Trainieren mit dem Profi: Klare Regeln, Teamgeist und viel Motivation
WELS. Im Hintergrund läuft coole Musik. Am Funcourt beim Jugendtreff Noitzmühle kämpfen die Teams um den Sieg beim 3x3-Basketball Turnier. Seit Monaten trainieren die Kinder und Jugendlichen unter der Anleitung von Flyers-Profi Christian von Fintel.

Die Idee für dieses niederschwellige Sportangebot in der Noitzmühle entstand nach den gewaltgeladenen Vorfällen rund um Silvester 2023. Die Soziale Initiative verfolgt das Ziel, junge Menschen in einem Stadtteil mit vielschichtigen sozialen Problemlagen von der Straße zu holen und ihnen sinnvolle Freizeitbeschäftigung im geschützten und altersgerechten Rahmen zu geben. Eben niederschwellig und nicht gleich mit dem drohenden Zeigefinger. Christian von Fintel ist nicht nur Basketball-Profi, sondern auch Leiter der eigenen Ballschule, die Kindern Spaß an der Bewegung, aber auch klare Regeln, Teamgeist und Motivation vermitteln will. Mit seiner positiven Art kommt er bei den Kids gut an: „Ich muss den Hut vor ihnen ziehen. Selbst bei Minusgraden haben sie hier trainiert. Eine gute Einstellung“, lobt der Profi. Ein junger Mann ist mit der Regelauslegung beim Spiel nicht einverstanden und wird mental unrund. Sofort greift Fintel ein und mahnt: „Was haben wir vorher besprochen. Wo liegt dein Problem?“ Der Frust verfliegt, es wird abgeklatscht und es geht weiter. Das nächste Erfolgserlebnis kommt bestimmt und die Teamkollegen feuern an. Das Projekt stärkt das Selbstwertgefühl, fördert die Disziplin und Durchhaltevermögen.
Während des Trainings und des Turniers sind sozialpädagogische Fachkräfte vom Team Wels mobil vor Ort, die offene Ohren für die Anliegen, Ideen und Sorgen der Kinder und Jugendlichen haben. Doch es dreht sich bei den Erwachsenen eher um die Vorfälle rund um die Brandstiftungen wenige Stunden zuvor in der Noitzmühle: „Einer der Jungen war einmal hier und wohnt gar nicht in der Noitzmühle. Es ist nicht erfreulich, wenn so etwas passiert. Deswegen braucht es gerade niederschwellige Angebote, die vor Ort mit den Jugendlichen in Kontakt kommen“, erklären die Betreuer. Sie versuchen ihr Bestes, um den Kindern zu helfen und der Sport mit Vorbildern wie ein Herr Fintel sind ein Weg heraus, anstatt nur zu verbieten.
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