7% der österreichischen Bevölkerung können nicht schwimmen. Das sind 630.000 Personen. Davon wiederum 137.000 Kinder zwischen 5 und 19 Jahren! (Quelle OÖN vom 17.05.2025, S. 32)
Diese Zahlen sind alarmierend und für manche vielleicht erschreckend. Für uns Sportlehrer sind die Zahlen aber nicht so überraschend. Wir beobachten in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang der Kompetenzen der Kinder beim Schwimmen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden vor allem Erlebnisbäder und Thermenlandschaften errichtet, bei denen es mehr ums Plantschen als ums Schwimmen geht. Das Sportbecken wird von den Kindern eher gemieden.
Wir sehen es als Auftrag (und der Lehrplan in Bewegung und Sport gibt das auch für die Kinder verpflichtend vor), den Kindern die Grundkompetenzen des Schwimmens zu vermitteln. Unser Minimalanspruch ist es, den Kindern das Schwimmen so gut beizubringen, dass sie im Wasser nicht in Lebensgefahr geraten. Nach vielen Überlegungen und Versuchen in den letzten Jahren haben wir uns ein neues Format überlegt: Die Standortschwimmtage
Die Kinder der 1. Klassen sind bereits in der zweiten Schulwoche an vier Tagen ins Schwimmbad gefahren. Unsere Erfahrungen haben uns gelehrt, dass es am besten ist, mehrere Tage hintereinander zu arbeiten. An den Schwimmtagen haben zuerst 2 Stunden Unterricht in der Schule stattgefunden, und dann ging es nach der großen Pause mit dem Zug nach Perg. Am Mittwoch haben die Kinder zur Erholung von den sportlichen Anstrengungen einen Schultag mit Methodentraining eingelegt. Die Teilnahme an den Schwimmtagen ist für alle Kinder im Unterschied zu mehrtägigen Schulveranstaltungen mit Übernachtung ausnahmslos verpflichtend. Sollten die Kinder während der Schwimmtage krank sein oder den Unterricht versäumen, so werden diese Tage für Anfänger in Form eines Förderkurses nachgeholt. Somit können wir wirklich für alle Kinder gleich zu Beginn der Mittelschule ein gute Schwimmausbildung garantieren. In der Folge fahren die Kinder dann einmal im Monat schwimmen.
Die Schwimmtage sind für die Kinder kostenlos. Badeeintritte und die Beförderungen zu den Bädern mit Zug oder Bus werden von der Marktgemeinde Schwertberg übernommen. Die Erfahrungen und Rückmeldungen dieser Woche waren überragend. Es war anstrengend aber der Lernfortschritt in allen Könnens Stufen war groß!