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Giftköder ausgelegt: Kater Miki überlebte knapp

Omer Tarabic, 05.10.2020 14:44

BEZIRK. In Wernstein wurden ausgelegte Giftköder gefunden. Auch in Riedau treibt ein Tierhasser sein Unwesen. Kater Miki hätte dies fast mit seinem Leben bezahlt.

Kater Miki wurde vergiftet und überlebte nur knapp.  (Foto: Privat)
Kater Miki wurde vergiftet und überlebte nur knapp. (Foto: Privat)

Im April dieses Jahres wurde Walter Christl vom Naturschutz Oberösterreich von einem ausgelegten Aas-Köder (Teile von einem Feldhasen und einem Haushuhn) in einem Feld bei Sachsenberg (Gemeinde Wernstein am Inn) informiert. „Das Auslegen von Aas erfolgt vor allem für die Ansitzjagd zur Fuchsbejagung“, berichtet Christl. Nach Rücksprache mit Birdlife Österreich wurde der Aas-Köder auf möglichen Giftverdacht hin sichergestellt und zur Untersuchung an die Veterinärmedizinische Universität Wien übermittelt. Dem bloßen Verdacht waren Vergiftungen von Rotmilanen und Mäusebussarden im Jahre 2019 und im heurigen Frühjahr im Inn- und Hausruckviertel, in Weilbach, Meggenhofen und Utzenaich, vorausgegangen. Im Juli wurde Birdlife Österreich der Befund der toxikologischen Untersuchung zugestellt, welcher auswies, dass die ausgelegten Teile Feldhase und Haushuhn mit der Chemikalie Carbofuran vergiftet waren.

Verkauf untersagt

Carbofuran konnte in Österreich im Erwerbsgartenbau sowie zum Beizen von Rübensamen verwendet werden. Seit Dezember 2008 sind der Verkauf, die Anwendung und der Besitz in Österreich untersagt. Beim Aas-Köder in Wernstein ging man arglos von keinem Giftköder aus. „Ich bin wirklich überrascht, dass der Bezirk Schärding mit dieser Art der Vergiftung von Aasfressern oder auch von Haustieren, wie Hunden und Katzen, nicht verschont bleibt“, berichtet Walter Christl, der daraufhin Bezirksjägermeister Franz Konrad Stadler über den Vorfall informierte.

Hundehasser

Von der lokalen Jägerschaft wird auf Hundehasser als mögliche Täter verwiesen. „Nachdem die Polizei umfangreiche Ermittlungen durchgeführt hat, gehe ich davon aus, dass kein Jäger mit diesem Vorfall zu tun hat“, so der Bezirksjäger, der weiters berichtet, dass jeder Jäger des Bezirkes weiß, dass der Umgang mit Gift im Jagdbereich strengstens verboten ist und auch nicht geduldet wird. „Für die Einhaltung der jagdgesetzlichen Bestimmungen ist jeder Jäger, Jagdausübungsberechtigte und Jagdschutzorgan dazu verpflichtet. Die Verwendung von Gift würde auf jeden Fall einen Jagdkartenentzug nach sich ziehen und auch rechtfertigen“, so Stadler.

Schockiert über den Fund ist Walter Christl: „Wie verhasst muss jemand sein, um vergiftete Aas-Köder in die Landschaft auszulegen, um rücksichtslos Tiere zu töten und Menschen zu gefährden. Die Bevölkerung wird ersucht, verdächtige Aasablagerungen in der Landschaft und auch verendete Tiere – vor allem Greifvögel – unter 0664/73628384 zu melden.“

Kater Miki aus Riedau

Giftköder wurden nicht nur in Wernstein, sondern auch in Riedau ausgelegt. Der sechs Monate alte Kater Miki von Brigitte Heinzl fand solch einen Giftköder (eine abgeschnittene Hasenpfote), knabberte daran und wäre fast gestorben. „Miki hat sehr gelitten. Wir hatten großes Glück, dass er überlebt hat“, berichtet Brigitte Heinzl, und erzählt, dass einige Riedauer Jäger sich von ihr angegriffen gefühlt haben. „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich niemanden beschuldige. Ich finde es halt ungewöhnlich, dass mein Kater eine Hasenpfote mit nach Hause bringt und daraufhin um sein Leben kämpft. Ich bin an die Öffentlichkeit gegangen, um andere Tierbesitzer zu warnen“, meint Heinzl. 


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