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Jaguar bläst mit dem XE zum Angriff auf die etablierte Premium-Mittelklasse. Eine Kurzbegegnung mit der kleinen Katze...

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Die Briten haben sich das wohl schwierigste automobile Umfeld für den neuen XE ausgesucht. Gegner sind Kapazunder wie die BMW 3er Reihe, der Audi A4 und Mercedes C-Klasse. Allesamt ebenfalls gerade neu beziehungsweise frisch geliftet am Markt und in absoluter Topform. Wird nicht einfach...

Schauen wir uns den kleinen Jag mal von außen an. An der Front spielt's XF - vielleicht ein wenig einfallslos, aber dennoch die markentypische Grimmigkeit wirkt schon mal ganz ansprechend. Seitlich kommt das Auto ebenfalls spannungsgeladen und sportlich rüber - das nach hinten gerückte Coupé-artige Greenhouse zitiert den Lieblingsgegner aus Bayern. Am kurzen Heck geht dem XE dann stilistisch ein wenig die Puste aus. Die breiten Heckleuchten sind irgendwie zu groß geraten - der kurze Bürzel könnte auch von einem Toyota stammen. Schade drum - ein wenig mehr F-Type-Flair hätte dem XE-Heck gut getan.

Innen erkennt man die Markenzugehörigkeit auf Anhieb. Die Armaturenlandschaft hält sich zurück - wirkt ruhig und gut verarbeitet. Wie üblich wird die Automatik mittels ausfahrbaren Drehschalter bedient - nicht neu, aber immer wieder nett. Schauen wir uns die Infotainment-Anlage an - schon immer eine Schwäche der Marke und für Viele kaufentscheidend. Auf den ersten Blick lässt sich alles mittels Touchscreen in der Mittelkonsole einfach und logisch bedienen, nur vergleicht man das Ganze dann direkt mit der angepeilten Konkurrenz, wird's schon ziemlich eng. Dort funktioniert die Bedienung nämlich um einiges logischer, wirkt irgendwie durchdachter, professioneller. Da ist eindeutig noch immer Luft nach oben.

Das Platzgefühl ist gut - sagen wir der Klasse entsprechend. Zumindest vorne fühlen sich auch Großgewachsene wohl. Die Sitze passen gut, auch am Seitenhalt mangelts nicht. Hinten wird's deutlich enger - vor allem bei der Kopffreiheit. Ebenfalls eng geraten ist der Zugang zum Kofferraum. Dieser bietet in etwa das Volumen der Konkurrenz.

Wir sind auch ein paar Meter mit der 180-PS-Diesel-Version gefahren und haben uns einen oberflächlichen Eindruck verschafft. Der Motor ist komplett neu, macht einen guten ersten Eindruck. Nur das Zusammenspiel mit der Achtgang-Automatik hapert ein wenig. Irgendwie wird dauernd geschaltet, die Kombination wirkt dadurch hektisch und nicht wirklich souverän. Dazu pfuscht dann auch noch ein übertrieben hartes Sportfahrwerk ins Geschehen, lässt den XE hölzern und unkomfortabel abrollen. Ebenfalls ins nervöse Fach spielt die zu direkt und leichtgängig ausgelegte Lenkung. Wir hätten uns schon ein wenig mehr Feingefühl und dafür weniger Holzhammer-Sportlichkeit erwartet. Aber wer weiss, vielleicht fährt das Ding mit Serienfahrwerk ja eh ganz kommod...

Was der XE verbraucht und wie er sich im Alltag schlägt, konnten wir leider nicht erfahren, da war der Wagen einfach zu kurz in unserer Hand. Aber wir kennen die Konkurrenten des XE recht gut, darum können wir uns auch ein Urteil erlauben:

Jaguar hat sich ehrlich bemüht. Nur gegen die deutsche Premiumkonkurrenz wird's wohl auch dieses Mal nicht reichen. Das Auto kommt sympathisch rüber, wirkt aber im Detail grober gestrickt und unausgewogener als die High-End-Konkurrenz aus Deutschland. Unser Tipp an Jaguar: Rasch ein Facelift nachschieben, Fehler beheben und dann vielleicht noch die Positionierung des XE überdenken. Eine Klasse tiefer und es könnte klappen. Ansonsten viel Glück damit.

Ab EUR 37.000


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