Intelligente Ampel als Voraussetzung für selbstfahrenden LKW in Gunskirchen
GUNSKIRCHEN. Auf einer rund 600 Meter langen Strecke zwischen dem Unternehmen BRP-Rotax und dem Logistikstandort von DB Schenker soll ein automatisierter, elektrisch betriebener LKW verkehren. Ermöglicht wird das durch eine hochmoderne Ampelanlage.
Seit 2021 wird mit finanzieller Förderung der Europäischen Union und unter Leitung der DigiTrans GmbH an einem automatisierten Hub-to-Hub-Transport geforscht. Zwischen dem Werk von BRP-Rotax und dem Logistikstandort von DB Schenker soll auf 600 Metern ein elektrisch betriebener LKW ohne Fahrer verkehren.
Die Herausforderungen dabei sind, dass der Transport bei jedem Wetter verlässlich funktionieren muss und die Strecke über eine öffentliche Straße führt. Eine technische Voraussetzung für diesen Testbetrieb ist eine Ampelanlage, die das Befahren der öffentlichen Straße regelt. Europaweit erstmals kommt in Gunskirchen dabei eine sogenannte C-ITS-Ampel zum Einsatz. Diese macht das automatisierte Fahren überhaupt erst möglich. Die Ampel kommuniziert laufend mit dem Fahrzeug.
Modernste Technik im Einsatz
Um ein sicheres automatisiertes Fahren gewährleisten zu können, ist das Forschungsfahrzeug, ein elektrisch betriebener LKW, mit modernster Sensorik und der dazugehörenden Hard- und Software ausgestattet. Darüber hinaus wird das Fahrzeug mit der umliegenden Infrastruktur vernetzt. Zum Beispiel der Wetterstation oder den Ein- und Ausfahrtstoren der beiden Betriebsgeländen. Das Fahrzeug erhält dadurch alle wichtigen Informationen seines Umfeldes.
Einzigartig sind die beiden Ampelanlagen mit sogenannter C-ITS Schnittstelle im Bereich der Kreuzung Grünbachtalstraße/Kieswerkstraße und der Kreuzung Blockstraße/Mendelweg. C-ITS bedeutet Cooperative Intelligent Transport Systems. Diese Ampelanlagen ermöglichen erstmalig in Österreich eine bidirektionale Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Infrastruktur.
Informationen in Echtzeit
Mit Hilfe dieser Technologie wird es möglich, dass sich das Fahrzeug, noch bevor es zur Kreuzung mit der Ampelregelung kommt, dort anmelden und Bescheid geben kann, wo es sich befindet und wann es die Kreuzung erreichen wird. Weiters erhält das Fahrzeug von der Ampelanlage Information über deren Ampelphasen und die Kreuzung selbst.
Informationen werden dabei in Echtzeit ausgetauscht, was zu einer effizienteren Verkehrsgestaltung und einer verbesserten Verkehrssicherheit führt. Staus, Unfälle und Verzögerungen können reduziert werden, während gleichzeitig der Verkehrsfluss optimiert wird.
Zuerst am Abend
Bis Ende August wird in den Abendstunden gefahren, für die zweite Phase bis Ende September ist eine Ausweitung angedacht. Bei allen Tests wird immer ein Sicherheitsfahrer im Fahrzeug sein, der im Notfall eingreifen kann. Im Oktober wird der Betrieb mit Teleoperation (“Fernsteuerung“) auf der Digitrans Teststrecke demonstriert und getestet.
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