Erinnerung an die Ankunft der Bukowina-Deutschen vor 75 Jahren
VORCHDORF. Das Eintreffen der Siebenbürger Sachsen 1944 ist in Vorchdorf allgemein präsent. Weniger stark ist die Erinnerung an den Treck der Bukowiner, die am 5. März 1945 die Region erreichten. Mit einem Gedenktag zum 75. Jubiläum will Herbert Riess dies ändern.
Riess, selbst Sohn eines Bukowina-Deutschen und einer Donauschwäbin, forscht seit zwanzig Jahren an dem Thema: 30.000 Bukowina-Deutsche mussten 1945 Hals über Kopf vor Stalins Soldaten Richtung Westen flüchten.
Zeitzeugin Stefani Nikelski
Die 97-jährige Stefani Nikelski, mit 22 Jahren selbst Flüchtling, erinnert sich noch heute lebhaft an diese Zeit: „1940 wurde meine damalige Heimat Derelui Rumänien von den Russen besetzt und alle 100.000 „Alt-Österreicher“ vom damaligen deutschen und russischen Militär gemeinsam außer Landes gebracht. 55.000 Nordbukowiner wurden per Bahn ins schlesische Polen verfrachtet und dort angesiedelt. Nur fünf Jahre später mussten wir abermals Grund und Boden verlassen. Die Stalin-Orgel der Russen war bereits aus 30 Kilometer Entfernung zu hören. Eilig stellte man einen Pferdetreck mit 1800 Menschen, 650 Wagen und über 1000 Pferde zusammen und am Vormittag des 23. Jänner 1945 begann der Marsch Richtung Westen.“ 41 Tage und 900 Kilometer später kam der Treck in Laakirchen und Vorchdorf an. Heute haben sie sich weit verteilt.
Bukowiner-Ausstellung
Um das Jubiläum würdig zu begehen, hat der Gschwandnter Herbert Riess eine Bukowina-Ausstellung in der Kitzmantelfabrik organisiert, die am Donnerstag, 5. März, um 13 Uhr mit einer Filmpräsentation eröffnet wird. Bereits um 9 Uhr beginnt in der Pfarrkirche eine Gedenkmesse mit dem Sängerbund Frohsinn und der Sängerunde Gschwandt.
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