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Biodiversität und Landwirtschaft gehen nur Hand in Hand

Martina Gahleitner, 06.05.2021 08:22

ARNREIT/BEZIRK. Bauernfamilien sind die wichtigsten Partner, wenn es um den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas geht. Aber „nur durch aktives Bewirtschaften lassen sich Lebensräume und Arten erhalten“, macht Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer deutlich. Bei einem Besuch am Betrieb der Familie Gahleitner in Arnreit hat er sich angeschaut, wie hier Biodiversität gelebt wird.

  1 / 3   Susanne und Georg Gahleitner (mit Töchterchen Annika) haben BBK-Obmann Martin Mairhofer (r.) und LAbg. Georg Ecker (l.) durch ihren Betrieb geführt. (Foto: privat)

66 Fleckvieh-Milchkühe und ihre weibliche Nachzucht stehen im Kaltstall von Susanne und Georg Gahleitner. Stierkälber werden mit zirka sechs Wochen an einen Stiermäster im Bezirk verkauft, damit nur kurze Transportwege anfallen. „Alle unsere Kühe haben einen Namen, wir haben großen Bezug zu den Tieren und deren Stammbaum“, sagen die jungen Landwirte. Sie sind überzeugt, dass „moderne Landwirtschaft wie ein Betrieb zu sehen ist: Management, Know-how und Fleiß sind die Grundpfeiler für ein entsprechendes Einkommen, damit die nötigen Investitionen und Modernisierungen getätigt werden können.“

Verschlauchung hat sich seit 20 Jahren bewährt

Investiert haben sie etwa in den Melkroboter. „Fünf Kühe haben die magische Grenze von 100.000 Litern erreicht. Diese hohe Lebensleistung ist für uns eine Bestätigung, dass es den Kühen gut geht.“ Außerdem wurde in Gemeinschaft mit zwölf weiteren Landwirten ein Gülle-Separator angekauft. „Damit werden wir den Schleppschlauch zur Gülleausbringung noch häufiger nutzen“, informieren die beiden. Verschlauchung hat sich schon seit 20 Jahren am Betrieb bewährt, etwa zwei Drittel der Gülle werden auf diesem Weg auf die Wiesen gebracht.

Nachhaltige Energieversorgung

Die Wärmerückgewinnung bei der Milchkühlung wird zur Warmwasserbereitung für den ganzen Stallbereich genutzt. Dazu gibt es eine Photovoltaik- und eine Solaranlage sowie eine Hackschnitzelheizung. Holz aus dem eigenen Wald hat die Arnreiter Familie zudem für sämtliche Gebäude genutzt.

„Schützen durch Nützen“

Mit solchen Beispielen aus der Praxis will der OÖ Bauernbund zeigen, wie Biodiversität und Landwirtschaft Hand in Hand gehen. Denn der Reichtum an Lebensmitteln und Lebensräumen ist auch das Resultat harter bäuerlicher Arbeit und des sorgsamen Umgangs der Landwirte mit der Natur. „Mit unserer nachhaltigen Bewirtschaftung erhalten wir die Vielfalt der Natur auch für unsere Kinder und Enkelkinder“, ist BBK-Obmann Mairhofer überzeugt. „Wenn wir Lösungen und Zukunftswege in punkto biologischer Vielfalt oder Nutzung von Kulturlandschaften wollen, müssen wir mit den Bäuerinnen und Bauern reden.“ Um Biodiversität und Klima auch künftig zu schützen und dabei die Bauernschaft als Teil der Lösung zu verankern, haben Bauernbund und Landwirtschaftskammern ein „Biodiversitäts- und Klimaprogramm 2030“ erarbeitet.


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