Pendler-Chaos in Niederösterreich: Westbahn-Strecke wieder gesperrt
SANKT PÖLTEN/WIEN. Wer täglich mit dem Zug zwischen St. Pölten und Wien pendelt, braucht ab Montag, 12. Mai 2025, starke Nerven. Die beliebte Schnellverbindung über das Tullnerfeld wird für 25 Tage gesperrt.

Grund für die Sperrung sind umfangreiche Sanierungs- und Hochwasserschutzarbeiten, die die ÖBB nach den Schäden des Vorjahres nun endgültig abschließen wollen.
Rückkehr der alten Weststrecke – mit mehr Fahrzeit
Die schnelle Verbindung durch das Tullnerfeld ist während der Sperre nicht nutzbar. Stattdessen müssen Fernverkehrszüge auf die alte Weststrecke ausweichen – mit Folgen: Reisende zwischen St. Pölten und Wien müssen mit rund 30 Minuten zusätzlicher Fahrzeit rechnen. Die ÖBB kündigen auch vereinzelte Zugausfälle und Änderungen im Fahrplan an.
Nahverkehr besonders stark betroffen
Während sich Fernreisende mit mehr Zeit arrangieren müssen, trifft es Pendler im Nahverkehr besonders hart. Die Linien S80, S50, CJX5, REX50, REX51, R40, S40 und S4 werden teilweise oder vollständig eingestellt. Die ÖBB setzen auf Schienenersatzverkehr: So verkehren etwa Busse zwischen Tulln und St. Pölten (für die Linie S40) sowie Direktbusse zwischen Wien-Hütteldorf und Tullnerfeld (für den CJX5). Ein Lichtblick: Bei den verbleibenden Nahverkehrszügen soll die Sitzplatzkapazität erhöht werden, um den Engpass etwas zu entschärfen.
Westbahn: Früher abfahren oder später ankommen
Auch die privaten WESTbahn-Züge reagieren auf die Streckensperre. Zwischen Wien und St. Pölten verlängert sich die Fahrzeit von 27 auf 50 Minuten. Alle Züge in Richtung Westen fahren daher 23 Minuten früher ab. In Gegenrichtung verspätet sich die Ankunft in Wien ebenfalls um 23 Minuten. Nachtzug 998 bildet die Ausnahme: Er fährt wie gewohnt, kommt aber später an.
Freie Fahrt ab 6. Juni 2025
Die ÖBB und WESTbahn bitten um Verständnis. Gleichzeitig raten sie Pendlern, sich vorab genau zu informieren und ihre Reise zu planen. Ab 6. Juni 2025 soll die schnelle Verbindung durch das Tullnerfeld wieder vollständig und ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen – inklusive besserem Hochwasserschutz. Bis dahin bleibt nur eines: Nerven bewahren, gut planen und rechtzeitig losfahren.