Warnung vor gefährlichen Akkubränden
BEZIRK. Zivilschutz und Feuerwehr warnen vor der steigenden Bedrohung durch Akkubrände.
Die rasant steigende Zahl der akkubetriebenen Geräte ist für den oö. Zivilschutz ein Grund, noch intensiver mit der Feuerwehr zusammenzuarbeiten und gemeinsam auf die Bedrohung und notwendige Vorsorgemaßnahmen aufmerksam zu machen. Laut der oö. Brandschadenstatistik der Brandverhütungsstelle gab es 2019 alleine 256 Brandschäden durch elektrische Energie. Neben Defekten bei Geräten, elektrischen Leitungen oder Anlagen zählen immer häufiger auch wiederaufladbare Batterien bzw. Akkus zu den Brandursachen.
Solche Akkubrände entstehen meist völlig unvermutet, wie auch der Brand Anfang April in Pregarten zeigte: Als der Akku in einer Steckdose angesteckt war, war plötzlich ein Knall zu hören und das Carport brannte. Wird eine einzelne Zelle durch Wärme, Überladung oder mechanische Einwirkungen beschädigt, entstehen in der Zelle Temperaturen bis zu 800 Grad. Die Zelle öffnet sich und bläst ihren Inhalt unter Überdruck nach außen ab. Die austretenden Gase entzünden sich, verursachen eine Stichflamme und wenn brennbares Material in der Umgebung vorhanden ist, kann ein Brand entstehen.
Zunehmende Gefahr
Rohrbachs Zivilschutzbezirksleiter Valentin Pühringer und Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Bröderbauer bestätigen: „Durch die zahlreichen elektronischen Geräte im Haushalt gibt es auch zahlreiche unterschiedliche Batterie- und Akku-Arten, die auch verschiedene Ladekabel und Ladezeiten haben. Die Anforderungen an das Laden (Lademanagement), Lagern oder Entsorgen sind daher groß.“ Durch Verschmutzung, fehlende Wartung, technische Fehler oder Anwendungsfehler kann es zur Brandentstehung kommen (siehe Infokasten). Grundsätzlich sollte vor Inbetriebnahme eines Gerätes immer die Bedienungsanleitung genau studiert werden.
Brandgefährliche E-Bikes
Gerade beim E-Bike ist es wichtig, das Fahrrad regelmäßig – also mindestens einmal im Jahr – zum Service zu bringen. Der Akku gehört auf jeden Fall vor der ersten Ausfahrt im Frühjahr an die Ladestation (das gilt für alle akkubetriebenen Geräte, die eine Winterpause hatten). Hilfreich ist es, die Steckerpole am Akkuhalter zu reinigen und mit Polfett oder technischer Vaseline leicht zu fetten. Bevor der Akku eingesetzt wird, die Kontaktstellen gründlich trocknen. Die Ladung sollte bei Zimmertemperatur, aber nicht in den Wohnräumen erfolgen. Beim Transport ist es wichtig, den Akku stets vom Bike abzunehmen und ihn sicher zu verstauen.
Patentierte Schutz-Taschen
Empfehlenswert sind „Akku-Sicherheitstaschen“ zum Lagern, Aufladen und auch beim Transport von Lithium-Ionen-Akkus. Die Hülle solcher Taschen besteht aus einem spritzwasserdichtem PVC-Stoff und innen aus einem feuerfestem Material wie beispielsweise Glasfaser. Durch einen starken Klettverschluss wird die Tasche verschlossen und die Gefahr eines Austrittes von Flammen im Schadensfall und somit die Brandgefahr verringert.
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