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Unnötig, unausgefeilt, unfinanzierbar: „So darf die Renaturierungs-Verordnung nicht kommen“

Martina Gahleitner, 25.06.2024 12:12

BEZIRK. Weil es ohne eine funktionierende Natur keine Lebensmittelproduktion gibt, schauen die Landwirte schon immer darauf, diese zu erhalten. Die Renaturierungsverordnung sei deshalb völlig unnötig und in dieser Form nicht umsetzbar, sagt BBK-Obmann Martin Mairhofer.

Landwirte sorgen schon jetzt für Artenvielfalt. (Foto: Andreas Gruhl - stock.adobe.com)
Landwirte sorgen schon jetzt für Artenvielfalt. (Foto: Andreas Gruhl - stock.adobe.com)

„Das ist kein zukunftsorientierter Naturschutz, sondern reine Ideologie“, ärgert sich Rohrbachs Bauernkammer-Obmann. „Wir Bauern und Bäuerinnen wirtschaften mit der Natur“, bekräftigt der Hofkirchner und zeigt auf, dass 83 Prozent der Landwirte im Bezirk am ÖPUL-Programm teilnehmen, ein Drittel der Betriebe biologisch wirtschaftet oder sieben Prozent der landwirtschaftlichen Flächen als Biodiversitätsflächen ausgewiesen und außer Nutzung gestellt sind. „Landwirte leisten schon jetzt einen hohen Beitrag zur Artenvielfalt. Die Rahmenbedingungen müssen aber so geschaffen sein, dass die Familien wirtschaften und überleben können.“ Mit der Renaturierungsverordnung sei gerade die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Gefahr.

Natur wiederherstellen

Konkret geht es dabei darum, den „schlechten ökologischen Zustand der Natur zu verbessern“ unter anderem durch Stilllegung und Außer-Nutzung-Stellung von agrarischen Flächen. Wie weit das gehen soll, sei völlig unklar, ergänzt Mairhofer: „Das sind bisher nur Überschriften und noch viele Details offen. Und es gibt auch kein Budget dafür.“

Renaturierung betrifft alle

Auch wenn Landwirte die Hauptbetroffenen sind, spielt die Renaturierung überall rein. Da geht es etwa um steigende Grundstückspreise, zusätzliche Auflagen bei Gewerbebauten, erschwerte Bedingungen für Straßen- oder Leitungsbauten, steigende Lebensmittelpreise und mehr klimaschädliche Lebensmittelimporte. „Müssen bei uns Flächen stillgelegt werden, ist die Eigenversorgung in Gefahr. Wir importieren aus Ländern, die weder unsere sozialen noch unsere ökologischen Anforderungen erfüllen“, sagt Mairhofer. „Die Verordnung darf in dieser Art, wie es gefordert wird, nicht kommen.“ Viel wichtiger sei es, Importe von Produkten zu verbieten, die nicht nach unseren Standards produziert werden, und Züchtungen für die Anpassung an den Klimawandel zu forcieren.


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