STEYR. Landwirt Jürgen Hutsteiner schildert in seinem Leserbrief, wie sich steigende Meerestemperaturen auf die regionale Landwirtschaft auswirken.
In vielen Teilen der Welt regnet es gerade etwas mehr als normal um diese Jahreszeit. Das wurde von mutigen Meteorologen schon im Sommer vorausgesagt. Mutig deshalb, weil man das Wetter eigentlich nicht wirklich Wochen im Voraus prognostizieren kann. Man kann aber mit physikalischem Wissen Tendenzen vorhersagen.
Das haben diese Meteorologen gemacht. Sie haben ganz einfach die Meerestemperaturen gemessen und die waren die Höchsten, seit es Menschen gibt. Im Herbst, wenn die Atmosphäre abkühlt, ist es ganz normal, dass warmes Meerwasser in großen Mengen verdunstet und viel Wasserdampf in die Atmosphäre pumpt. Dieses Wasser wird dann irgendwo abgeregnet.
Da es heuer im Sommer viel wärmer war, ist es also logisch, dass es insgesamt mehr regnet. Für uns Bauern ist ein nasser Herbst grundsätzlich schlecht, da die Ernten schwerer einzubringen sind und unsere Bodenbearbeitung die Böden verdichtet, was auch die Ernte des nächsten Jahres beeinträchtigen kann. Leider ist das ein Muster, das in Zukunft immer öfter vorkommen wird, denn die Wassertemperaturen in den Meeren werden wahrscheinlich fast jedes Jahr weiter steigen.
In Kombination mit einer Frühjahrs- und Sommertrockenzeit wird Bauer sein immer spannender, positiv ausgedrückt. Negativ gesagt, wird es eine Herausforderung, an der viele Bauern scheitern werden.
von Jürgen Hutsteiner,Bauer aus Steyr
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