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LINZ. Klimaexperte Simon Tschannett von Weatherpark empfiehlt für Linz eine detaillierte Klimaanalyse und einen Stadtklimatologen, um systematisch der Hitze gegenzusteuern.

Der Martin-Luther-Platz und der Hauptplatz sind bekannte Hitzeinseln. Eine Klimaanalyse würde helfen weniger bekannte zu identifizieren. Symbolfoto: Weihbold

Die Klimakrise wird von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar. Speziell für Städte ist das Auftreten von Hitzewellen mit heißen Tagen und Tropennächten eine besondere Herausforderung. Auf Initiative von Umweltstadträtin Eva Schobesberger haben die Experten der „Weatherpark – Meteorologische Forschung und Dienstleistungen“ deshalb die bestehenden Stadtklimainformationen zu Linz erhoben und bewertet. Diese erste Analyse diente dazu, herauszufinden, wo es noch an Informationen mangelt und erste mögliche Schritte zu identifizieren.

Klimaanalyse

„Es war mir wichtig, dass wir bei dem Thema systematisch vorangehen, um mögliche Lücken zu erkennen und ein auf Linz abgestimmtes Stadtklimaprogramm zu entwickeln“, so Schobesberger.Ein erster Schritt, den Experte Simon Tschannett empfiehlt, ist, eine Klimaanalyse für ganz Linz durchzuführen, die die aktuellen klimatischen Gegebenheiten genau abbildet: Anhand dieser können dann Wärmeinseln abgebaut, die städtische Belüftung und Raumplanung optimiert werden.

Dem Standort angepasste Maßnahmen

Der daraus abgeleitete Maßnahmenmix sollte jedoch kein allgemeiner Maßnahmenkatalog zur Klimawandelanpassung für die gesamte Stadt Linz sein, da nicht an jedem Standort die gleichen Maßnahmen sinnvoll sind. Es braucht vielmehr immer ein an den jeweiligen Standort angepasstes Maßnahmenpaket.

Ein Beispiel: Mit dem Haselgraben hat Linz eine wichtige Frischluftschneise, die auch in der Stadt für Durchlüftung und Abkühlung sorgt. „Da ist es ganz wichtig, dass man darauf schaut, dass, wenn ein Hochhaus gebaut wird, man diese Schneise nicht verbaut.“ An einem anderen Standort wiederum würde das Pflanzen von Bäumen mehr helfen. „Eines der Rechenbeispiele sind die neuen Bäume am Hauptplatz“, so Schobesberger. Diese würden die Strahltemperatur am halben Hauptplatz um beachtliche 22 Grad senken.

Stadtklimatologe für Linz

Um die zukünftigen stadtklimatologischen Herausforderungen bewältigen zu können, bedarf es zudem mehr an Expertise innerhalb der Verwaltung. Deshalb empfiehlt Weatherpark die Anstellung eines Stadtklimatologen als Ressort-übergreifenden Experten im Magistrat.


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