Die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt gibt vom 17. bis 27. September einen Ausblick auf zukünftige Fuhrparkaspiranten.
1100 Aussteller präsentieren sich knapp einer Million Besucher.Kein Hersteller der etwas auf sich hält, darf sich diese Weltbühne entgehen lassen. Entsprechend groß ist Andrang und Vielfalt, wobei die deutsche Delegation den Heimvorteil zu nutzen weiß. Nachdem das Alphabet es anbietet beginnen wir bei Audi. Die Marke stellt den neuen A4 ganz in den Mittelpunkt ihres Auftrittes, sowohl Limousine als auch Avant wird es zu sehen geben. Dass daneben S8 Plus mit 605 PS und die neue Generation des R8 stehen darf als visueller Zuckerguss verstanden werden.
Die Premiumkonkurrenz BMW richtet ihren Focus auf das ganz neue Flaggschiff, call him 7er. Spannend, weil auch stückzahlenrelevanter wird der kompakte SUV X1, dessen 2. Generation bereits in den Startlöchern steht. A bissl in den Schatten gestellt werden Audi&BMW ausgerechnet von Mercedes. High-light ist hier das S-Klasse Cabrio – etwas, dass es so seit 1957 nicht mehr gegeben hat. Das alleine würde schon reichen, zur Sicherheit stellen die Schwaben noch das C-Klasse, Coupé, den GLE, den GLC, die erneuerte A-Klasse, den gelifteten SLK und das Smart Cabrio dem Publikum vor. Was ist das hier? Die IMA? Die internationale Mercedesausstellung?
Ein weiterer german Höhepunkt ist das Facelift des 911, dass wie immer wenig spektakulär ausfällt. Aber Achtung – mit ihm findet die Turboaufladung Einzug in die Ikone, da geht de facto eine Ära zu Ende. Eine neue soll dafür bei Opel beginnen, der Astra wird vorgestellt als das war er eh irgendwie immer war – Golfjäger Nummer eins. VW hält eine Klasse und ein Segment höher mit dem neuen Tiguan dagegen.
Natürlich wird auf der IAA aber nicht nur Deutsch gesprochen. The English speaker will find himself in einem Traum aus SUV. “Bentayga” nennt Bentley sein mehr als 600 PS starkes Monster, schöne Grüße nach Dubai. Dagegen wirkt der F-Pace von Jaguar beinahe schlank, für sich betrachtet hat er freilich das Potential zu DEM neuen SUV 2016. Parlez vous francais? Dann wäre der Peugeot 308 GTi ein Foto wert. Der Renault Talisman dafür gleich zwei. Der Laguna-Nachfolger klingt nur bei falscher Aussprache affig und auch sonst kommt da Bemerkenswertes auf Passat&Co. zu.
Für die italienischen Momente sorgt Alfa Romeo. Zur Erinnerung – das war einmal eine erfolgreiche Automarke voller Emotionen. Gezeigt wird die neue Giulia, die in der Mittelklasse reüssieren soll. Wir halten die Daumen. Und weil wir dann keine Hand mehr frei haben, schauen wir uns die fernöstlichen Beiträge Infiniti Q30, Subaru Levorg, Kia Sportage, Ssangyong Tivoli und Suzuki Baleno nur im vorbeigehen an. Erst beim Toyota Mirai wollen wir wieder etwas anfassen, weil Brennstoffzellenantrieb.
Frankfurt und die IAA sind definitiv eine Reise wert. Bitte dafür gleich zwei Tage einplanen, denn unser Geschriebenes gibt nur einen Bruchteil von dem wieder, was es alles zu sehen gibt.