Von Grein abwärts verläuft die malerische Donauenge des Strudengaus, die sich hier zwar weniger fruchtbar, aber fast ebenso eindrucksvoll gibt wie jene der Wachau. Die zur Donau absinkenden Bergflanken sind etwas niedriger, dafür aber so steil, dass an den schmalen Uferstreifen kaum Platz für Siedlungen oder Anbauflächen bleibt. Bahn, Bundesstraße und größere Ortschaften gibt es nur am linken Ufer, während in der Einsamkeit gegenüber vor allem Radler und Wanderer auf ihre Rechnung kommen. Auch wir wollen in diesem stillen Landstrich unsere Wanderschuhe schnüren und vom verträumten Fischerdorf Freyenschlag in die Wälder der Schwarzen Wand vordringen, wo rätselhafte Granitformationen ihrer Entdeckung harren.
Anfahrt: A1 Amstetten West, B 119 Richtung Grein zur Abzweigung Viehdorf bei km 1,8 und Richtung Neustadtl bis auch Freyenstein angegeben ist.
Ausgangspunkt: Freyenstein, Gasthaus „Zur Ruine Freyenstein“ (Donnerstag gesperrt, 228 m) Von einem steilen Waldsporn hoch über der Donau grüßt der fünfeckige Turm der Burgruine Freyenstein, den wir vorerst auf der nach Neustadtl führenden Straße, dann über den rechts abzweigenden Steig Nr. 464a durch die mit Föhren bestandene Steilflanke ansteuern (332 m – 20 Min.). Erste Erwähnungen stammen aus der Babenbergerzeit. 1657 gelangte sie in den Besitz der Starhemberger. Noch heute ist die Weitläufigkeit der Anlage gut erkennbar. Auf einem exponierten Aussichtsbankerl können wir uns von den Anstiegsmühen erholen und den Blick auf das Donautal genießen. Vorbei am Burgturm steigen wir die steile Donauleite weiter aufwärts. Bald dreht der Steig in Westrichtung. Der Pfad wird breiter, das Gelände sanfter. Durch dichten Buchenwald geht es nochmals aufwärts auf eine Kuppel und hinaus auf eine Wiese, wo wir uns dem vorbei führenden Güterweg zum bereits sichtbaren Turnegghof anschließen. Herrlich ist von hier der Blick auf die Talenge des Strudengaus und hinüber zu den endlosen Hügeln des Mühl- und Waldviertels. Weiter auf dem Güterweg über die bäuerliche Hochfläche des Schlagberges. Wir passieren den ausgebauten Gutshof Vorderhaslau sowie die Gehöfte Schlaghof, Mairocken und Wundergrub (478 m – 1 Std.). Bei der Hauskapelle weist eine Wanderwegtafel nach rechts. Wer markierte Routen bevorzugt, kann nun auf romantischen Waldpfaden entlang des „464ers“ ins Donautal nach Sand absteigen. Für die durchgehend markierte, 7 km lange Runde ist mit etwa zwei Stunden zu rechnen. Wer den Rundweg auf 10 km ausbauen möchte, folgt dem Güterweg noch ca. 500 m und biegt rechts in den Güterweg Peham ein. Vor dem Hof links den Waldsaum entlang. Hier überschreiten wir kurz die 500-Meter-Marke. Das folgende „Überländ-Häusl“ liegt schon wieder darunter. Auf dem Karrenweg abwärts zum Hof Innergrübl, Nabegg 45. Dort treffen wir wieder auf eine rote Markierung, der wir uns scharf rechts in den Wald anschließen. Nach einer Straßengabelung (rechts halten) führt uns die markierte Route auf eine freie Geländekuppe mit Felsblöcken. Etwas unterhalb, wieder im Wald, leitet rechts ein kurzer Abstecher zu einer Felsengruppe, die von einem Schalenstein gekrönt wird. Diese heidnische Opferstätte wurde vom Neustatdler Wanderexperten Johann Freudenberger erst vor Kurzem entdeckt und mittels Holzleiter ersteigbar gemacht. Ein etwas längerer Abstecher (ca. 400 m) führt über den nächsten links abzweigenden Waldweg zum Jägerkreuz. Kurz danach endet der Forstweg vor den Felsen der steil zur Donau abfallenden Schwarzen Wand. Der Steig hinaus zum Wändnerstein (406 m – 2 Stunden), bei dem auch die Markierung endet, erfordert Trittsicherheit. Der Abstieg ins Donautal ist leider nicht markiert. Wir wenden uns am Ende des Forstweges (mit Blickrichtung Schwarze Wand) rechts einem seichten Wassergraben zu und spazieren jenseits auf gut erkennbarem Weg, vorerst leicht abwärts dann mit kurzem Gegenanstieg, hinüber zum nächsten Wassergraben. Danach wieder abwärts, in einer Schleife durch einen Hohlweg hinaus ins Freie, wo uns ein schöner Ausblick auf Sarmingstein erwartet. Nun den Waldgraben abwärts zur Donau, oder gleich rechts über die Wiese dem Gehöft Schindau zu und auf der Zufahrt hinab zum Donauradweg, auf dem sich unser Rundweg wieder schließt.
Gesamtgehzeit: 3 Stunden
Anstiege: ca. 300 m
Wegbeschaffenheit: Güterwege und Waldpfade, schönste Zeit: Herbst oder Anfang März zur Schneeglöckerlblüte
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.