Floras Meisterin: Barbara Schoberberger präsentiert ihr neues Buch „Botanische Erzählungen“
Purgstall. Barbara Schoberberger widmet sich schon viele Jahre der botanischen Malerei und ist mittlerweile im ausgewählten Kreis der Botaniker und der botanischen Maler zu einer namhaften, international gefragten, Künstlerin geworden. Am Samstag, 21. April findet um 15 Uhr im Rathaus Purgstall die Buchpräsentation statt.
„Die Botanische Malerei bedeutet mir irrsinnig viel“, so Schoberberger. „Im Jahr 1971 wie wir nach Purgstall gezogen sind, wollte ich solche Bilder in unserem Haus aufhängen.“ Da die Drucke des bekannten Biedermeier- und Pflanzenmalers Moritz Daffinger, der zu dieser Zeit gerade in Mode war, für sie aber als „Massenware“ nicht in Frage kamen, begann sie selbst mit der Malerei dieser Kunstrichtung. „Ich male seit meiner Kindheit, wobei ich die verschiedensten Kunstrichtungen ausprobiert habe und die der „Botanischen Malerei“ hat mir schon immer gefallen. Schließlich bin ich dabei „hängengeblieben“, so die Künstlerin.
Erlebnisse mit Pflanzen
Das neue Buch von Barbara Schoberberger heißt „Botanische Erzählungen“. Die Malerin erzählt darin ihre persönlichen Erlebnisse mit den Pflanzen und beim Malen der Pflanzen. Sie gibt dabei auch viel von ihrer Kindheit preis: „Ich habe oft Erlebnisse mit Pflanzen, die mich immer wieder verblüffen. Dazu gehört zum Beispiel die Geschichte, auf Seite 48 des Buches über den Krokus. Ich hatte vor einigen Jahre überlegt, in meinem Garten Krokusse zu pflanzen, kam aber leider nie dazu. Doch ohne mein Zutun erschien plötzlich ein einsamer Krokus in meinem Garten unter dem Marillenbaum, der sich in den Jahren darauf auch vermehrte, was mich sehr freute.“ Schoberberger stellt bei zahlreichen – auch internationalen – Ausstellungen ihre Bilder aus. Als einen Grund dafür, nennt sie ihren Ärger darüber, dass die Kunstform der botanischen Malerei in der Kunstszene nicht anerkannt wird und auch nicht vertreten ist. „Es erfordert Feingefühl und ein „sich einlassen“ auf die Pflanze – es war mir ein Bedürfnis zu zeigen, dass es diese Art von Kunst gibt. In England hat sie einen hohen Stellenwert und eine große Tradition und wird auch vom Königshaus sehr gefördert.“
Liebe zu den Pflanzen wurde in der Kindheit geweckt
Der zweite Grund, warum sie diese Kunstart der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen möchte ist, dass sie Pflanzen sehr liebt. „Ich bin schon als Kind mit vielen Blumen aufgewachsen. Meine Mutter hat damals schon sehr viel Wert darauf gelegt, und hat auch immer viele Blumen angepflanzt. Das war zu dieser Zeit nicht üblich – man hatte vor allem Nutzpflanzen, die gegessen werden konnten in den Gärten. Ich möchte mit meinen Bildern auch auf die schönen, kleinen Dinge hinweisen, wie es zum Beispiel die Wildpflanzen sind. Ich habe durch meine Kurse auch schon etliche Menschen zu Selbermalen dieser Art von Malerei gebracht.“ Heuer ist in Thüngersheim in Deutschland, das ist in der Nähe von Würzburg eine Ausstellung geplant, an der sich die Künstlerin beteiligen wird.
International gefragte Künstlerin
Die Ausstellung läuft unter dem Titel „Floras neue Meister“. Es ist eine „jurierte“ Ausstellung, das heißt, man kann als Künstler Bilder einreichen, die auf Genauigkeit und saubere Ausführung geprüft werden. Darüberhinaus bewertet ein Botaniker die Richtigkeit der Abbildung. Nur wenn alle Kriterien erfüllt werden, darf der Künstler an der Ausstellung teilnehmen. „Ich habe für diese Ausstellung drei Bilder eingereicht und alle drei wurden genommen“, ist Schoberberger stolz. „Ich stelle auch immer wieder bei Botanikertreffen Bilder von mir aus und war auch schon bei der Kirstenbosch-Biennale in Kapstadt (Südafrika) mit dabei. Bei dieser internationalen Ausstellung wurden alle vier von mir eingereichten Bilder angenommen.“ Kennengelernt hat sie damals die Verantwortlichen für die Ausstellung bei einer Botaniker-Ausstellung in Wien. Aufgrund ihrer dort ausgestellten Bilder wurde sie später für die Ausstellung in Südafrika kontaktiert. „Ich traue mich auch zu behaupten, dass ich im Kreis der Botaniker und im Kreis der Botanischen Maler eine bekannte Persönlichkeit bin“, so die Künstlerin stolz. „Mir ist es ein Anliegen, dass die Menschen die Natur schätzen und achten – egal ob bei Pflanzen oder bei Tieren, seien diese auch noch so klein, wie zum Beispiel ein kleiner Käfer. Man kann aus der Natur so viel Gutes mitnehmen, insbesondere auch für die Seele“, ist die Künstlerin überzeugt.
Buchauszug: Rosen – mystisch und geheimnisvoll von alters her
Die genaue Zahl ist nicht bekannt, etwa 30.000 Rosensorten soll es angeblich geben. (…) Die Rose gilt als Symbol für Liebe, Abschied, Wandlung und Hoffnung auf neues Leben. (...) Schon die Griechen und Römer betrieben einen exzessiven Rosenkult. So sollen höheren Gesellschaftsschichten sogar Matratzen und Polster mit Rosenblüten gefüllt worden sein. Daraus dürfte sich der Spruch „auf Rosen gebettet sein“ ableiten. Es heißt, dass Kleopatra ihre erste Liebesnacht auf einem Teppich aus Rosenblüten verbracht habe. (…) Bei den Römern war es üblich, dass alles, was dem Siegel der Verschwiegenheit unterlag, unter einer Rose gesagt wurde. Zur Untermauerung der Schweigepflicht wurde eine Rose an die Decke gehängt. Papst Hadrian führte diese Tradition fort, indem er die Beichtstühle mit stilisierten Rosenschnitzereien verzieren ließ, um das Beichtgeheimnis zu versinnbildlichen. Vermutlich ist auch die spätere Tradition, eine Stuckrose über dem Tisch anzubringen, auf diesen Ursprung zurückzuführen.
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