Causa technosert: Weitere Meldungen von ehemaligen Mitarbeitern, Geschäftsführung schweigt nach wie vor
WARTBERG/OÖ. Weiterhin melden sich ehemalige Mitarbeiter der Firma technosert bei Tips zu Wort, um über ihre Erfahrungen als Angestellte in der Elektronik-Firma zu berichten. Nach wie vor gibt es aber von Seiten der Geschäftsführung noch keine Rückmeldungen.
Eine Frau aus Linz und ihr Lebensgefährte können alle bis jetzt aufgetauchten Vorwürfe über die Arbeitsweise und Firmenpolitik der Firma technosert bestätigen. „Es war extrem schlimm“, sagt die Linzerin, die 2015 mehrere Monate lang dort gearbeitet hat. Auch ihr Lebensgefährte hatte seinen Arbeitsplatz zu der Zeit bei dem Unternehmen in Wartberg. „Das Schlimme war, dass auch jene Personen mit schweren gesundheitlichen Problemen Nachtschichten übernehmen hätten sollen. Ein ärztliches Attest wurde nicht anerkannt, es wurde als 'nicht echt' bezeichnet und musste erneut beantragt werden.“
Beschuldigungen betreffen vorwiegend Schübl
„Als Schübl in die Firma eingestiegen ist, es es bergab gegangen. Es wurde so ein extremer Druck auf uns ausgeübt! Besonders schlimm wurde es dann, als der Optimierer Kerbl eingestellt wurde, der uns während unserer Arbeit über die Schulter geblickt hat und unsere Arbeitszeiten gemessen hat. Wie bei dem die Leute behandelt worden sind, war ein Wahnsinn. Er hat die Leute beleidigt“, wiegen die Vorwürfe gegen Schübl und Kerbl schwer.
Überstunden waren für die Linzerin zu Beginn kein Problem, aber als es immer mehr wurden, wurde es vielen Mitarbeitern zu viel. „Es wurden in meiner Zeit bei technosert sehr viele Personen aufgenommen, aber auch wieder sehr viele entlassen. Der Druck von oben war extrem. Mitarbeiter wurden untereinander aufgehetzt, Leute waren verängstigt.“ Eine Putzfrau habe mit einem angeschwollenen Knie weiterhin gearbeitet, weil sie sich davor gefürchtet habe, in den Krankenstand zu gehen und gekündigt zu werden.
„AMS ist ebenfalls gefragt“
Laut einem weiteren Betroffenen sei schon beim Bewerbungsgespräch so Einiges schiefgelaufen: „Auch ich kann die hier angeführten Missstände bei dieser Firma nur bestätigen. Ich wurde vom AMS zur Firma technosert geschickt, um mich dort füreine ausgeschriebene Stelle in der Produktion zu bewerben. Während meiner langen Wartezeit im Empfangsbereich habe ich mir die Pressemappe dieser Firma, die dort auflag, angesehen. Das kam mir schon mal komisch vor, wieviel Eigenlob diese Firma sich selbst in dieser Mappe zukommen ließ. Das Vorstellungsgespräch verlief nicht anders. Mir wurde sofort von Herrn und Frau Kerbl, die dieses Gespräch führten signalisiert, dass ich keine Fragen zu Stellen hätte, sondern nur Antworten zu geben. Außerdem hätte ich alle meine privaten Daten an sie zu übergeben, auch die, die nichts mit diesem Job zu tun hätten. Also ich kann mir daher sehr gut vorstellen wie in dieser Firma mit den Mitarbeitern verfahren wurde. Endlich hat sich jemand getraut, dies öffentlich zur Sprache zu bringen. Da ich dann das Vorstellungsgespräch abgebrochen habe, hat sich die Fa. technosert beim AMS über mich wegen Arbeitsunwilligkeit beschwert. Ich wurde dort als arbeitsunwilliger arroganter Lügner bezeichnet. Als ich beim AMS Freistadt dazu Stellung nehmen wollte, hat sich nur mein Betreuer dafür interessiert, aber keiner seiner Vorgesetzten. Ja sogar das Gegenteil war der Fall. Trotz meiner mehrmaligen Nachfragen wegen eines Gespräches und Einsprüchen wollte niemand von diesen Beamten mit mir über dieses Vorstellungsgespräch bei dieser Firma sprechen. Darum bin ich der Meinung dass diese Missstände sogar bis zu verantwortlichen Beamten bekannt waren, aber keiner etwas dagegen unternommen hat. Auch bei der AK Freistadt wurde ich deswegen vorstellig, aber auch dort wurde ich darauf verwiesen, es doch lieber auf sich beruhen zu lassen. Ich glaube, dass in diesem Fall alle Verantwortlichen wissentlich weggeschaut haben. Hier sollte schnell mal etwas unternommen werden, um solch gravierende Missstände öffentlich aufzuzeigen.“
