Freitag 29. März 2024
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STEINBACH AN DER STEYR. Kleine Unachtsamkeiten im Haushalt können katastrophal enden. Wie ein geringer Aufwand für große Sicherheit sorgt, weiß Roland Hieslmayr. Der 38-Jährige ist Berufsfeuerwehroffizier und Experte im Bereich Brandprävention.

Ein Rauchwarnmelder kann Leben retten. Foto: Hieslmayr
photo_library Ein Rauchwarnmelder kann Leben retten. Foto: Hieslmayr

„Nahezu alle Brandtoten sind Rauchtote“, erzählt der Feuerwehrmann aus Steinbach an der Steyr. Oft seien Personen bei Wohnungsbränden hilflos erstickt. „Sie haben ihren eigenen Tod verschlafen. Jede Hilfe kommt zu spät, wenn der ,Giftcocktail' von Brandgasen nicht zeitgerecht entdeckt wird“, betont Roland Hieslmayr und rät zur Anschaffung von Rauchwarnmeldern, die zumindest in den Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluchtwegen angebracht werden sollten.

Rauchmelder retten Leben

„Im Verhältnis zu dem Mehr an Sicherheit eine kleine Investition. Sie ,rechnet' sich auch bei Altbauten, wo die Anbringung im Unterschied zu neuen Gebäuden leider nicht Pflicht ist“, so Hieslmayr. Je nach Größe des Gebäudes können vernetzte oder unvernetzte Melder installiert werden. Auf die Hörbarkeit – insbesondere im Schlaf – und die Qualität komme es, laut dem Experten, an.

Feuerlöscher ist keine lästige Pflicht

Dass Feuerlöscher in ausreichender Zahl griffbereit gehalten werden müssen, ist feuerpolizeiliche Vorschrift, aber längst keine lästige Pflicht, weiß der Brandschutzingenieur: „In der Frühphase eines Brandes kann noch vieles gerettet werden.“ Geeignete Löscher sind, laut dem Experten, Schaum für den Wohnbereich und Pulver im Garagen- oder Werkstattbereich. „Mit einer Löschdecke kann bei falscher Handhabung auch viel schief gehen“, meint der Feuerwehrmann. Für das brennende Schnitzelfett sei ein passender Deckel für die Pfanne das bessere Mittel.

Zündquellen vermeiden

„Ordnung und Sauberkeit sind die Grundlagen des Brandschutzes“ – diesem Leitspruch kann Roland Hieslmayr viel abgewinnen, denn: „Der Brandschutz ist immer eine Gratwanderung zwischen den sogenannten Brandlasten und den vorhandenen Zündquellen. Habe ich viel von dem Einen, muss ich das Andere reduzieren.“ So sei das regelmäßige Entsorgen von Müll und Gerümpel eine aktive Schadensverhütung.

„Der verantwortungsvolle Umgang mit Feuer und offenem Licht ist ein A und O des Brandschutzes“, betont der Experte. Kerzen, Rauchwaren – und deren richtige Entsorgung in einem nicht brennbaren Behälter mit dicht schließendem Deckel – aber auch Asche und Kohle gehören dazu.

Vorsicht bei Elektronik

Besondere Vorsicht ist mit Heiz-, Koch- und Wärmegeräten geboten. Sie sind Oberösterreichs „Brandstifter Nr. 1“. Aber auch Elektronik ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht verwendete Verbraucher sollten ausgeschaltet, am besten vom Netz getrennt werden, Wärmestau – beispielsweise bei Beleuchtungskörpern – ist zu vermeiden.

Gefahr des Handy-Akkus

Ganz besonders warnt Hieslmayr vor fahrlässigem Umgang mit den heutigen „Hochleistungsakkus“, die jeder in der Tasche trägt: Handys. „Akkus haben zwei große Feinde: Erschütterungen und Wärme. Aber auch tiefentladene Akkus können zum Brandereignis führen“, warnt der Berufsfeuerwehrmann, der beinahe wöchentlich solche Schäden sieht. Er empfiehlt die Akkuladung stets auf nicht brennbarer Unterlage und mit ausreichendem Abstand zu brennbaren Materialien durchzuführen. Außerdem sollte nur zu Qualitätsakkus und -ladegeräten gegriffen werden.

Betrieblicher Brandschutz

Roland Hieslmayrs Leidenschaft gilt dem Brandschutz. Mit seiner Firma FireTec widmet er sich der Brandprävention in Betrieben: „Wir begleiten als Sachverständige sowohl Neu- als auch Umbauten mit Brandschutzkonzepten zur behördlichen Genehmigung, erstellen Brandschutzpläne oder führen Beratungen durch.“

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