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Ehemaliger Technosert-Betriebsrat packt aus

Regina Wiesinger, 18.02.2018 20:45

WARTBERG. Ebenfalls bestätigen kann ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma technosert die Vorwürfe gegen die Firmenleitung. Er selbst war rund eineinhalb Jahre lang in der Firma beschäftigt und wurde in dieser Zeit Zeuge vieler Ungereimtheiten und psychischer Angriffe auf die Mitarbeiter.

Mobbing war in der Firma nicht unüblich.   Symbolfoto: Wodicka
  1 / 2   Mobbing war in der Firma nicht unüblich. Symbolfoto: Wodicka

„Ich habe in meiner Zeit als Betriebsrat so einiges gesehen, was nicht zulässig war. Alle Wortmeldungen, die es bisher gegeben hat, treffen den Nagel auf den Kopf, es ist nichts gelogen“, sagt der ehemalige Mitarbeiter, Name der Redaktion bekannt. Zum Beispiel wurde eine junge Frau gekündigt, nachdem sie sich geweigert hatte, mehrere Male mehr als zehn Stunden im Lager der Warenübernahme zu arbeiten, weil sie nicht konnte. Beim ersten Mal gab es eine Verwarnung, beim zweiten Mal wurde sie fristlos entlassen. Ihr Mann wurde daraufhin zwangsversetzt und gemobbt. „So etwas ist nicht in Ordnung!“ Immer wieder soll massiver psychischer Druck auf Mitarbeiter in allen möglichen Abteilungen ausgeübt worden sein, deshalb wollte sich der von 2014 bis 2016-Beschäftigte als Betriebsrat für seine Belegschaft einsetzen. „Mir waren aber schnell die Hände gebunden, ich konnte nichts machen. Aufgrund des Stresses und meiner Autoimmunerkrankung war ich längere Zeit im Krankenstand. Als ich zurückgekommen bin, hat mich die Firmenleitung fertig gemacht. Ich habe daraufhin versucht, eine einvernehmliche Kündigung zu bekommen, da hat noch alles gepasst. Aber als ich mein Dienstzeugnis haben wollte, hat meine Misere erst richtig begonnen“, erzählt der Linzer. Das Dienstzeugnis war mit schlechten Bewertungen versehen, der Mitarbeiter habe ein neutrales Zeugnis über die Arbeiterkammer einklagen müssen. „Weil wenn es nach ihm ginge, verdiene keiner, der aus dem Unternehmen ausscheidet, noch wo anders eine gute Arbeitsstelle.“

Mobbing und Betrug

Weiters erzählt der ehemalige Mitarbeiter von falsch ausbezahlten Überstunden, einer massiven Fluktuation an Mitarbeitern alleine in diesen eineinhalb Jahren, von Drohungen, Respektlosigkeit gegenüber den Mitarbeitern, verschwundenen Unterlagen, Betrug massivem Druck von oben herab und vielen mehr. Ebenfalls beteiligt sei aber auch der weitere Geschäftsführer Hermann Schübl gewesen, der mit mehreren Firmen im Unternehmen beteiligt ist. Nicht selten sei es vorgekommen, dass es  - besonders gegenüber jungen Müttern, aber genauso auch Männern – geheißen habe: „Entweder du arbeitest so, oder du gehst!“

„Schwierig war auch, dass sich bei gemeinsamen Gesprächen die Mitarbeiter nichts mehr zu sagen getraut haben, aus Angst vor einer Kündigung, mit denen ja nicht zögerlich umgegangen wurde. Deshalb verstehe ich auch vor allem alleinerziehende Mütter oder junge Familien, die auf eine Arbeitsstelle in der Region angewiesen sind, wenn sie aus Angst vor Kündigungen nichts sagen und alles erdulden.“ Die Gewerkschaft sei ebenfalls eingebunden gewesen, konnte aber auch nichts ausrichten. „Es haben sich ja viele nicht zur Gewerkschaft beitreten getraut!“ Schwer wiegt auch der Vorwurf, dass der Chef Johannes Gschwandtner „überall Leute drinnen hat“. Was soweit ginge, dass ehemalige technosert-Mitarbeiter bei Firmen, die Kunden von technosert sind, keine Arbeit mehr bekommen.