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23.02.2018 14:48
Ich war auch dort und kann alles bestätigen. Ich litt zum Schluß an Erschöpfungszuständen und nahm Psychopharmaka um alles zu ertragen und die tage zu überstehen, da ich nicht zu Hause bleiben wollte. Am Anfang war ich noch begeistert, bis besagte Herrn und eine Dame ins Unternehmen kamen. Beleidigungen der untersten Schubladen und Tränen standen an der Tagesordnung.Müttern wurde gesagt, sie sollten ihren Kindern beibringen die Mikrowelle zu bedienen, damit sie nicht nach Hause brauchen um ihre Pflichten wie kochen zu erfüllen. Einer Anderen wurde gesagt, dass sie lieber bei ihrem Exmann hätte bleiben sollen damit das Kind versorgt ist und sie Zeit zum arbeiten hat. Eine Mutter hat ein psychisch krankes Kind zu Hause das viel Aufmerksamkeit und vorallem Nähe brauchte wenn es krank war doch ein Pflegeurlaub wurde mit Unterstellungen und übler Nachrede honoriert. Es war gewollt dass Teilzeitkräfte das Handtuch werfen und wer nicht freiwillig ging bei all den Schikanen der wurde noch mehr gemobbt oder es wurde ein Grund gesucht. Herrn K mit seiner unmenschlichen frauenfeindlichen familienfeindlichen und ausländerfeindluchen Art, einmal gab er einem ehemaligen Arbeiter einen Klaps auf den Hinterkopf, gehört mal das Handwerk gelegt. Allen Anderen sag ich, traut euch und berichtet auch eure Erfahrungen, nur so werden diese Herrschaften zur Rechenschaft gezogrn werden und unsere Exkollegen werden in Zukunft Ruhe haben. Ich bin froh nicht mehr dort zu sein, seit dem gehts mir wieder richtig gut und bin auch nicht mehr so viel krank.
25.02.2018 15:54
das ist die Wahrheit
das ist die Wahrheit
21.02.2018 22:36
Technosert
Auch ich bin ein ehemaliger Mitarbeiter, kenne somit die internen Details und betroffenen Mitarbeiter sehr gut. Es ist ganz einfach, Gewinnmaximierung steht über allem und dafür sind alle Mittel recht. Hoffentlich wird dies ordentlich durchleuchtet und gibt es Konsequenzen für die diversen Übertritte (Arbeitszeitverletzung etc.).
21.02.2018 17:20
Technosert
Ich war 11 Jahre lang dort beschäftigt...zuerst fühlte ich mich wirklich richtig wohl bis der Schübl, Kerbl und Co.gekommen sind. Es wurde mehr und mehr Druck gemacht. Überstunden, Samstagarbeit, Nachtschicht wurde eingeführt. Wer nicht mitmachte wurde gekundigt. Schübl hatte es geschafft in kürzester Zeit zwischen den MitarbeiternInnern und KollegenInnen Zwiespalt und Unmut zu bringen. Das vertrauen zwischen den KollegenInnen war nicht mehr gegeben.Kein Zusammenhalt mehr ,kein Verständnis. Ich war dann lange Krank gemeldet, sogar im Wagner Jauregg Krankenhaus war ich in Behandlung da mir alles zuviel wurde. Nach 10 Stunden Arbeitszeit hab ich eine Verwarnung bekommen, weil ich nach Hause gegangen bin ohne nach zu fragen ob ich dieses auch machen darf. Kein Betriebsrat, keine AK oder Gewerkschaft hat mir geholfen.
21.02.2018 15:02
Technosert
Die Zeitmessungen des Herrn Kerbl während der Arbeit waren sehr unangenehm und es wurden auch Leute entlassen die keine Schichtarbeit machen wollten.
25.02.2018 15:55
stimmt
entspricht der Wahrheit