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Gesundheitsversorgung in Oberösterreich: Hier wird die nächsten Jahre investiert

Tips Logo Karin Seyringer, 28.11.2024 17:46

OÖ/LINZ. Für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Oberösterreich hat die sogenannte Landeszielsteuerungskommission wesentliche Beschlüsse gefasst bzw. Projekte freigegeben. Neben Bauprojekten und Anschaffungen in Spitälern mit Gesamtvolumen von 24 Millionen Euro liegt ein Fokus auf dem weiteren Ausbau der Primärversorgungszentren und der Vorsorge.

Berichteten nach der Sitzung der Landeszielsteuerungskommission: LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Albert Maringer (ÖGK). (Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair)

Es war die 23. Sitzung der Landeszielsteuerungskommission (LZK), im Gremium sind neben dem Land unter anderem auch ÖGK, Ärztekammer und Spitäler vertreten. Die dort beschlossenen Maßnahmen betreffen sowohl den Spitals- als auch den niedergelassenen Bereich. „Gemeinsam werden richtungsweisende Entscheidungen für unser Bundesland beschlossen“, so LH-Stellvertreterin, Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP). Albert Maringer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Landesstelle OÖ: „Keiner überlegt für sich alleine, wie er das Gesundheitssystem weiterentwickelt, sondern wir überlegen gemeinsam.“

Die wesentlichen Beschlüsse betreffen die Freigabe von Bauprojekten und Anschaffungen in der Höhe von 24 Millionen Euro, eine Ausbauoffensive für Primärversorgungseinheiten (PVE), Projekte in der Gesundheitsförderung und Prävention sowie ein neues Landeszielsteuerungsübereinkommen für die Jahre 2024 bis 2028.

Bauprojekte und Vorhaben genehmigt

Genehmigt sind

  • die Ersatzanschaffung eines PET/CT im Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern (3,17 Millionen Euro)
  • die Erstanschaffung eines MR am Standort Grieskirchen des Klinikums Wels-Grieskirchen (1,75 Millionen Euro)
  • Krankenhaus Barmherzige Brüder Linz: Umbau OP 7 auf Hybrid OP (4,2 Millionen Euro)
  • Kepler Uniklinikum: Containerwaschanlage Wäscherei (2,9 Millionen Euro)
  • Kepler Uniklinikum: Umbau Augentagesklinik OP (2,7 Millionen Euro)
  • Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern: Umbau und Erweiterung PET-CT Zentrum (5 Millionen Euro)
  • Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern: Umbau/Anpassung Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP): 1,8 Millionen Euro
  • Salzkammergut Klinikum, Standort Vöcklabruck: Patho Laborstraße inklusive Umbau (2,1 Millionen Euro)

Ausbau von Primärversorgungszentren

2017 ging in Enns die erste Primärversorgungseinheit Oberösterreichs im Vollausbau an den Start, mittlerweile gibt es elf PVE.

Im zweiten Quartal 2025 werden fünf weitere Zentren in Betrieb gehen – die konkreten Beschlüsse dazu hat die Landeszielsteuerungskommission gefasst: Am 1. April starten die Zentren in Vöcklabruck, Schärding, Perg, Linz-Ebelsberg und Untere Feldaist (Wartberg-Unterweitersdorf).

In Planung sind drei weitere Einheiten, wie berichtet zwei davon in Wels, sowie eines in Bad Ischl. Die konkreten Beschlüsse dazu folgen.

Beschlossen im Gremium wurde auch, das Zielbild von 2018 zu erweitern: Der Bedarf für Primärversorgungszentren in Linz-Süd/Pichling sowie in Ansfelden wird festgehalten.

„Wesentlich ist, dass die Primärversorgungseinheiten nicht die Einzelordinationen ersetzen sollen. Aber wir sehen, dass immer mehr junge Mediziner und Medizinerinnen lieber im Team miteinander arbeiten, sich abstimmen, multiprofessionell arbeiten wollen. Da ist die Primärversorgungseinheit der richtige Anlaufpunkt und die Nachfrage gibt uns recht“, so Haberlander.

Gesundheitsförderung und Prävention

Über den Gesundheitsförderungsfonds stellen Land OÖ und Sozialversicherung im Jahr 2025 für verschiedene Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention gemeinsam rund 6,76 Millionen Euro zur Verfügung, fast eine Verdoppelung, so Maringer.

Die Entscheidung über die Finanzierung der vorgeschlagenen Projekte trifft die Landeszielsteuerungskommission. Finanziert werde damit ein „sehr breites Paket“, so Maringer – Projekte von Zahngesundheitsförderung über psychischer Unterstützung bis zum Generationenmanagement.

Neues Landeszielsteuerungsübereinkommen für 2024 bis 2028

Das Landeszielsteuerungsübereinkommen – die Umsetzung des Zielsteuerungsvertrages auf Bundesebene in Oberösterreich – für die Jahre 2024 bis 2028 wurde in der Sitzung ebenfalls beschlossen.

Themenschwerpunkte, die in vier Arbeitsgruppen ausgearbeitet werden:

  • Quantitativer und qualitativer Ausbau des niedergelassenen Bereiches (inkl. Auf- und Ausbau von Primärversorgungseinrichtungen)
  • Stärkung des spitalsambulanten Bereichs
  • Optimierung der Patientinnen- und Patientenströme gemäß dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“
  • Ausbau der Digitalisierung (Gesundheitsberatung 1450, Termin-Management-System, Telemedizin etc.)
  • Sektorenübergreifende Medikamentenversorgung optimieren
  • Etablierung des öffentlichen Impfprogramms (ÖIP) inkl. Erweiterung und Ausbau
  • Bedarfsgerechter Auf- und Ausbau von (multiprofessionellen) Versorgungsstrukturen
  • Ausbau der öffentlichen Gesundheitstelematik-Infrastruktur
  • Gesundheitsförderung und Prävention inkl. Stärkung der Gesundheitskompetenz
  • Verbesserungen im Bereich Integrierter Versorgung durch Disease Management Programmen

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