahren abzuschließen. Learning on the job also.“

Um 171 Personen mehr in Ausbildung

Nach etwas mehr als einem Jahr seit Umsetzung der Maßnahmen ist die Zahl der Personen in Ausbildung um 171 auf 1.576 gestiegen (2022: 1.405), unter anderem auch durch Einführung von digitalen und modularen Ausbildungslehrgängen.

1.041 Personen bekamen bislang (September 2022 bis Februar 2024) das Oö. Pflegestipendium bewilligt. 182 Personen haben das Angebot des neuen Berufsbildes Stützkraft angenommen.

„Diese Zahlen zeigen: Aus heutiger Sicht geht es in die richtige Richtung. Zum ersten Mal seit sieben Jahren haben wird wieder signifikant steigende Zahlen bei der Ausbildung“, freut sich Hattmannsdorfer.

Regional, digital: Vier Schwerpunkte im Jahr 2024

2024 wird weiter an der Ausbildungsoffensive gearbeitet. Vier Schwerpunkte werden gesetzt: 

  • Fokus auf regionale Ausbildung: 2024 starten Kurse an 28 Ausbildungsstandorten, möglichst flächendeckend in ganz Oberösterreich. Gesamt 1.350 Ausbildungsplätze werden angeboten, finanziert vom Sozialressort. „Wir wollen vor Ort sein, die Ausbildungen so Wohnort und arbeitsnah wie möglich anbieten“, so Hattmannsdorfer.
  • Fokus auf Digitalisierung: 2023 wurden die ersten beiden digitalen Heimhilfe-Lehrgänge an der Altenbetreuungsschule OÖ gestartet. „Der Pilot war erfolgreich, 2024 starten drei weitere digitale Heimhilfekurse. Zudem gibt es ab September 2024 auch erstmals den Lehrgang 'Fachsozialbetreuung Altenarbeit' in hybrider Form“, kündigt Direktorin Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir an.
  • Weiterer Fokus auf Umsteigende: durch die Anpassung der Kurszeiten an Arbeitszeiten und an die Bedürfnisse von Eltern mit Betreuungspflichten
  • Besonders in den Ballungsräumen werde ein Fokus auf Menschen mit Migrations-Hintergrund gelegt, dafür neue, eigene Lehrgänge mit Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache geschaffen.

Mehr zum Thema: Pflegeausbildung flexibel und ortsunabhängig: Digitaler Heimhilfe-Lehrgang kommt

Positive Erfahrungen

„Die Digitalisierung kommt sehr gut an, die Teilnehmer schätzen es sehr, von zu Hause aus mitmachen zu können. Darum wollen wir jetzt auf die Ausbildung Fachsozialbetreuung erweitern. Ich glaube, dass dadurch vermehrt Bewerbungen kommen werden“, so Steinbacher-Mittermeir. Auch die Regionalisierung der Ausbildung und familienfreundliche Unterrichtszeiten würden sehr positiv angenommen.

Großes Potenzial sieht Steinbacher-Mittermeir wie Hattmannsdorfer bei Menschen mit Deutsch als Zweitsprache. „Wir müssen nur dementsprechend begleiten, sie dort hinführen, dass sie die Inhalte in Deutsch gut verstehen“. Mit dem verstärkten Deutschunterricht während der Ausbildung habe man gute Erfahrungen gemacht. „Die Rückmeldungen zu den Begleitmaßnahmen sind sehr positiv, wir merken, dass dann auch Menschen aus der eigenen Community verstärkt in die Ausbildung wollen.“

2024 werden drei Lehrgänge für rund 60 Personen mit Deutsch als Zweitsprache angeboten. Die Altenbetreuungsschule arbeitet hier auch eng mit dem Projekt „Migrants Care“ von Volkshilfe und Land OÖ zusammen.

Mehr zum Thema: Vorbereitung für Pflegeberufe: Projekt „Migrants Care“ in Oberösterreich wird ausgeweitet

 

Mehr Infos zu den Ausbildungsmöglichkeiten an der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ gibt’s auf: www.altenbetreuungsschule.at

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