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Neuer Vizebürgermeister für Wieselburg und ein Funcourt für die Jugend

Leserartikel Rosemarie Schauer-Wolkenstein, 04.12.2017 16:26

Die Stadtorganisation der SPÖ Wieselburg hielt am vergangenen Wochenende ihre Jahreshauptversammlung ab, dabei wurde unter anderem auch der Rückzug der Vizebürgermeisterin Irene Weiß aus allen politischen Ämtern in der Stadtgemeinde bekanntgegeben. Projekte der Gemeinde betreffen betreutes Wohnen für Senioren, ein Funcourt für die Jugend oder die Zentrumsentwicklung mit einem neuen Merkur am ehemaligen Lagerhausareal. Die Naturfreunde möchten auf der Erlauf einen Bootsverkehr etablieren und werden mit dem Alpenverein gemeinsam den Kletterturm in Bodensdorf betreiben. 

Ehrung der lang-gedienten Mitglieder
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Die verhinderte Irene Weiß, die auch den Parteivorsitz der SPÖ Wieselburg über hatte, zieht sich aus ihrer politischen Tätigkeit in Wieselburg zurück, den Parteivorsitz hat sie bereits im Oktober zurückgelegt, Ende November auch ihre Funktionen als Vizebürgermeisterin und Gemeinderätin für Bildung. Die neuen Funktionäre werden durch Wahl ermittelt, als neuer Vizebürgermeister wird Stadtrat Peter Reiter vorgeschlagen werden.

Der neue, einstimmig gewählte Parteivorsitzende Herbert Hörmann ist stolz der SPÖ Wieselburg vorstehen zu dürfen, für ihn liegt die Zukunft im „Wir“ - gesellschaftliche Stärke könne nur durch Solidarität und Gemeinschaft erreicht werden.

Von den umliegenden Gemeinden waren auch die Bürgermeister von Ybbs, Alois Schroll (SPÖ), von Gaming, Landtagsabgeordnete Renate Gruber (SPÖ), von Petzenkirchen, Lisbeth Kern (SPÖ) und von  Wieselburg-Land, Karl Gerstl (ÖVP) gekommen sowie Andreas Umgeher, der Regionalgeschäftsführer von der Regionalgeschäftsstelle der SPÖ Mostviertel, Hildegard Glinz von der Landesvertretung und der Vorsitzende der SPÖ Niederösterreich, Landesrat Franz Schnabl, der auch ein politisches Referat hielt.

Realisierte, laufende und geplante Projekte

Günther Leichtfried, der seit zwei Jahrzehnten Bürgermeister von Wieselburg ist, betont stolz, dass die SPÖ bereits seit Beginn der Zweiten Republik in Wieselburg den Bürgermeister stelle. Die Stadt Wieselburg „pulsiert und wächst“ hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung, der Fachhochschule und der Messe Wieselburg. Sie sei eine „Stadt der Arbeit“ mit einer starken, verlässlichen Wirtschaft als Partner, bei der sowohl die großen Industriebetriebe als auch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe  über 4000 Arbeitsplätze bereitstellen würden.

 Auch das neue Hotel „I“m Inn Wieselburg“ könne nach einem Jahr eine äußerst positive Bilanz vorweisen und hätte die Erwartungshaltung hinsichtlich Auslastung bei weitem übertroffen. Leichtfried erwartet auch in den nächsten Jahren einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung für Wieselburg, auch für die Fachhochschule, bei der die Infrastruktur Gemeindeangelegenheit sei, werde die 1000er-Marke an Studenten (derzeit etwa 700) angepeilt.

Mehr als 3000 Schüler und Studenten würden verschiedenste Bildungsstätten in Wieselburg besuchen, freut sich der Bürgermeister und führt weiter aus, dass man dabei auch nicht vergessen dürfe, dass die Studenten viel Geld in Wieselburg lassen würden. 

Der Bau der Ortsumfahrung Wieselburg wurde bereits gestartet, im Jahr 2020 ist die Eröffnung geplant. Mit dieser Umfahrung soll die Verkehrsbelastung des Zentrums stark gesenkt werden, wobei Wieselburg noch immer ein attraktives Ziel bleiben soll. Durch den Verkehr, der nicht den Ziel- und Quellverkehr in Wieselburg direkt betrifft und auf die Umfahrung ausgelagert wird, soll die Verkehrsbelastung im Zentrum um die Hälfte reduziert werden.

Für den Gesamtraum Wieselburg wurde der Hochwasserschutz in Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Wieselburg-Land fertiggestellt. Ein Anlass war das Hochwasser 2009, bei dem sich die Überschwemmung bis in die Innenstadt gezogen hat.

