Aufschieberitis: Lieber morgen als heute

Der eine ordnet seine Unterlagen auf dem Schreibtisch um, der andere surft stundenlang im Internet und ein Dritter fängt an, die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Zeit dafür haben sie nicht, denn es sollten ganz andere Arbeiten erledigt werden. Ein Projekt muss bis zur Deadline fertig sein, ein wichtiger Vortrag steht an oder es muss eine Publikation verfasst werden. Ob im Büro, im Studienleben oder auch beim Home Office, oft ist es schwierig, sich dazu zu überwinden endlich anzufangen und man vertrödelt die Zeitspanne mit Ersatzhandlungen.Aufschieber kommen oft zu spät, verbummeln immer wieder Dinge, die man ihnen aufgetragen hat und sind schlampig. Auschieben hat nicht immer mit Faulheit zu tun Aber nicht jeder, der sich einmal ablenken lässt oder das Abarbeiten der To-do-Liste auf den nächsten Tag verschiebt hat gleich ein Riesenproblem. Ein bisschen Aufschieben ist ganz normal, jeder hat einen kleinen Stapel unerledigter Aufgaben. Aufschieber sind nicht faul, haben auch nicht die falsche Einstellung oder weniger Ehrgeiz, oder sind weniger begabt als die Pünktlichen.Wer regelmäßig am Schreibtisch sitzt, aber dennoch nicht wirklich mit seiner Arbeit vorankommt, sollte zunächst positiv auf das schauen, was er schon geschafft hat. Danach muss man allerdings die Gründe des Aufschiebens suchen. Dabei stellt sich die Frage, ob man sich aus mangelndem Interesse nicht motivieren kann, oder ob man etwa Angst vor dem nächsten Schritt hat. Es ist hilfreich, sich die gängigen Mechanismen des Aufschiebens klar zu machen, aber Prokrastination ist keine schlechte Angewohnheit, die man los wird, wenn man sich zusammenreißt. Wichtig ist, dass man klein anfängt und darauf vertraut, dass die Motivation kommt, wenn man seine Arbeitsweise Schritt für Schritt umstellt.Ein praktisches Hilfsmittel für diejenigen, die sich vom Internet ablenken lassen sind zum Beispiel Programme, die bestimmte Seiten blockieren oder auch eine Software, die bei der Organisation der Arbeit hilft.