Schnell zur Sommerfigur - unter den strengen Augen der Gesellschaft
Als wäre das Abnehmen an sich mit den ganzen Trainings, den Überlegungen wegen des Essens und dem täglichen Kampf mit der Waage nicht schon schwer genug, sitzt einem dann noch die Gesellschaft im Nacken. Sie verfolgt folgende Intentionen: am besten nicht auffallen, funktionieren und nicht aus der Reihe tanzen. Läuft man als Frau also mit einem Sixpack oder einem größeren Oberarm herum, polarisiert man und wird dazu noch kritisiert.
Kritik überall - Auch beim Partymachen. Sobald du regelmäßig im Fitnesscenter zu sehen bist und dir mehr und mehr Menschen in den sozialen Netzwerken, wie Instagram und Facebook, folgen, wirst du automatisch beobachtet und bewertet. Das hört natürlich beim Feiern im Club nicht auf. Ja, es ist wahr: Auch Menschen, die fleißig trainieren, gehen ab und zu einmal feiern. Schon alleine, dass hier viele verwundert sind, zeugt von einer voreingenommenen Gesellschaft.
Auch wenn ich weder oft Alkohol trinke noch oft im Club anzutreffen bin, sind die Menschen, denen ich begegne, dennoch verwundert und begegnen mir mit einem „Du hier?“, wenn sie mich auf der Tanzfläche treffen. Nur weil ich Sport betreibe, muss ich mein ganzes Wochenende also auch automatisch im Fitnesscenter verbringen und darf kein soziales Leben mehr haben? Ganz ehrlich: Auch wenn man Sport betreibt, darf man das ein oder andere Wochenende einmal im Club verbringen.
Bei der Familienfeier
Die Kritik hört auch bei der Familienfeier nicht auf. Oma, Opa, Tante, Schwester und die lieben Eltern beobachten ganz genau, was und wie viel man vom Sonntagsgericht zu sich nimmt. Wenn ein Familienessen wöchentlich stattfindet, ist es umso schwieriger, die Balance zu halten und seinem gesunden Lebensstil treu zu bleiben. Dass bei einem Familienessen, das Oma und Mama zubereitet haben, nicht gerade Gesundes auf den Tisch kommt, braucht hierbei wohl nicht erwähnt zu werden.
Gerade dann, wenn man ein Ziel verfolgt und abnehmen will, kommen einem immer wieder diese Essen in die Quere. Es ist wirklich enorm schwierig, die Balance zwischen „Wie esse ich genug, um satt zu werden, ohne dabei meinen Kalorienrahmen zu sprengen“ und „Wie oft kann ich etwas ablehnen, ohne dass meine Familie sauer wird“ zu finden. Beim Familienessen langen natürlich alle ordentlich zu. Wenn man sich dann selbst, aufgrund einer Diät, zurückhält, wird man sofort mit dementsprechender negativer Gesichtsakrobatik der Familie bestraft. Dann hört man Argumente wie: „Wir haben extra dein Lieblingsessen gekocht“ oder „Weißt du eigentlich, wie lange man für so ein Essen in der Küche steht“? Doch wie verliert man hier dennoch nicht den Fokus? Wenn man weiß, dass ein Familienessen stattfindet, dann versucht man idealerweise, sich unter der Woche an seinen Ernährungsplan zu halten. So kann man am Sonntag sein Essen und das Beisammensein mit der Familie, ohne negative Gedanken an das Essen, genießen.
Im Alltag
Wenn man abnehmen möchte, dann lauert der Feind quasi überall - auch im Alltag. Egal ob die Kollegen in der Arbeit oder der eigene Freundeskreis: Alle wollen nur das Beste für einen. Gefühlt bekommt man jeden Tag ein anderes kulinarisches Highlight im Büro präsentiert und es fällt einem natürlich nicht immer leicht, zu widerstehen. Spätestens dann nicht, wenn die Spezies der „Überreder“ im Büro auftaucht. Man erkennt sie an typischen Sätzen wie „Ein Glas geht doch“ oder „Es ist doch nur ein Stück Schokolade“. Klar sollte man sich ab und zu auch etwas gönnen. Diese Menschen haben aber immer genau dann ihren Auftritt, wenn man mal nicht an Schokolade & Co. denkt.
Beim Abnehmen ist es normal, dass man sich mit gewissen Dingen neu arrangieren und bisherige Verhaltensweisen adaptieren muss. So wird zum Beispiel öfter selbst gekocht anstatt auswärts gegessen. Doch diese „Überreder“ versuchen uns solange zu etwas zu überreden (oder zu drängen), bis man schließlich nachgibt. Leute hört auf. Unterstützt uns lieber! Doch es ist irgendwie auch im Sinne der Gesellschaft, einen Gruppenzwang auszuüben. Laut der heutigen Gesellschaft muss man mit Alkohol auf ein besonderes Ereignis anstoßen, muss Nachos im Kino essen und nach einer Hauptspeise folgt immer noch ein Dessert.
Mein Fazit
Wer abnehmen möchte, hat es nicht gerade einfach. Egal ob im Fitnesscenter, im Lieblingsclub, im Alltag oder von Freunden und der Familie: Überall lauert Kritik. Doch lasst euch davon nicht entmutigen und seht es eher als eine neue Herausforderung an. Jede Herausforderung, die man meistert, macht einen schließlich noch stärker. Auch wenn manche Situationen nicht ganz so einfach sind, wie wir uns das wünschen: Zähne zusammenbeißen und über manche Kommentare einfach hinwegblicken.
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27.04.2019 09:46
Topfit ...
Sehr geehrte Frau Buchberger! Der Artikel hat mich persönlich angesprochen und kann nur zustimmen. Ergänzen würde ich noch, dass wenn man dann Kinder hat, es damit weitergeht, folgendes passiert: Hat man länger Babykilos drauf, heißt es: die lässt sich gehen. Achtet man auf seine Figur und treibt Sport heißt es: die muss aber viel Zeit haben. Fazit: man kann es keinem Recht machen. Heute darf man als Mama nicht mehr wie eine aussehen, sonst ist man in unserer Gesellschaft ein Versager. Herzliche Grüße Heide M.