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Mehr als 250 Unterschriften sollen den Haslacher Sparkassen-Park in voller Größe retten

Petra Hanner, 15.10.2024 18:45

HASLACH. Um „ihren“ geliebten Sparkassen-Park im Ortszentrum fürchten Bewohner von Haslach. Dieser soll im Zuge eines Neubaus der Bankfiliale samt neuer Wohnungen verkleinert werden.

So soll die neue SMW-Filiale samt Wohnhaus aussehen. (Foto: b3d visual communication)
  1 / 2   So soll die neue SMW-Filiale samt Wohnhaus aussehen. (Foto: b3d visual communication)

Die Sparkassen-Filiale in Haslach wurde an ihrem jetzigen Standort 1964 eröffnet. Seither steht die dazugehörige Grünfläche der Bevölkerung zur Nutzung offen. Als Treffpunkt bei Traditionsveranstaltungen wie etwa Erntedank, Erstkommunion oder Ähnliches ist der Park genauso beliebt, wie als verkehrssichere Durchgangsmöglichkeit für Schüler am Schulweg oder auch zum gemütlichen Plausch.

„Grünfläche schafft Ausgleich zum Marktplatz“

Deshalb waren Anrainer auch wenig begeistert, als sie im Juli bei der Projektpräsentation durch die Sparkasse von den Plänen erfuhren, auf Teilen des Parks ein Wohngebäude zu errichten. „In Zeiten des Klimaschutzes sollte man doch eher schauen, Grünflächen zu erhalten und nicht noch mehr Hitzepole zu schaffen. Gerade als Ausgleich zum heißen Marktplatz im Sommer ist der Sparkassen-Park optimal“, sagen Betroffene. Dass die Schaffung von Wohnraum wichtig und notwendig ist, ist ihnen dabei durchaus bewusst. „Zu hinterfragen ist jedoch, ob es dort unbedingt 13 Wohnungen sein müssen oder ob nicht eine kleinere Einheit reichen würde. Und man könnte den Park doch auch aufwerten und das Ganze zum Vorzeigeprojekt machen, etwa mit Hilfe eines Architektenwettbewerbs“, wünscht sich der Zusammenschluss von Bürgern.

Unterschriften gesammelt

Man hat sogar schon Unterschriften gesammelt, um auf das Anliegen der Bewohner aufmerksam zu machen. Mehr als 250 Haslacher – das entspricht mehr als zehn Prozent der Gemeindebevölkerung – haben bereits ihre Stimme gegen die Verkleinerung des Parks abgegeben. Außerdem haben einige betroffene Anrainer die jüngste Gemeinderatssitzung in Haslach besucht und auch dort ihren Unmut zu den Plänen kundgetan.

Park bleibt zur Nutzung offen

Die Sparkasse Mühlviertel-West schreibt in ihrer Stellungnahme an Tips: „Als Sparkasse liegt uns das Wohl der Gemeinde und ihrer Bewohner sehr am Herzen. Der Park auf unserem Grundstück war schon immer ein freiwilliges Angebot zur Nutzung an die Bevölkerung. Daran wollen wir anknüpfen, indem wir die Grünfläche mit den Parkbänken vor der neuen Filiale auch in Zukunft als öffentlich nutzbaren Raum für die Haslacher erhalten.“ Die Firma Dreihans, welche als Bauherr und Investor auftritt, habe auch nicht vor, die Größe der Grünfläche selbst erheblich zu verändern. Es gehe lediglich um ein paar Quadratmeter. Eine gepflasterte Fläche werde es aber künftig nicht mehr geben.

Die Bank sieht das Bauvorhaben als Chance, Haslach um eine moderne Filiale und attraktiven Wohnraum zu bereichern und gleichzeitig die öffentliche Nutzung ihrer Grünflächen fortzusetzen. „Wir sind überzeugt, dass dieses Vorhaben – durch die intensive Abstimmung mit den Betroffenen und den Behörden – den Anforderungen der Gemeinde und deren Bürger gerecht wird.“

Offener Brief an Haslacher

Haslachs Bürgermeister Dominik Reisinger ist gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender in der Sparkasse Mühlviertel West. Er hat sich in einem offenen Brief bereits an die Bevölkerung gewendet. Darin schreibt er: „Vor allem die Forderung nach verdichteter Wohnnutzung in den Ortszentren, statt Neubau und Versiegelung auf grüner Wiese, spielte in den Überlegungen eine große Rolle.“

Der Bauumfang sei durch die Einflussnahme der Gemeinde bereits erheblich verkleinert worden. Zudem seien die in einem Vorentwurf geplanten zusätzlichen Parkplätze entlang der Linzerstraße hinfällig. Dadurch entstehe Platz für eine gute Gehsteigerschließung und entsprechende Begrünung.

Das Projekt und die Bereitschaft der Sparkasse und der Firma Dreihans, Fläche abzutreten, würden der Gemeinde die einmalige Chance eröffnen, die Verkehrssicherheit für Fußgänger im Kreuzungsbereich Marktplatz/Linzerstraße zu verbessern. Eine Verkehrsinsel wäre dort angedacht.

Konsens ist das Ziel

„Am Ende steht das Unter-einen-Hut-bringen der Interessen, also ein vertretbarer guter Kompromiss, um den ich mich nach Kräften stets bemühe und um den ich bei allen Beteiligten bitte, im Vordergrund“, so der Bürgermeister.

Der Einreichplan liegt seit wenigen Tagen der Gemeinde vor. Die Bauverhandlung ist für den 28. Oktober angesetzt.


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