Der SsangYong XLV ist sicher nicht das Beste SUV am Markt. Beim Verhältnis Preis:Leistung reicht aber so schnell keiner an ihn heran.
Wobei an dieser Stelle es gleich festzuhalten gilt, dass der XLV vielleicht günstig, aber sicher nicht billig ist. Kein Hersteller, ist er auch aus noch so fernen Landen, kann es sich heutzutage leisten qualitativen Müll abzuliefern. So sehr sich das die Konkurrenz vielleicht auch wünschen mag, aber SsangYong hat seine Aufgaben gemacht, steht in Sachen Qualität auf einer Stufe mit, sagen wir mal, Fiat. Und, um noch einmal auf den preislichen Kontext und den daraus resultierendem Mitstreitern zurück zu kommen, auch mit jungen Gebrauchten aus unserem liebsten Nachbarland.
Ganz dem Trend der Zeit entsprechend offenbart auch die Welt des XLV zwei Wahrheiten. Die Eine ist die des Einstiegsmodelles – unverhandelbare EUR 17.790,00 für den Benziner, inexistente Komfortausstattung und Stahlfelgen, die perfekte Prospektleiche quasi und maximal eine Empfehlung für Asketen. Die Andere ist die unseres Testwagens – EUR 32.490,00 für den Diesel samt Allrad, Automatik, Navi, Keyless und generell ein Rundumwohlfühlpaket auf aktuellem Stand der Technik.
Die größte Stärke des XLV sind aber die sehr großzügigen Platzverhältnisse. Seine Basis ist der Tivoli, dessen Blechkleid SsangYong kurzerhand um 238 Millimeter verlängert hat. Designtechnisch, nun ja, hat man sich nicht allzuviel Mühe gemacht. Sei´s drum. Das Längenwachstum kommt einzig dem Gepäckraum zu Gute, der somit abenteuerliche 720 Liter an Volumen aufweist. Dass XLV für „eXciting smart Lifestyle Vehicle“ steht ergibt spätestens jetzt Sinn, zumindest wenn man endlose Weiten eXciting findet und so etwas wie Lifestyle besitzt.
Antriebsseitig übernimmt ein 1.6-Liter Dieselmotor die Verantwortung für spürbaren Vortrieb, gemeinsam mit einer 6-Gang-Automatik und Allrad. Da kann man schon von einem Vollwert-SUV reden, auf die Waage bringt der Maximal-XLV 1.610 Kilogramm. Kein Pappenstiel für die 115 PS des Turbodiesels, der immerhin 300 Newtonmeter bei 1.500 Umdrehungen dagegen hält. So gut es halt geht. Wunder sollte man sich keine erwarten, der XLV bietet solide Fahrleistungen, reagiert spontan aufs Gas und ist froh, dass auf Berge immer Täler folgen.
Die Automatik macht ihre Sache dabei recht gut, Anschlüsse und Schaltvorgänge passen. Der Allradantrieb ist ein elektronisch gesteuerter, verteilt die Kraft nach Bedarf und besitzt einen Berganfahrassistenten. Heißt, der XLV ist grundsätzlich für alles was sich einem SUV gemeinhin in den Weg stellen kann gut gerüstet. Kurven durcheilt der große Koreaner stoisch gelassen, erkennbares Verlangen nach höheren Kurventempi konnten wir weder bei uns noch beim XLV erkennen. Wozu auch.
Bleibt unterm Strich die Erkenntnis, dass SsangYong mit dem XLV einen neuen Fuß in der Tür des SUV-Marktes hat. Die schon beinahe typischen Tugenden wie tolle Ausstattung und spannende Preise werden dabei gekonnt ausgespielt, ohne dabei ganz auf das Auto fahren an sich zu vergessen. Besonders die Kombo Diesel-Automatik-Allrad unseres Testwagens ist aller Ehren wert. TomTom-Navi, Parkpilot, Xenon-Scheinwerfer und sonstige Goodies runden das beachtliche Angebot ab.
Was er kann:
Ein nicht zu unterschätzendes SUV sein.
Was er nicht kann:
Fahrdynamische Akzente setzen.
Extralob gibt es:
Für die Ladehöhle.
Ändern würden wir:
Etwas mehr PS wären schön.
