Der Vitara war schon ein SUV, als es den Begriff noch gar nicht gab. Früher sagte man „Geländewagen“ und im Grunde seines Herzens ist er das noch immer. Suzuki ist jetzt nicht die prominenteste Marke im Land. Aber eine mit einer treuen Fangemeinde und Modellen, die quasi jeder kennt. Neben dem Swift ist es vor allem der Vitara, der erste Anlaufstelle für all jene sein kann, denen manch moderne Features suspekt und ausufernde Preise zuwider sind. Klar gibt es auch noch das eh nicht unpassende Bild vom Förster samt Dackel, im Vitara steckt aber genug SUV abseits diverser Klischees. Also das Beste aus beiden Welten?
Die 2-fach einstellbaren Kartenleselampen aus der Ausstattungsliste sind uns da sofort als beispielgebend ins Auge gestochen. Denn natürlich liest angesichts einer Flut an möglichen Apps kaum noch jemand Straßenkarten. Aber der Vitara ist nun mal auch Geländewagen, via deutlicher Höherlegung und ALLGRIP Allradantrieb samt vier wählbarer Fahrmodi bewältigt er dann Strecken, an denen das WLAN scheitert. Dann schlägt die Stunde der Kartenleselampen, Karten vorausgesetzt.
Witziges Detail am Rande – im 1.5 Vollhybrid sind die Lampen 3-fach einstellbar. Kein zwingender Grund zur Wahl dieses Antriebes, zumal der von uns getestete mild-hybride 1.4 Turbobenziner günstiger, spritziger und nur marginal durstiger ist. Seine Zwangsvermählung mit dem Schaltgetriebe muss dabei kein Nachteil sein, zumal es im Vitara eines von der knackigen Sorte ist. Oldschool? Ja, aber auf sympathische Art und Weise.
Detto die 129 PS des Turbobenziners, ein beschaulicher Wert mit wenig Hoffnung auf spaßige Fahrleistungen. Dem hält der Vitara sein geradezu lächerlich niedriges Gewicht von 1.245 Kilogramm, mild-hybride Zusatzpower und ein bei 2.500 Touren anliegendes maximales Drehmoment von 235 Newtonmeter entgegen. Damit geht sich ein Sprint von 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden aus, maximal rennt der Vitara 195 km/h. Mehr hat kein Mensch je in einem Suzuki Vitara gebraucht.
Dieser Gedanke zieht sich durchs ganze Auto. Natürlich wären Features wie digitale Anzeigen, Head-up Display oder ähnliches nett. Sowas gibt es im Vitara nicht, geht einem aber auch nicht ab. Man erfreut sich lieber an perfekt ablesbaren analogen Instrumenten, einer famosen Rundumsicht, reichlich Ablagen, einem ausreichend großen Kofferraum und feinen Platzverhältnissen. Die Materialien sind solide und gut verarbeitet, ganz wie man das auch erwartet.
Auf der Suche nach der Moderne wird man beim 9,2“ großen Touchscreens und den Assistenzsystemen noch fündig. Ersterer offeriert eine kabellose Handykopplung, zu bedienen ist er quasi blind, was auch daran liegen mag, dass es für Klima&Co. noch klassische Tasten gibt. Die Assistenzsysteme arbeiten weitestgehend unauffällig, vermisst haben wir nur eine Taste zur Deaktivierung des Tempowarners.
Kaum etwas im Alltag relevantes wird man bei der Wahl der Top-Ausstattung „flash“ vermissen. Klima, 17“ Felgen, LED-Lichter, Lederlenkrad, Keyless, Sitzheizung, Rückfahrkamera und vieles mehr sind an Bord. Damit wird der ohnehin günstige Vitara zum echten Preisknüller, wie die 32.990,00 EUR für den 1.4 DITC Hybrid Allgrip beweisen.
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Echt lässig: Viel Auto um wenig Geld.
Echt stressig: Touchflächen für Lautstärkenregelung.
Echt fett: Dass smarte und zeitlose Design.
Echt schade: Das Warten, bis das getestete Sondermodell „Snowfox“ wieder in der Preisliste steht.
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Daten Suzuki Vitara 1.4 DITC Hybrid ALLGRIP
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner/Mild-Hybrid
Leistung: 129 PS
Max. Drehmoment: 235 Nm / 2500 U.
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 30.990,00
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