Toyota Auris TCE - Neue Liebschaft

Ganz allgemein ist man als Auris ja nicht zu beneiden. Du hast die grandioseste Hybrid-Lösung unter der Haube, hast sie flankiert mit blitzsauberen Dieseln und trotzdem – es fehlt etwas. Willst du nicht durch den kompakten Fleischwolf gedreht werden, musst du Komplettanbieter sein. Heißt bei Toyota, ein moderner Turbo-Benziner, so ein downgesizter, muss in das Line-up integriert werden. Mittlerweile gehört das eh schon zum guten Ton, warum das bei den Japanern so lange gedauert hat, nichts Genaues weiß man nicht.

Na jedenfalls ist er jetzt da, sein Auftrag ist im Vergleich zum hybriden Bruder, der die Welt vor dem Klimawandel retten muss, gar nicht so schwierig. Der 1,2 Turbo muss lediglich ganz neues Publikum in die Schauräume locken um selbiges bei Probefahrten restlos zu begeistern. Na ja, jetzt wo wir das hingeschrieben haben, klingt das doch nicht so einfach. Immerhin, er muss diese Aufgabe nicht alleine stemmen, Toyota spendierte dem Auris auch eine optische Auffrischung bei In- und Exterieur.

Doch bleiben wir beim Antrieb. 116 PS sind gemeinhin ein Ausmaß an Kraft, das so zu erwarten war und wo mit einem Auslangen gerechnet werden kann. Bei den Newtonmetern bleibt der Auris mit 185 relativ bescheiden, dafür stehen sie bereits bei 1.500 Umdrehungen in den Startlöchern. Weitere Zahlen: 10,1 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h und ein Normverbrauch von 4,8 Liter. Die beiden Letzteren bleiben unbestätigt, zum Einen sind wir keine rasenden Wildschweine, zum Anderen gönnte sich der Auris zwei Halbe mehr als am Papier.

Ein immer noch sehr guter Wert. Auch das Fahren an sich verdient sich die Note „Sehr gut“. Der Benziner passt perfekt zur Unaufgeregtheit des Auris. Der Druck auf das Gaspedal löst immer Vortrieb aus, falls zu wenig, macht einem die 6-Gang-Schaltung die Arbeit leicht. Bis 4000 Umdrehungen besteht Bereitschaft zum Drehen, selbst dann dringen keine ungebührlichen Geräusche in den Fahrgastraum. Weder vom Motor, noch von den Reifen oder dem Wind. Ähnlich unaufgeregt gibt sich der Auris beim Handling, grundsätzlich eher dem Komfort zugeneigt schätzt er gelegentlich eine schnelle Kurve genau so.

Wir hören schon die Kritik: „Typisch Toyota, keine Ecken und Kanten“. Die neue Leuchtengrafik widerlegt das unserer Meinung nach, der Wiedererkennungswert des Auris kann mit dem des Golf locker mithalten. Siehe Bilder. Auch im Interieur ist der Toyota quasi gewachsen, was Anspruch und Wirklichkeit betrifft. Bedienelemente unter Glas, Klavierlack und Chromakzente nehmen dem schwarzen Kunststoff den Schrecken, das 7-Zoll-Display des „Toyota Touch2“–Systems inklusive Rückfahrkamera lässt richtigerweise den Rückschluss auf technische Ausgereiftheit zu.    

Die Preise für den Toyota Auris 1,2 Turbo starten bei beachtenswerten EUR 21.290,00. Serienmäßig sind da schon angesprochenes Multimedia-System, LED-Tagfahrlicht, Klimaautomatik und Multifunktionslenkrad an Bord. Selbst mit Extras wie Navi, Bi-LED Scheinwerfer, Tempomat und Panoramadach reißt der Auris nur ganz knapp die EUR 25.000,00 – Hürde. Noch ein Grund beim regionalen Toyota-Händler vorbei zu schauen.

Was er kann:

Ein neues Kapitel bei Toyota aufschlagen.

Was er nicht kann:

Überraschen. Hat eh keiner erwartet.

Ändern würden wir:

Vorerst nichts. Später vielleicht die PS-Ausbeute.

Extralob gibt es:

Schlanke EUR 550,00 für Safety Sense-Sicherheitspaket.

Daten Toyota Auris 1,2 Turbo Active

Motor: 4-Zylinder Turbo-Benzinmotor

Hubraum: 1.197 ccm Leistung: 116 PS bei 5200 U/min Max. Drehmoment: 185 Nm bei 1500 U/min Testverbrauch: 5,9 Liter Vmax: 200 km/h 0 auf 100 km/h: 10,1 Sek. Preis ab EUR 21.290,00

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