Schulversuch in den BBS bereitet auch auf Krankenpflegeschule vor

Vor  dem Hintergrund der Ausbildungspflicht bis 18 Jahre und dass es die klassische Handelsschule seit  2010 nicht mehr gibt, haben die BBS einen Schulversuch beantragt: Die Fachschule für  wirtschaftliche Berufe wird ab Herbst mit zwei Schwerpunkten angeboten. „Die Jugendlichen können zwischen Dienstleistungsmanagement Ernährung und Gastronomie und Dienstleistungsmanagement Office und Mediengestaltung wählen. Damit wollen wir verstärkt Burschen und Mädchen ansprechen, die an Hotellerie und Gastronomie nicht interessiert sind“, erklärt BBS-Direktor Roland Berlinger die dreijährige Ausbildung, die die Schüler fit für den Berufseinstieg machen soll.

Lernen in Theorie und Praxis

Ein besonderes Augenmerk wird deshalb auf die betriebliche Praxis in regionalen Betrieben gelegt. „Somit können die Schüler Berufsperspektiven leichter beurteilen und einschätzen. Außerdem ist es eine Chance für Betriebe, neue Mitarbeiter zu rekrutieren“, sagt Berlinger, dem eine dreijährige Ausbildung in der Bezirkshauptstadt wichtig ist. Diese sei auch keine Sackgasse, sondern eröffne verschiedenste Perspektiven: einen direkten Berufseinstieg, die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung, die Studienberechtigungsprüfung oder den Besuch eines Aufbaulehrgangs für HLW oder HAK.

Spezieller Gegenstand für Pflegedienste

Weil die Fachschule außerdem auf Gesundheits- und Krankenpflegeberufe vorbereiten will, gibt es einen eigenen Gegenstand für Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsmanagement. Einige FW-Schülerinnen haben sich die Rohrbacher Gesundheits- und Krankenpflegeschule schon angeschaut und sich Infos aus erster Hand geholt. „Viele sind unsicher und meinen, sie bekommen in der Krankenpflegeschule nur mit Matura einen Platz“, weiß Ilse Hammer, Bildungsberaterin an den BBS.

Sozialkompetenz wird trainiert

Dass die Matura aber keine Voraussetzung für die Ausbildung in den Krankenpflegeschulen ist, bestätigt Direktor Christian Peinbauer, der sich über die heterogenen Gruppen in seiner Schule freut. Die Altersspanne der Auszubildenden reicht von 17 bis 48 Jahre. „Wir wollen handlungskompetente, fähige Mitarbeiter, die Patienten professionell und individuell betreuen können. Deshalb ist uns Sozialkompetenz ebenso wichtig, wie Fachkompetenz.“

Geänderte Ausbildung

Peinbauer informiert auch über die geänderte Ausbildung, die die im Juli beschlossene Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes gebracht hat: Die bisherige Diplomausbildung wird ab 2018 als sechs-semestrige Fachhochschul-Ausbildung angeboten, die Rohrbacher Schule wird dafür ein Lehr- und Lernstandort. An den gespag-Schulen selbst läuft ab 2018 die neue zweijährige Ausbildung Pflegefachassistenz. „Pflegefachassistenten unterstützen die direkte Patientenversorgung durch die Durchführung übertragener pflegerischer und ärztlicher Aufgaben“, erklärt der Schulleiter. Die einjährige Pflegehilfe-Ausbildung wird schon seit Herbst als Pflegeassistenz-Ausbildung an den GuKPS geführt. „Die Novelle bringt eine erhöhte Durchlässigkeit von einem Berufsbild zum anderen“, ergänzt Christian Peinbauer. „Wir brauchen alle Gruppen - die akademisch Ausgebildeten  ebenso wie Pflegefachassistenten und Pflegeassistenten. Diesen Mix muss es auch in den Regionen geben, deshalb begleiten wir in Rohrbach auch FH-Studenten.“

Termine

Am 3. März findet von 13 bis 16 Uhr in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Rohrbach ein Informationsnachmittag statt. Informieren können sich Interessierte außerdem unter Tel. 05-055477-21801, www.gespag.at/bildung. Anmeldungen für den letzten Lehrgang in der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege in Rohrbach sind von 27. Februar bis 21. April möglich.

Anmeldungen für die Fachschule für Wirtschaftliche Berufe an den BBS Rohrbach sind von 27. Februar bis 10. März möglich. Mehr  Infos: www.bbs-rohrbach.at