Während Burnout in aller Munde ist, wird das Boreout oft belächelt. Doch nicht nur Überforderung, sondern auch Unterforderung kann Stress verursachen und krank machen. Boreout bedeutet, dass man am Arbeitsplatz täglich unterfordert, gelangweilt und desinteressiert ist.
Oft greift man dann auf Verhaltensweisen zurück, die das ungewollte Nichtstun kaschieren sollen. Schließlich muss man die Untätigkeit verbergen, häufig aus Angst, den Job zu verlieren. So wird versucht, die Zeit zu überbrücken. Internet surfen, Urlaub planen oder Rätsellösen in der Zeitung werden häufig dazu genutzt, trotz Langeweile beschäftigt zu wirken. Doch diese Langeweile stellt sich meistens erst schleichend ein. Zu Beginn ist es noch verlockend, Privates während der Arbeitszeit zu erledigen. Je länger aber der Zustand des ungewollten Nichtstuns anhält, desto unbefriedigender ist es. Arbeitnehmer klagen dann über das Gefühl von Leere, Bedeutungslosigkeit, Sinnlosigkeit und auch über Selbstzweifel.
Stresssymptome
Auf psychischer und körperlicher Ebene können auch durch eine zu geringe Belastung Stresssymptome auftreten. Diese Symptome können dieselben sein wie bei einer Überforderung. Von Schlafstörungen über Depressionen bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen wie Magendarmbeschwerden oder eine Anfälligkeit für Infekte. Unterbeschäftigte fühlen sich auch müde, gereizt und lustlos, ihnen fehlt der Antrieb. Wer immer wieder dieselben Tätigkeiten machen muss und eine monotone Beschäftigung hat, dem ist langweilig, weil man andere Fähigkeiten und Talente mitbringt. Dadurch fühlen sich Betroffene meist fehl am Platz.
Auswege bei Unterforderung
Um der Langeweile am Arbeitsplatz zu entkommen ist es ratsam, sich um eine Weiterbildung zu bemühen, sich versetzen zu lassen oder sogar nach einer neuen Arbeit zu suchen und sich bei einem anderen Unternehmen zu bewerben. Hilfreich ist auch, das Problem anzusprechen und somit transparent zu machen. Das kann wiederum zu Aufstiegschancen, neuen Projekten oder zur Aushilfe in anderen überlasteten Abteilungen führen. Wichtig ist in jedem Fall die Eigeninitiative, sonst wird sich nichts ändern.