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Sankt Leonhard am Forst.Bürgermeister Hans-Jürgen Resel kam 2003 als jüngster Bürgermeister Österreichs ins Amt. Tips traf ihn zum Gespräch über seine Gemeinde.

Foto: Franz Gleiss
Foto: Franz Gleiss

Tips: Was macht St. Leonhard am Forst für Sie lebenswert?

Resel: Vieles. Das ist meine Heimat. Ich bin hier auf einer Landwirtschaft aufgewachsen, hier verwurzelt und gern unter den Menschen, die hier leben. St. Leonhard ist voller interessanter, bunter, vielfältiger Charaktere. Es gibt hier sehr bodenständige und sehr offene Menschen, die alle ihre interessanten Seiten haben. Die Menschen hier sind engagiert. In Vereinen, Betrieben und Blaulichtorganisationen. Aber nicht nur hier im Ort, sondern auch draußen in sehr aktiven Dorfgemeinschaften. Genau diese Menschen machen St. Leonhard lebenswert.

Tips: Wie äußert sich dieses Engagement?

Resel: Zum Beispiel die neue Bushaltestelle in Haslach oder die neuen Hausschilder in Großweichselbach. Die Gemeinde übernimmt dabei die Kosten für das notwendige Material und die Dorfgemeinschaft kümmert sich um die praktische Umsetzung. Solche Projekte werden nach Fertigstellung gemeinsam gefeiert. Wenn jemand eine Idee hat und Engagement zeigt, dann helfe ich gerne weiter. Egal ob das ein Verein oder ein Betrieb ist. Wir haben auch innovative Betriebe, wie die Greißlerei, die enorm zur Belebung des Ortskerns beiträgt, den Stutenmilchhof Gallistl, die Hanfwelt und die St. Georgner Bergkräuter. Da ist einiges da, das in die ganze Region ausstrahlt.

Tips: Sie waren 2003 der Jüngste Bürgermeister Österreichs. Wie sieht ihr Alltag aus?

Resel: Ich war 27 Jahre alt, als ich Bürgermeister wurde. Man ist 24 Stunden am Tag Bürgermeister und muss diese vielfältige Arbeit sehr gerne machen. Ein Bürgermeister füllt alle Lebensbereiche des Menschen. Vom Baby bis zum Senioren. Von der Mietwohnung bis zum Hausbau. Von der kaputten Straßenlaterne bis zur Lehrstelle und zum Pflege­platz.

Tips: Und wie entspannt man sich in St. Leonhard?

Resel: Da ist sicherlich für jeden etwas da. Die Interessen der Menschen sind individuell und in unserer Marktgemeinde findet man sehr viel. Wir haben den historischen Schlosspark direkt im Zentrum, es gibt da das Naherholungsgebiet mit dem Hiesberg und auch entlang des Melk- und Mankflusses gibt es schöne Plätze. Neben der Natur kann man auch das vielfältige Angebot in unseren Vereinen nutzen.

Tips: Wie entspannt sich der Bürgermeister selbst?

Resel: Meine Entspannung ist, wenn ich auf dem Fußballplatz bin. Ich war (lacht) zwar nie ein guter Fußballspieler, dafür aber ein besonders leidenschaftlicher. Ich bin immer noch sehr mit dem 1. FC Leonhofen verbunden, bei dem ich auch in der Reserve gespielt habe. Außerdem treffe ich dabei immer wieder Gemeindebürger. Ein paar Stunden auf dem Fußballplatz sind für mich die ideale Entspannung. Einem gemütliches Zusammensetzen bei einem Kaffee und einer Zigarette bin ich aber auch nicht abgeneigt.

Tips: Welche Schwerpunkte wird es im kommenden Jahr geben?

Resel: Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Neugestaltung unseres Hauptplatzes. Hier sind wir im Zeitplan. Der Charakter einer Allee soll wieder hergestellt werden. Sehr wichtig ist mir die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, es wird deshalb bei jedem Zugang zum Hauptplatz einen Zebrastreifen geben. Wichtig ist auch, dass der Hauptplatz belebt wird. Derzeit werden 24 Wohnungen und 4 Geschäftslokale direkt am Hauptplatz errichtet. Ein Ortskern ist nur lebendig, wenn hier auch Menschen leben. Zusätzlich entstehen im nächsten Jahr neue Bauparzellen und Reihenhäuser. Wir werden im kommenden Jahr rund 500.000 Euro in die Erhaltung und Sanierung unserer Güterwege – den ländlichen Andern – investieren.

Tips: Wie ist Ihr Zugang zur Gestaltung der Gemeinde?

Resel: Unsere Gemeinde hat 3000 Einwohner. Mit den Nebenwohnsitzern sind es 3400. Man muss das Gesamte sehen. Das war von Anfang an mein Zugang. Es soll nicht nur im Ort etwas passieren, sondern auch draußen in den ländlichen Gebieten. Und der Mensch mit seinen Anliegen steht immer im Mittelpunkt meines Handelns. Modellhaft und einzigartig für eine Gemeinde unserer Größe sind die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Darunter Pflege, Therapie und Betreuung. Wir haben rund 120 Arbeitsplätze geschaffen. Das braucht Menschen mit Leidenschaft für ihr Tun. Aber nicht nur das, wir binden Menschen mit ihrem Handicap ins gesellschaftliche Leben mit ein. Zum Beispiel bei der Instandhaltung des Kinderspielplatzes und des Friedhofareals. Seit 2004 kümmert sich das aus acht bis zehn Menschen bestehende Mobile Außenteam der Caritas um die Erhaltung. Diese Tätigkeit ist sinnstiftend und bindet diese Menschen in unsere Gemeinde ein. 


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