Pichl kommt nicht zur Ruhe: Amtsleiterin kündigt Dienstverhältnis
PICHL. Es ist das nächste Kapitel in der Marktgemeinde. In einem persönlichen Statement erklärt Amtsleiterin Ivana Turic, dass eine Zusammenarbeit mit Altbürgermeister Franz Scheiböck (SP) weder als Bürgermeister, sofern er bei der Neuwahl gewinnt, noch als Gemeindevorstand nicht mehr möglich ist.
Nach dem Rücktritt von Scheiböck bei einer Gemeinderatssitzung im September gingen die wechselseitigen Anschuldigungen weiter. In einem vierseitigen Brief an alle Pichler Haushalte erklärte er die Beweggründe für seinen Rücktritt und brachte auch Anschuldigungen etwaiger Dienstvergehen und Prosecco während der Dienstzeit und auf Kosten der Gemeinde in den Raum. Das Verhältnis zwischen Ex-Bürgermeister und Amtsleitung war schwierig. In einer Gemeinderatssitzung im Oktober stellte die SPÖ-Fraktion eine Anfrage, ob noch Rechnungen seitens der Gemeinde offen sind und wieder ging es um ein mögliches Fehlverhalten der Amtsleiterin.
Das brachte für Turic das Fass zum Überlaufen. Sie kündigt ihr Dienstverhältnis. Es endet am 31. Dezember 2023.
In ihrem persönlichen Statement, das den Tips vorliegt, schreibt sie unter anderem:
Nach seinem Rücktritt als Bürgermeister nahmen die öffentlichen Beschuldigungen kein Ende. In einer Postwurfsendung an alle Pichler Haushalte, in welcher er unter anderem behauptete, ich hätte als Amtsleiterin in fast dreijähriger Tätigkeit noch keinen einzigen Bescheid, keinen einzigen Vertrag oder keine einzige Vereinbarung erarbeitet oder verfasst. Selbstverständlich sind diese Behauptungen unwahr.
Der medialen Berichterstattung vom 30.10.2023 entnehme ich nunmehr, dass mich Franz Scheiböck auch noch öffentlich dafür verantwortlich machen will, dass die Marktgemeinde ihren Zahlungsverpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachgekommen ist; dies obwohl ich von den Bauagenden durch Weisung des damaligen Bürgermeister abgezogen wurde und nicht einmal einen Kontozugang hatte.
Ich bin als Gemeindebedienstete nicht dafür da, mich vom ehemaligen Bürgermeister für seine politischen Zwecke oder die Verarbeitung der Kränkungen seiner Eitelkeit weiterhin beschuldigen und in aller Öffentlichkeit anprangern zu lassen. Ich denke, es ist auch nachvollziehbar, dass es für mich als junge Frau im ersten Job nach Abschluss meines Studiums sehr belastend ist, mich den rein persönlich motivierten Angriffen eines älteren Exekutivbeamten in Kommandofunktion dauernd aussetzen zu müssen. So unberechtigt die Angriffe auch sind, so zermürbend sind sie doch auch. Ich habe mich daher entschlossen, rechtliche Schritte einzuleiten und eine Klage gegen Franz Scheiböck einzubringen. Damit besteht keine Grundlage für eine mögliche weitere Zusammenarbeit mit Herrn Scheiböck; nicht als Mitglied des Gemeindevorstandes und schon gar nicht als Bürgermeister.
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