Daten SsangYong XLV 1.6 Diesel AT AWD
Motor: 4-Zylinder Diesel-Turbomotor
Hubraum: 1.597 ccm Leistung: 115 PS Max. Drehmoment: 300 Nm bei 1500 U/min Testverbrauch: 7,3 Liter Vmax: 174 km/h 0 auf 100 km/h: 13,3 Sek. Preis ab EUR 26.790,00
Mehr über SsangYong finden Sie auf www.fahrfreude.cc.
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10.05.2019 17:07
Ich bin Besitzer eines XLV
Der Bericht ist ja ganz nett, aber das ist auch schon alles was man nach einem kurz Test und vielleicht dem abschreiben von Presse Texten, schreiben kann. Ich hatte vorher einen Octavia mit Allrad und 105 Diesel PS und jetzt den XLV mit Allrad, automatik und 115 Diesel PS. Der Octavia hatte ca 240 NM und der XLV 300 NM und hängt beim beschleunigen so ziemlich alles ab, was bauart ähnlich auf der Straße fährt. Ein Freund von mir hat einen BMW mit fast 200 PS und kommt gerade mal auf knapp 30 NM mehr. Ich sag mal so; gleich was vor mir fährt ob Audi, Gti, Mercedes oder BMW - wenn sie beim beschleunigen ab der ortstafel glauben mich abhängen zu können, dann staunen sie nicht schlecht und ab 120 km/h lass ich sie dann gerne ziehen - irgendwer muss ja auch die Straf Mandate zahlen. Mehr PS beim Diesel ist also vollkommen unnötig. Was notwendig ist, ist ein ECO Tuning. Bei dem Augenmerk auf den Verbrauch gelegt wird, denn der ist mit knapp unter 8 l zu hoch. Dabei wird dann automatisch der PS und NM Wert - naja sagen wir erhöht - "Schaltpunkte". Noch zum Thema Fahrkomfort. Ich bin rund 2m groß und habe so viel Spielraum, dass ich sogar meine Beine während der Fahrt ausstrecken kann; soviel Platz ist bis zu den Pedalen. Die Sitze sind excelent von Länge, Höhe, Kopfstütze her und ich habe auch noch ausreichend Platz nach oben (2m Körpergröße). Auch bei längeren Strecken von rund 400 km kann mich höchstens ein tankstop von der durch fahrt, abhalten - so bequem ist das Fahren (Sitzheizung auf allen sitzen). Android Auto und ein (unnötiges) TomTom Navi sind auch integriert. Die Vollausstattung mit dem gesamten Programm das das Auto anbietet inkl. EURO 6c Abgasnorm, gibt es bei Aktionen für unter € 30.000,-; und da fangen viele Vergleichs SUV erst an mit der mindest Ausstattung. Und man fährt dann ein Auto für Individualisten (momentan Anfang 2019) daß es auf österreichischen Straßen gerade mal 200 mal findet - kein auto dass Hinz und Kunz fahren, wie Ferrari, Maserati, Porsche und Co ; auch kein BMW, Mercedes, Audi VW oä und auch kein Volvo, Nissan, Mazda, Jeep oder ähnliche SUV die alle gleich aussehen UBD natürlich keinen unverzinkten Dacia - sondern einen Exoten. Übrigens - Ssangyong ist nach mehrmaligen Besitz Wechseln (Gründung: Jeep und Daimler) heute in indischer Hand, verbunden mit dem weltgrößten Auto Hersteller TATA und der Motor wurde (made in Austria) von AVL-List-Graz aufgebaut. Also noch einmal ein Kauf Argument. Also der kurz Rap : + Platz, Ausstattung, Beschleunigung, Sitz Gemütlichkeit, Fahrkomfort - Verbrauch
10.05.2019 17:26
Zu obigen Artikel
Ich habe jetzt noch auf der hier verlinken Seite "fahrfreude. cc" nachgeschaut und ua den Artikel für die neue "Mercedes A Klasse" gesehen - den ich auszugsweise hier ein kopiere:
Der hohe technische Level zieht sich also durch die ganze A-Klasse, bis es dann unter der Motorhaube etwas nachlässt. Unser 180d aus dem Hause Renault leistete 116 PS und 260 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die etwas bescheidene Leistung wird zumindest durch die optimale 7-Gang-Automatik bestmöglich portioniert, auch wurde viel in die Kultiviertheit des Antriebes investiert. Unterm Strich kein schlechtes Triebwerk, aber in dem High-end Umfeld etwas deplatziert.........
!!! Diesel 116 PS - 260 NM..... Ich glaube das sagt alles zum XLV!!!