Anfahrt: A 9 Klaus und B 140 nach Molln, weiter durch die Breitenau in den Bodinggraben. Das letzte 1,5 km lange Wegstück vom Parkplatz Scheiblingau zum Parkplatz Schwarzgraben ist nur von 6 bis 9 mit dem Auto befahrbar. Ausfahrt jederzeit möglich.
Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzgraben (641 m). So richtig zum Eingehen ist das schattige Forststraßerl, welches nur unmerklich ansteigend entlang des Blöttenbaches über die Lettneralm und vorbei an einer Rotwildfütterung zur idyllisch im Talschluss gelegenen Blumauer Alm (762 m – 3/4 Std.) hinauf leitet. Über den Almboden aufwärts zu einer Wegtafel bei der Umkehrhütte (865 m – 1 Std.). In der folgenden Kehre geradeaus auf einem alten Almweg durch den Bachgraben, der hier nicht nur eine bemerkenswerte Flora aufweist, sondern immer wieder prächtige Ausblicke auf die Nordabstürze des Sengsengebirges erlaubt. Nach etwa 1 1/2 Stunden wechseln wir die Bachseite. Das Gelände wird nun steiler. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir einen flachen Waldboden mit Heidelbeergehölz und Adlerfarnen, an dessen Ende uns der Herzerlsee zur Abkühlung erwartet. Die tiefschwarze Moorlacke ist im Frühling ein Refugium für Bergmolche. Wieder steiler ansteigend erreichen wir eine Viertelstunde später in 1.425 m Seehöhe einen Sattel, von dem das Gipfelkreuz des Hohen Nocks gut zu sehen ist. Es wäre von hier – nur bei sicheren Wetterverhältnissen zu empfehlen – links auf dem „schwarzen“ Pfad in zwei Stunden zu erreichen. Wir halten uns dagegen rechts und gelangen durch Fichtenwald sanft absteigend auf die wunderschön gelegene Feichtaualm (1.360 m – 2 1/2 Std.), mit 600 Hektar die größte der 20 Almen im Naturpark Kalkalpen. Am nördlichen Weiderand befinden sich zwei Hütten: die nur mit Schlüssel zugängliche Selbstversorgerhütte der AV-Sektion Steyr und die wieder errichtete, im Juli 1996 eingeweihte, Polzhütte. Sie wird alljährlich von 1. Juni bis 24. September durchgehend bewirtschaftet. Es ist einfach herrlich, auf der sonnigen Veranda zu rasten, dem Gebimmel des Weideviehs zu lauschen und bei einer kräftigen Almjause die gewaltige Wandflucht von Nock und Seehagel wirken zu lassen. Fast alles, was Schwoagerin Rosi ihren Gästen kredenzt, wird auf der Alm produziert oder kommt vom Polzgut, dem Haushof, drunten in der Mollner Ramsau. Den im freien Gelände erprobten und mit einem guten „Spürnäschen“ ausgerüsteten Wanderer aber lockt der langgezogene Bergrücken des Rotgsols zum Gipfelsturm. Von der Polzhütte (Rosi gibt gerne Auskunft) steuern wir dem weithin sichtbaren Baumskelett am gegenüberliegenden Waldrand zu, wo wir einen gut ausgetretenen Pfad vorfinden. Sanft ansteigend leitet dieser abwechselnd durch Wald und Weideblößen, die Gipfelkuppe des Zwielaufs (1.540 m) nördlich umgehend, in die Einsattelung halten wir uns vorwiegend entlang des von alten Wetterfichten bestandenen Wiesenrückens. Riesige Ameisenhaufen säumen den nahezu ebenen Weiterweg zur Wiesenkuppe des Rotgsols (1.560 m – 1 1/4 Std.), welche von einem originellen Kreuz aus Krummholz geziert ist. Gut sicht zwischen Zwielauf und Rotgsol. Da der Pfad auch vom Weidevieh gerne benutzt wird, ist stellenweise mit kleinen Hindernissen zu rechnen. Ab der Einsattelung bar und nur 10 Minuten entfernt wartet bereits das nächste Gipfelkreuz am Haderlauskögerl (1.547 m). Von beiden Gipfelwiesen bietet sich ein großartiger Blick in die Wandflucht des östlichen Sengsengebirges, ins Hintergebirge und in die Mollner Vorberge. Rückweg zur Feichtaualm und Abstieg in den Bodinggraben sind mit dem Hinweg identisch.
Gehzeit: 7 1/2 Stunden
Anstiege: 1.100 m
Wegbeschaffenheit: Bis Feichtaualm markierte Forststraßen und Waldwege, Weiterweg zum Rotgsol auf unmarkierten, mehr oder weniger gut erkennbaren Almpfaden
ANMERKUNG:
Bei dem Ausgangspunkt beim Parkplatz, Straßenkilometer 7,8 gibt es Schwierigkeiten mit Grundeigentümern. Bitte in Zukunft vom Schafferteich (kurz vor Vorderstoderabzweigung, Parkgelegenheit) starten.
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.