1.000 Bebauungspläne werden geändert - Linz bekommt grünere Dächer
LINZ. Dem Beschluss des ersten Linzer Klimaprogramms folgen nun Maßnahmen. Mit einem Ediktalverfahren wird eine vermehrte Begrünung in über 1.000 Bebauungsplänen verankert.
Von der Möglichkeit, Dachbegrünungen vorzuschreiben, wurde bisher zum Beispiel bei Betriebsbaugebieten schon des Öfteren Gebrauch gemacht, bei anderen Widmungskategorien wie bei Wohngebieten weniger. „Jetzt muss jedes Dach über 100 Quadratmeter begrünt werden“, so Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein und fügt hinzu: „Die 100 Quadratmeter haben wir fast überall.“
Intensive Begrünung
Bei der vorgeschriebenen Begrünung handelt es sich nicht nur um eine extensive Begrünung mit Moosen oder Ähnlichem. „Wir beginnen bei der intensiven Begrünung mit einer Vegetationsschicht von mindestens 15 Zentimetern.“ Tiefgaragen sollen künftig sogar eine Vegetationsschicht von mindestens 50 Zentimetern aufweisen. „Da kann man schon eine sehr brauchbare Vegetation setzen.“
„Keine wesentlichen Mehrkosten
Die Kosten die dabei entstehen halten sich in Grenzen. Auch bei der Statik müsse wenig bedacht werden. „Das ist nicht schwerer als eine Kiesschicht“, vergleicht es Hein mit einer gangigen Bedeckung bei Flachdächern. Im Gegensatz zu Kies, der sich speziell im Sommer aufheizt, speichert ein günes Dach jedoch Feuchtigkeit und trägt somit zu einem angenehmeren Klima bei. Zudem bieten sie auch Lebensraum für Insekten wie Bienen. Auch für die Stadt bringt die Änderung keine zusätzlichen Kosten: „Es sind keine wesentlichen Mehrkosten zu erwarten.“
Laubbäume künftig Pflicht
„Neu ist auch, dass wir künftig ganz konkrete Regelungen für Baumpflanzungen haben werden“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger. Auf Bauplätzen sind künftig Bäume zu pflanzen, die im ausgewachsenen Zustand eine Krone von mindestens acht Metern aufweisen. Im Detail ist pro 750 Quadratmeter Fläche zumindest ein Laubbaum zu setzen. Auf Parkplätzen muss nach jedem 5. Abstellplatz ebenfalls ein Baum gepflanzt werden, dem auch genügend Grünraum geboten werden muss. „Es soll auch keine Stützmauern und Lärmschutzwände mehr geben, die ohne Begrünung gebaut werden“, ergänzt Hein.
Umsetzung ab sofort
Umgesetzt werden diese Änderungen schon jetzt: „Auch die Verfahren, die jetzt im Laufen sind, haben schon diese Vorgaben“, erklärt Hein. Der Gemeinderatsbeschluss für das modifizierte Ediktalverfahren, welches über 1.000 Bebauungspläne betrifft, soll im Frühling im Gemeinderat fallen.
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