Stolz auf Belegschaft

„Ich bin aber stolz auf die Belegschaft, dass sie sich jetzt getraut haben, gemeinsam etwas gegen diese Zustände zu unternehmen. Ich möchte auch zum Nachdenken anregen und dass sich mehr Mitarbeiter etwas trauen. Es ist viel einfacher, wenn sich mehrere Leute zusammentun. Ich hätte es mit meiner ganzen Kraft versucht, aber wenn man alleine an der Front kämpft, hat man Pech gehabt. Ich hoffe für die derzeitigen Mitarbeiter, dass ihnen die ganze Sache schlussendlich was bringt.“

Eine Stellungnahme von Seiten der technosert-Geschäftsführung ist weiterhin ausständig, es wurde aber bereits ein Gespräch anberaumt.


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Gastuser
Gastuser
21.02.2018 20:34

Gut dass sie abgesagt haben

Dieser Kerbl hat mir im Gespräch gesagt dass ich mich schon wieder deppert stellen würde weil ich einer seiner Behauptungen widersprochen hatte...so sind die drauf...ich bin froh dass dort aufgehört habe...unterste Schublade...und der ist mittlerweile Partner bei der Astera! Zudem soll er bei einem Lagermitarbeiter handgreiflich geworden sein und das hat man dann mit einer “aussergerichtlichen“ Einigung erledigt. Ich vermute auch mit Schweigevertrag...Dies ist zwar nur hören-sagen, aber entspricht absolut dem Stil von dieser Person.

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Gastuser
Gastuser
25.02.2018 15:58

das kann ich nur bestätigen

ob das mit der “aussergerichtlichen“ Einigung stimmt weiß ich leider nicht

n
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Gastuser
Gastuser
06.03.2018 08:39

Kerbl / Schübl / Astera

ich habe Kerbl auch beruflich kennen gelernt. Unsere Wege haben sich schnell wieder getrennt, da sein Führungsstil einem Gefängniswärter in einem kommunistischen Land gleicht. Mir tun die Leute wirklich leid, die vom Job abhängig sind und dann mit einer Führungskraft konfrontiert sind, die mit ihrer präpotenten Art versuchen Ihre eklatanten Schwächen zu decken.
Und Schübl braucht ihn als beissenden Wachhund.

n
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Gastuser
Gastuser
20.02.2018 19:11

Bewerbung bei dieser Firma

Auch ich kann die hier angeführten Missstände bei dieser Firma nur bestätigen. Ich wurde vom AMS zu Fa. Technosert geschickt um mich dort um eine ausgeschriebene Stelle in der Produktion zu bewerben. Während meiner langen Wartezeit im Empfangsbereich habe ich mir die Pressemappe dieser Firma, die dort auflag, angesehn. Kam mir schon mal komisch vor wieviel Eigenlob diese Firma sich selbst in dieser Mappe zukommen lies. Das Vorstellungsgespräch verlief nicht anders. Mir wurde sofort von Herrn und Frau Kerbl die dieses Gespräch führten signalisiert, dass ich keine Fragen zu Stellen hätte, sondern nur Antworten zu geben. Ausserdem hätte ich alle meine privaten Daten an sie zu übergeben, auch die, die nichts mit diesem Job zu tun hätten. Also ich kann mir daher sehr gut vorstellen wie in dieser Firma mit den Mitarbeitern verfahren wurde. Endlich hat sich jemand getraut dies öffentlich zur Sprache zu bringen. Da ich dann das Vorstellungsgespräch abgebrochen habe hat sich die Fa. Technosert beim AMS über mich wegen Arbeitsunwilligkeit beschwert. Ich wurde dort als arbeitsunwilliger arroganter Lügner bezeichnet. Als ich beim AMS Freistadt dazu Stellung nehmen wollte, hat sich nur mein Betreuer dafür interessiert, aber keiner seiner Vorgesetzten. Ja sogar das Gegenteil war der Fall. Trotz meiner mehrmaligen Nachfragen wegen eines Gespräches und Einsprüchen wollte niemand von diesen Beamten mit mir über dieses Vorstellungsgespräch bei dieser Firma sprechen. Darum bin ich der Meinung dass diese Misstände sogar bis zu verantwortlichen Beamten bekannt waren, aber keiner etwas dagegen unternommen hat. Auch bei der AK Freistadt wurde ich deswegen vorstellig, aber auch dort wurde ich darauf verwiesen es doch lieber auf sich beruhen zu lassen. Glaube dass in diesem Fall alle Verantwortlichen wissentlich "weggeschaut" haben. Hier sollte schnell mal etwas unternommen werden, um solch gravierende Missstände öffentlich aufzuzeigen.

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Gastuser
Gastuser
23.02.2018 11:14

Und

solche Leute stellen sich als Opfer hin. Die gehören öffentlich an den Pranger gestellt. Merkwürdig, warum die großen Medien so still um dieses Thema geworden sind.

n