Kistlweis Schärding und Subona Suben laden zum Tag der offenen Tür
SCHÄRDING/SUBEN. Zahlreiche FoodCoops und Solidarische Landwirtschaften in Oberösterreich nutzen die vom Projekt „Appetit auf Gutes“ initiierten „Tage der offenen Türen“, um sich und ihre Arbeit vorzustellen. Im Bezirk Schärding laden Kistlweis Schärding am 17. Oktober und Subona Suben am 18. Oktober zum Tag der offenen Tür ein.
Immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen – und wie sie produziert werden. Eine Antwort darauf bieten sogenannte FoodCoops, das sind gemeinschaftlich organisierte Zusammenschlüsse, die regionale und nachhaltig erzeugte Produkte direkt von den Produzenten beziehen. Eine davon ist Kistlweis im Bezirk Schärding. Christian Fuchsmayer, Vorstandsmitglied der FoodCoop, erklärt, was hinter dem Konzept steckt und warum dabei mehr als nur Einkaufen im Vordergrund steht.
„Wir wollten aufzeigen, was es alles an biologisch und nachhaltig produzierten Lebensmitteln in unserer Region gibt“, erzählt Fuchsmayer. „Dass wir das als Verein organisieren, war uns wichtig, weil wir damit Bewusstseinsarbeit und den Aufbau von Gemeinschaft mit Veranstaltungen und Vereinsaktivitäten verbinden wollten.“
Die Idee einer solidarischen Lebensmittelversorgung setzt auf Transparenz, kurze Wege und persönliche Beziehungen. Bei Kistlweis können Mitglieder bis Dienstag Mitternacht ihre Bestellungen online aufgeben. „Unsere Produzenten liefern dann bis Freitag Nachmittag in unser Lager, wo wiederum Mitglieder die Lieferungen in die Kisten einsortieren. Abholen kann man die Produkte dann flexibel, je nachdem, wann es zeitlich passt“, erklärt Fuchsmayer.
30 Produzenten und 300 Produkte
Rund 30 Produzenten aus der Region beliefern derzeit die FoodCoop mit mehr als 300 Produkten. Die Auswahl erfolgt sorgfältig: „Wir suchen Produzenten in der Region, die möglichst biologisch und dem Tierwohl entsprechend produzieren. Sie müssen nicht zwingend zertifiziert sein, aber unseren Werten entsprechen. Wir besichtigen die Hersteller in der Regel auch vor Ort und schauen uns an, wie sie arbeiten.“
Win-win Situation
Das Modell bringt Vorteile für beide Seiten: Die Konsumenten erhalten frische, fair produzierte Lebensmittel direkt vom Hof, und die Erzeuger profitieren von stabilen Abnehmerkreisen und direktem Feedback. „Durch die Bestellungen über unsere Website können Mitglieder bequem von zuhause einkaufen. Es werden Verpackungen eingespart, und Produzenten können bei der Sortenauswahl mehr auf Geschmack statt auf Haltbarkeit achten“, so Fuchsmayer. Zudem biete der Verein ein lebendiges Netzwerk an engagierten Menschen: „In gemeinsamen Aktivitäten lernen wir voneinander und über unsere Region.“ Auch wenn das Interesse an regionalen und biologischen Produkten wächst, sei der Einkauf über FoodCoops für viele noch Neuland. „Bei uns hat sich der Einkauf erst nach und nach etabliert, ist aber noch nicht ganz angelaufen“, sagt Fuchsmayer. „Wir denken, dass die Nachfrage groß ist – gleichzeitig gibt es schon ein breites Angebot in Supermärkten und kleineren Geschäften.“
Vor Ort ein Bild machen
Veranstaltungen wie der Tag der offenen Tür sollen helfen, die Idee bekannter zu machen. „So ein Tag macht es sehr niederschwellig möglich, sich das Konzept einer FoodCoop vor Ort anzuschauen. Produkte kosten, mit den Menschen reden – das ist persönlich und gibt den Leuten die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen.“ Im Vereinsleben spielt das Gemeinschaftliche eine große Rolle. „2024 hatten wir ein wunderschönes Fest mit Gästen und Produzenten in Otterbach, und heuer organisierten wir erstmals gemeinsame Kochnachmittage. Da spüren wir sehr das Miteinander und die Leichtigkeit in unserem Verein“, erzählt Fuchsmayer. Bei Kistlweis engagieren sich derzeit knapp 50 Mitglieder, vier davon im Vorstand.
Gut vernetzt
Für die Zukunft sieht er vor allem Potenzial in der stärkeren Vernetzung: „Die Zusammenarbeit der FoodCoops untereinander funktioniert schon sehr gut, und das wollen wir weiterhin so halten. Unser Fokus liegt aber darauf, unsere Initiative noch bekannter zu machen.“
Bewusster Einkauf
Sein Wunsch an Konsumenten, Gemeinden und Politik ist klar: „Was es braucht, ist ein Aufeinander-Zugehen und ein Ausprobieren. Der Einkauf bei lokalen Produzenten über die FoodCoop ist ganz anders als im Supermarkt – entschleunigter und bewusster. Wir wollen, dass das regionale Ernährungssystem mehr Aufmerksamkeit bekommt und dass wir uns als Gesellschaft darüber austauschen, wie wir es gestalten wollen. Zu diesem Austausch laden wir als FoodCoop ein.“
Programm
Kistlweis – FoodCoop Schärding, Landwirtschaftsliche Fachschule (LFS) Otterbach: Am Freitag, 17. Oktober, ist der Container hinter der LFS Otterbach von 14 bis 17 Uhr für Interessierte geöffnet. Es wird Produkte von regionalen Herstellern zum Verkosten geben. Der Vorstand der FoodCoop stellt den Verein und den Bestellablauf in gemütlicher Atmosphäre vor. www.kistlweis.org
FoodCoop Subona, Etzelshofen 1 in Suben:Am Samstag, 18. Oktober, gibt es von 14 bis 17 Uhr Brote, Apfelbeiki und Apfelsturm bei gemütlichen Beisammensein. www. subona.hopto.org.
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