OÖ. Die bevorstehende Schließung weiterer Postfilialen in Ottensheim, Mauthausen und Pasching kritisiert der Vorsitzende der Gewerkschaft Post- und Fernmeldebediensteter, Bezirksgruppe Linz/Perg/Steyr-Kirchdorf, Peter Reindl in einem Leserbrief.
Nach der bekannten Devise „Koste es was es wolle“, geht die Schließungswelle von Postfilialen in Stadt und Land rigoros weiter. Nun stehen die Postfilialen in der Plus-City Pasching, in Ottensheim und in Mauthausen auf der Liquidationsliste. Dienste der Postbank 99 werden damit ebenfalls gekappt.
Bei wirtschaftlichen Berechnungen mag schon herauskommen, dass die eine oder andere Postfiliale nicht unbedingt satten Gewinn abwirft. Allerdings fragen sich nicht wenige Kundinnen und Kunden, warum sie lange Warteschlangen vor den Schaltern vorfinden, wenn ohnehin eine geringe Kundenfrequenz verzeichnet wird? Man vermutet, dass dies vielleicht mit bewusst zu knapper Personalausstattung und anderen organisatorischen Gründen zu tun hat, um den Postfilialbesuch unattraktiv zu machen und somit Schließungsgründe zu produzieren?
Jedenfalls können Post-Kundinnen und Postkunden nun über eine sonntägliche Paketzustellung jubeln. Ein wahrhaft tolles Angebot, wenn ohne wirkliche Notwendigkeit Sonntag morgens der Paketzusteller läutet, um Artikel zu bringen, die an Werktagen ebenso geliefert werden könnten. Dieses Geld sollte man lieber in die Erhaltung der Postfilialen stecken, anstatt mit künstlich geweckten Bedürfnissen zu verpulvern, wobei klar ist, dass nicht alle Filialen betrieben werden können.
Aber mit dem Erhalt von gemeinwirtschaftlichen Post-Infrastrukturdiensten haben die Post-Aktionäre wiederum keine rechte Freude. Somit zahlt die Bevölkerung unter anderem mit ausgedünntem Postfilialnetz deren steten Dividenden Zuwachs.
von Peter Reindl, Vorsitzender der Gewerkschaft Post- und Fernmeldebediensteter, Bezirksgruppe Linz/Perg/Steyr-Kirchdorf
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden