Rauch aus Hackschnitzelheizwerk ärgert Anwohner in Rohrbach-Berg
ROHRBACH-BERG. Den Anwohnern in der Nähe des neuen Hackschnitzelheizwerks in Rohrbach-Berg stinkt’s: Wegen der häufigen Geruchsbelästigung durch den Rauch aus der Anlage, die im Vorjahr in Betrieb ging, wünschen sie sich entlastende Maßnahmen.
Der Standort des Heizwerks in einer Tallage nahe einer Wohnsiedlung sei den Anrainern schon vor der Bauphase ein Dorn im Auge gewesen – nun würden sich die Befürchtungen bewahrheiten, schreiben sie in mehreren Stellungnahmen an Tips Rohrbach.
„Da sich der Standort der Anlage in einer Senke befindet, ergibt sich das Ende des Schornsteins derzeit ca. auf gleicher Höhe der umliegenden Siedlungshäuser. Außerdem ist zu beobachten, dass die Rauchfahne größtenteils waagrecht abzieht oder sogar nach unten gedrückt wird, was zur Folge hat, dass bei entsprechender Luftströmung sämtliche Emissionen ins Siedlungsgebiet getragen werden“, schreiben Veronika und Herbert Preitschopf sowie Edith und Franz Brandl.
Für Michael Kandlbinder ist die Situation ebenfalls belastend: „Zäher Brandgeruch dringt in den Wohnraum ein, welcher auch im Garten vorherrscht. Auch das Kinderzimmer ist bei uns westlich ausgerichtet. Da mache ich mir schon meine Gedanken, was mein Kind da einatmen muss. Lüften ist oftmals nicht möglich.“
Unterschriftenliste übergeben
Insgesamt haben die Anrainer 36 Unterschriften gesammelt und diese mit einem Schreiben Ende Mai an Bürgermeister Andreas Lindorfer übermittelt. „Wir kennen die Beschwerden natürlich. In Gesprächen mit dem Betreiber wurde uns versichert, dass alles dafür getan wird, dass sich die Situation verbessert“, sagt er. Auch die Bezirkshauptmannschaft haben die Anrainer eingeschaltet. „Die BH Rohrbach dürfte dann, nach unzähligen Beschwerden der Anrainer, Kontakt mit dem Betreiber aufgenommen haben und wir wurden wieder zu einer Anrainerversammlung beim Heizwerk eingeladen. Zu dieser Veranstaltung wurde auch der Bürgermeister bzw. Gemeindevertreter eingeladen. Diese hielten es aber für wichtiger, sich beim jährlichen Maibaumaufstellen sehen zu lassen, als sich mit der Problematik des Heizwerkes zu befassen“, kritisieren Alice und Gerald Hannerer, welche ebenfalls nahe dem Heizwerk wohnen.
Erleichterung kommt bald
Manfred Ledermüller ist Geschäftsführer der Clean Energy Rohrbach-Berg GmbH, welche das Heizwerk betreibt. Er zeigt Verständnis für die Situation der Anrainer und stellt baldige Erleichterung in Aussicht: „Wir nehmen die Anliegen der Anrainer ernst und es gab bereits im April einen Termin, wo wir die interessierten Anrainer über die weiteren Maßnahmen informierten. Parallel informieren wir laufend per Mail.“
Aktuell ist erst ein Biomassekessel, der Winterkessel, des gesamten Kesselkonzeptes gebaut. Wenn die Abnahmeleistung gering ist, geht der Kessel in den Stillstand, den sogenannten Gluterhaltungsbetrieb. Bei ungünstigen Wetterlagen und Windrichtung in Richtung der Anrainer kann es dann zu Geruchsbelastungen kommen.
Mehrere Maßnahmen sollen Abhilfe schaffen: „Über die behördlichen Auflagen hinaus werden wir einen fünfstelligen Betrag investieren und dem Wunsch der Anrainer nachkommen, die Kamine von 20,5 auf 28 Meter zu erhöhen. Außerdem werden anstelle von zwei zusätzlich geplanten Öfen drei zusätzliche Öfen installiert, um noch feinere Leistungsabstufungen fahren zu können. Die Inbetriebnahme der Sommeröfen erfolgt Anfang August“, informiert Ledermüller.
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