Diskussionsabend brachte viele Informationen zum Bahnhofsumbau
RIED. Mit einer interessanten, informativen und sehr gut besuchten Diskussion zum Thema „Bahnhofsumbau“ starteten am 13. Oktober die „Stadtgespräche“ in der Gießerei. Der Titel der Veranstaltung war „Verstehen Sie Bahnhof?“ – am Ende des Abends konnte diese Frage mit „Ja“ beantwortet werden.
Moderiert von OÖN-Redakteur Roman Kloibhofer, informierten ÖBB-Projektleiter Heinz Dudek, Bürgermeister Bernhard Zwielehner und Bauamtsdirektor Martin Hochhold über das Vorhaben und die dafür nötigen Begleitmaßnahmen und beantworteten danach eine ganze Reihe von Fragen.
Das Interesse an der Diskussion war so groß, dass die Besucher auf zwei Räume aufgeteilt werden mussten.
Rieder Wünsche
Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. 2026 sollen die neuen Stellwerke entlang der Strecke in Betrieb genommen werden. 2029 soll der neue Bahnhof in Vollbetrieb gehen. Für das Projekt sind rund 100 Millionen Euro veranschlagt.
Finanziert wird es von den ÖBB, mit Ausnahme von zwei Rieder „Sonderwünschen“: Zum einen wird die Unterführung unter den Gleisen um etwa fünf Meter verlängert, so dass sie für Fußgänger und Radfahrer als Verbindung zum Ortsteil Wegleiten dient, zum anderen wird die Unterführung der B143 (Eberschwanger Straße) um zwei Meter verbreitert, damit dort Platz für einen Geh- und Radweg ist. Diese beiden Maßnahmen schlagen für die Stadt mit drei Millionen Euro zu Buche.
ÖBB-Projektleiter Heinz Dudek meinte zu Beginn seiner detaillierten Präsentation, dass die bestehende Anlage nicht mehr dem ÖBB-Standard entspreche: „Unsere Bahnhöfe werden in Zukunft ferngesteuert.“ Deswegen müssten die Stellwerke entlang der Innkreisbahn zu elektronischen Stellwerken umgebaut werden – auch in Hinblick auf die geplante Elektrifizierung.
Künftig wird es im Rieder Bahnhof sechs Hauptgleise geben. Die Bahnsteige werden auf 55 Zentimeter erhöht, damit man bequem in die Züge einsteigen kann.
Das neue Bahnhofsgebäude wird einen Wartesaal und ein WC enthalten. Der Fahrkartenschalter wird allerdings durch einen Automaten ersetzt – für manche ein Wermutstropfen, wie auch die Diskussion zeigte. Schließfächer sind nicht geplant. Das direkte Umfeld des Bahnhofes wird verkehrsberuhigt.
Parkhaus mit Nahversorger
Direkt daneben wird ein Parkhaus mit etwa 100 Plätzen gebaut. Ins Erdgeschoß dieses Gebäudes soll nach Möglichkeit ein Nahversorger kommen. Vom Parkhaus wird es durch einen Lift einen direkten Zugang zum Personentunnel und zu den Bahnsteigen geben. Auf Wunsch der Stadt führt der Tunnel unter der gesamten Gleisanlage nach Wegleiten. Dort ist er über eine etwa 50 Meter lange, parallel zu den Gleisen verlaufende Rampe zugänglich.
Weil die Bauarbeiten unter laufendem Betrieb erfolgen, ist von März bis Juni 2026 eine längere Totalsperre der B143 notwendig, dazu eine kürzere im Sommer 2027.
Bürgermeister Bernhard Zwielehner bezeichnete den Bahnhofsumbau als „Jahrhundertprojekt für Ried“. Es gehe nicht nur um den neuen Bahnhof, sondern auch darum, „einen Stadtteil völlig neu zu entwickeln“.
In der Diskussion ging es vor allem um Details des Projektes, aber auch um Befürchtungen wegen des umgeleiteten Schwerverkehrs.
Die Präsentation von ÖBB-Projektleiter Dudek wird in Kürze mit den eingearbeiteten Rückmeldungen und Fragestellungen auf der Website der Stadt veröffentlicht.
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