Der neue Modelljahrgang macht aus dem eh schon sehr feinen Honda CR-V einen noch feineren Honda CR-V.
Auch wenn eine wesentliche Neuerung nicht Teil des Testwagens war.Ihres Zeichens 9-Gang-Automatik und gerade zu geschaffen für einen großen SUV mit Allrad und starkem Diesel. Gut, wir wollen nicht zuviel jammern, schon alleine weil die 6-Gang-Handschaltung eh weit weg von einem Rohrkrepierer ist. Besser noch, liegt der erhöht angebrachte Griff doch gerade zu in perfekter Reichweite und weiß mit der Dieselpower sehr gut umzugehen. Wir vermuten dahinter eine ganz konkrete Absicht: Der neue Automat ist zu gut und würde nur ablenken von den anderen vielen up-dates, die der Jahrgang 2015 mit sich bringt.
Die haben allesamt ja auch ihre Daseinsberechtigung.Oder, wenn wir über den neuen Diesel reden, eine Dortseinsberechtigung. Mit dem 160 PS und 350 Newtonmeter starken Triebwerk ist man aktuell nämlich um einiges schneller und entspannter dort wo man eben hin will. Die 1,7 Tonnen Leergewicht tun dem mehr als respektablen Vortrieb keinen Abbruch, auch der Verbrauch bewegt sich mit 6 Liter und ein paar Zerquetschten in einem durch und durch positiven Bereich. Honda als historisch gewachsener Benzinbruder kann nicht erst seit dem Civic auch Diesel. Und das verdammt gut.
Auch die Optik haben die Japaner bestens im Griff.Der Honda CR-V bleibt ein gediegener und in sich ruhender Zeitgenosse. Etwas mehr Schwung in der neuen Frontpartie, neu gestaltete LED-Leuchten und eine modifizierte Heckklappe treffen den Zahn der Zeit, der CR-V macht praktisch neben jedem Konkurrenten eine gute Figur. Um sie im Interieur alle nass zu machen. Das allerdings ist ein (toller) alter Hut, weil fürstliche Platzverhältnisse und die einzigartige Variabilität dank aufstellbarer Rücksitzbank gab es auch schon beim Vorgänger. Zum Drüberstreuen legen sich bei Bedarf die Lehnen per Hebel im Kofferraum um, 1669 Liter stehen dann zur Verfügung.
Stark aufgerüstet hat Honda im technischen Bereich.Folgendes Szenario: Ihr pubertierender Sohn hat Handyverbot, wegen einer von tausenden Möglichkeiten die da in Frage kommen, und langweilt sich zu Tode. Lassen sie ihn ran an das neue Infotainmentsystem „Honda connect“. Navi oder Bluetooth bilden hier mittlerweile gerade einmal die Basics, mittels Honda Connect und Mirror Link lassen sich zum Beispiel eigene Bilder auf den Touchscreen holen. Oder vielleicht will die nervtötende Frucht ihrer Lenden via AHA-App das Internetradio entdecken und Sportreportagen hören. Eine tolle Spielwiese, wo die Bezeichnung „Infotainment“ mal so richtig passt.
Auch wollen wir nie mehr über Assistenzsysteme schimpfen.Wer einmal den Auspark-Assistenten erlebt hat wird bestätigen, dass früher doch nicht alles besser war. Das System überwacht den Heckbereich des CR-V und macht sich akustisch bemerkbar, wenn sich etwas über Kniehöhe von der Seite nähert. Ein High-light in einem Sammelsurium aus Spurhalteassistent, Kollisionswarner, Toter-Winkel-Assistent und adaptivem Tempomaten. Zum Paket geschnürt belaufen sich die Zusatzkosten auf geradezu lächerliche EUR 735,00, für Honda-Connect wären niedliche EUR 602,00 aufzuwenden. Unser in die „Lifestyle“-Ausstattung gehüllte Testwagen belief sich derart aufgerüstet auf EUR 40.815,00.
Was er kann:Warnen wenn er warnen soll.
Was er nicht kann:Wenn uns was einfällt, melden wir uns.
Extralob gibt es:Für Variabilität und Geräumigkeit.
Ändern würden wir:Den Namen. Kann man Vokale kaufen?
Daten Honda CR-V 4WD 1.6 i-DTECMotor: 4-Zylinder DieselmotorHubraum: 1597 ccm Leistung: 160 PS bei 4000 U/min Max. Drehmoment: 350 Nm bei 2000 U/min Testverbrauch: 6,4 Liter Vmax: 202 km/h 0 auf 100 km/h: 9,9 Sek. Preis ab EUR 35.945,00
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