Bezüglich Zentrumsentwicklung gäbe es einen Masterplan zur Gestaltung des alten Lagerhaus- und Bahnofsareals und des Umfeldes, wobei ein neuer Merkur-Markt und eine Gebäudestruktur mit einem Mix aus Wohnungen und Geschäften entstehen soll, sowie ein neuer Busbahnhof.

In der Gemeinde würde auch das betreute Wohnen als perfekte Ergänzung zur Pflege zu Hause, als Entlastung für die Angehörigen und sinnvolle Beschäftigung etabliert. In diesem Zusammenhang soll auch ein Tagespflegezentrum gemeinsam mit der Nachbargemeinde Wieselburg-Land errichtet werden.

Beim Bürgerbeteiligungsprojekt unter der Leitung von Sepp Leitner wurden viele Ideen und visionäre Anregungen eingebracht. Einige davon würden auch umgesetzt werden: so sollen die Uferbereiche der Erlauf neu gestaltet und im Bereich der Neuen Mittelschule ein Funcourt errichtet werden.

Referat Franz Schnabl

Bei Referat des Vorsitzenden der SPÖ Niederösterreich, Franz Schnabl war eine der zentralen Aussagen, bei der kommenden Landtagswahl die absolute Mehrheit der ÖVP im Landtag zu brechen. Der ÖVP müsse insbesondere bezüglich Postenschacherei bei landes-nahen Unternehmen auf die Finger geschaut werden, außerdem seien Milliarden vom Land verspekuliert worden und  bei der Gesundheitsversorgung gäbe es viel Aufholbedarf. Probleme anzusprechen werde von der Mehrheitspartei des Landes aber als „schlechtreden“ abgetan.

Bei der Wahl im Jänner 2018 „müssen wir klarmachen, dass die Sozialdemokratie bereit ist und auch aus dem vergangenen Wählerverhalten gelernt hat,“ so Schnabl. An der eigenen Partei übt er heftig Kritik: „Die Sozialdemokratie ist in ganz Europa auf dem Rückzug, bei der letzten Wahl wurden alle unsere Wahlziele verfehlt und wir müssen schauen, wo wir noch in der Zeit liegen und ob sich die Menschen von uns vertreten fühlen.“

Bei seinen Ausführungen geht er mit der eigenen Partei dann noch härter ins Gericht: „Wir müssen uns bei den Wählern entschuldigen, dass wir nicht die Sozialdemokratie sind, die sie von uns erwarten. Wir Sozialdemokraten haben in den letzten Jahrzehnten verabsäumt, Politik so zu machen, dass sich die Menschen in einer sicheren und stabilen Umgebung fühlen.“

Sein Resümee dazu ist: „Wir sind bereit, die Lehren aus dem Wählerverhalten zu ziehen. Für eine funktionierende Sozialdemokratie, die Gerechtigkeit schafft, müssen wir uns auf unsere Werte besinnen und wieder glaubwürdig und dabei offener und jünger werden und auch selbstbewusst auftreten. Gerade in Niederösterreich sind wir das einzige wirkliche oppositionelle Gegengewicht.“  

Projekte der Vereine

Die Vereine machten einen Rückblick auf die Aktivitäten im letzten Jahr und brachten eine Vorschau auf geplante Aktivitäten.

Die Naturfreunde berichtetenen über die geplante Eröffnung des Kletterturms in Bodensdorf, wobei die Betreiber die Naturfreunde gemeinsam mit dem Alpenverein sind. Ab dem Jahr 2019 ist eine Einrichtung auf der Erlauf mit Kanu-, Tret- und Paddelbooten geplant.

Gefragte Aktivitäten seien die Jahre vorher schon immer der Kindermaskenball im Fasching und das Spielefest im Sommer gewesen, wobei immer viele Besucher kamen. Auch im kommenden Jahr wird bei diesen Veranstaltungen ein reger Besucherstrom erwartet. Ein Highlight der Aktivitäten sei sicher auch die jährliche Fahrt ins Raimundtheater zu einem Kindermusical, die bei den Kindern immer regen Anklang findet. Für manche ist es ihre erste Fahrt in ein großes Theater und die Kinder würden die Vorstellungen immer sehr genießen.

Ehrungen  

Am Schluss der Veranstaltung wurden 24 langjährige Mitglieder der SPÖ geehrt, darunter auch der ehemalige LH-Stellvertreter, Josef Leitner mit 25 Jahren und Bürgermeister Günther Leichtfried mit 50 Jahren.

Als längst gediente Mitglieder wurden Hedwig Graf und Josefa Mitterauer mit 60 Jahren Mitgliedschaft geehrt.  


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