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In Fialas Schmiede bleiben alte Techniken erhalten

Martina Gahleitner, 06.02.2024 05:15

ALTENFELDEN. Er ist zwar auch ausgebildeter Schweißwerksmeister, vor vier Jahren hat sich Max Fiala jedoch in seinem gelernten Beruf als Schmied selbständig gemacht. Als solcher versucht er, alte Handwerkstechniken zu erhalten und scheut dabei auch vor viel Tüftelei nicht zurück.

Max Fiala legt bei seiner Arbeit Wert auf alte Handwerkstechniken und Beständigkeit. (Foto: Jacqueline Korber / wirliebe.at)
Max Fiala legt bei seiner Arbeit Wert auf alte Handwerkstechniken und Beständigkeit. (Foto: Jacqueline Korber / wirliebe.at)

„Nach historischem Vorbild zu arbeiten ist wirklich spannend“, sagt der Handwerker aus Altenfelden und blättert in einem dicken Buch aus den späten 1970er-Jahren. In „Schmiedekunst am Haus“ holt er Inspiration für sich und seine Kundschaft. So wird auch die Grablaterne, an der er derzeit werkt, einem fast 50 Jahre alten Abbild nachgebaut. „Ich möchte für diese alte Laterne auch möglichst viele alte Techniken verwenden“, nennt Max Fiala sein Motto.

Jedes Werk ein Unikat

In diesem Sinne verwendet er kaum Fertigteile, sondern baut alles aus Stangenmaterial oder Blechtafeln. Jedes Teil an der Laterne ist selbst gemacht, von den Bandln am Scharnier übers Rautengitter vor den Glasscheiben bis hin zum kleinen Kreuz. „Man sieht Spuren der Bearbeitung, aber genau das macht Handwerk aus. Jedes Stück ist ein Unikat“, sagt der Schmied.

Das geht nicht ohne Tüfteln und Probieren. „Ich muss viel für mich erfinden und das ist oft sehr langwierig, aber ich seh das halt als Schulung“, meint er. Und obwohl er in den vergangenen 20 Jahren schon einige alte Maschinen und Geräte zusammengesammelt hat, muss er selbst solche nachbauen oder eben erfinden.

Arbeit wird geschätzt

Natürlich braucht es dann auch Leute, die diese Handarbeit schätzen und bereit sind, dafür mehr zu zahlen. Und diese gibt es immer mehr, ist Fiala dankbar. Gerade in historischen Gebäuden, wie etwa in Neufelden, gibt es für ihn einiges zu tun. Handläufe aus überhämmertem Flacheisen, Vorhangstangen mit Schnörkeln dran, Ofenstangen, Türschnallen oder Beschläge, die es zu ergänzen gilt, eine Gartentor-Verbreiterung oder der frostsichere Verschluss fürs Zebra-Gehege im Tierpark Altenfelden sind nur einige Beispiele aus Fialas Schmiede. Selbst eine Außendusche hat der Handwerker bereits aufgestellt. Daneben produziert er auch kleinere Sachen, wie Kerzenständer oder die schmiedeisernen Pfannen aus Fünfer-Blech, die praktisch unzerstörbar sind. Die Grablaterne bekommt übrigens noch einen Fuß – ebenfalls ein Nachbau aus dem alten Schmiedekunst-Buch – und wird dann spritzverzinkt. „Die hält sicherlich ewig und kann auch einfach gewartet werden“, legt Max Fiala Wert auf Beständigkeit.

Kontakt zu Max Fiala: Tel. 07282 86672, maxfiala@gmx.at


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