SEEWALCHEN. Lisa-Maria Kellermayr war Fan von Klaas Heufer-Umlauf und seiner Show mit Joko Winterscheidt. Die beiden Entertainer haben gestern, Dienstag, 2. August, in der Pro7-Sendung „Wer stiehlt mir die Show?“ an Kellermayr erinnert und der verstorbenen Ärztin die Sendung gewidmet.
„Die heutige Ausgabe ist unserer langjährigen Wegbegleiterin Dr. Lisa-Maria Kellermayr gewidmet“, stand in einer einminütigen Einspielung am Beginn der Show. Sie sei oft Gast in den Sendungen gewesen, kannte jede der Shows und hätte sich Urlaub gekommen, um die Produktionen besuchen zu können. Während der Covid-19-Pandemie sei sie „engagiert für die Notwendigkeit der Impfung“ eingetreten und sei damit „ins Visier von radikalen Coronaleugnern und ‚Querdenkern‘“ geraten.
Im Text heißt es weiter: „In den folgenden Wochen und Monaten erhält Lisa regelmäßig explizite und detaillierte Morddrohungen. Immer wieder wird der Betrieb ihrer Praxis gestört. Lisas Ruf nach Hilfe stößt bei den zuständigen Behörden auf Unverständnis und Untätigkeit. Im Juni dieses Jahres muss Lisa aufgrund der zunehmenden Bedrohung ihre Praxis schließen. Sie fühlt sich alleine gelassen – und ist es auch. Am 29. Juli 2022 findet man Lisa tot in ihrer Praxis. Sie wurde 36 Jahre alt.“ Joko und Klaas sowie das gesamte Team dankten Kellermayr anschließend für ihre Treue, für ihren Applaus und für ihr Engagement.
Wie berichtet, hatte sich Kellermayr am vergangenen Freitag in ihrer Ordination das Leben genommen. Die Ärztin war monatelang Drohungen ausgesetzt gewesen, hatte schließlich vor wenigen Wochen ihre Ordination geschlossen und später bekannt geben, diese auch nicht mehr öffnen zu wollen. „Seit mehr als sieben Monaten bekommen wir in unregelmäßigen Abständen Morddrohungen aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene“, hatte sie Ende Juni getwittert. „Die Sicherheitskosten übersteigen den Gewinn einer Hausarztpraxis um ein Vielfaches. Bis heute habe ich mehr als 100.000 Euro in die Sicherheit des Ordinationsbetriebs gesteckt, um garantieren zu können, dass sich niemand, der hier Hilfe sucht, dadurch in Gefahr begeben muss. Das hat nun ein vorläufiges Ende. Ich habe alles getan, um dafür Unterstützung zu bekommen, aber es hat nicht gereicht“, ist auf ihrer Homepage zu lesen.
Ermittlungen
Indes berichten deutsche Medien, dass eine Spur nach Bayern führt. Gegen eine männliche Person aus Oberbayern soll es ein Ermittlungsverfahren geben. Außerdem soll Medienberichten zufolge ein Tatverdächtiger bei der Staatsanwaltschaft Berlin angezeigt worden sein.
Nun doch Obduktion
Außerdem berichten Medien, dass die Leiche der Ärztin nun doch obduziert werden soll. Angehörige hätten dies verlangt, woraufhin die Staatsanwaltschaft Wels die Obduktion beantragt und das Gericht sie veranlasst habe. An der Verdachtslage habe sich jedoch nichts geändert, man gehe weiterhin von einem Suizid aus.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden