VW Caddy - DER Volkswagen

Man darf hier „Das Volk“ ruhig wörtlich nehmen, denn der Caddy bietet wirklich jedem Geschlecht, jeder Neigungsgruppe, jeder Interessensgemeinschaft etwas. Sportwagenfahrer nehmen wir mal als ausnahmebestätigende Regel, wobei selbst die müssen (wollen?) ja auch mal mit der Familie in den Urlaub oder zur Rennstrecke fahren. Na jedenfalls gibt es den Caddy Kastenwagen für den Handwerker, den Caddy Maxi für Großfamilien und Fußballtrainer und den Caddy Beach für Naturliebhaber. Es gibt 4motion, TSI, TDI, TGI, und DSG. MfG, ihr VW-Team.

Unsere Redaktion liegt im Epizentrum dieser Möglichkeiten, sprich, wir sind der totale Durchschnitt. Wir haben damit auch gar kein Problem. Das dürfte sich in der Zentrale von Porsche Austria herumgesprochen haben, denn unser Testwagen repräsentiert auch so was wie den Durchschnitt, oder, in schönsprech, die goldene Mitte. Wir fuhren den Caddy als 5-Sitzer in der Basisausstattung „Trendline“, gepimpt mit ein paar sinnvollen Extras, angetrieben vom 2.0 TDI mit 102 PS, kalkuliert mit EUR 26.985,98.

Viel Geld für einen Kastenwagen mögen Kritiker sagen, viel Geld für viel Auto sagen wir. Natürlich gehört der Caddy den Nutzfahrzeugen an, natürlich kann so ein Hochdachkombi nicht wirklich schön sein. Es wird hier auch nichts von edel oder dynamisch stehen. Was wir berichten können ist, dass die geschärften Kanten im Rahmen der aktuellen Auffrischung dem Caddy sehr gut tun. Abgesehen von seiner Grundstruktur erinnert kaum etwas an seine Herkunft. Der Caddy ist ein PKW. Basta.  

Ja schon auch Nutzfahrzeug. Weil er von Nutzen ist. Man ihn für soviel nutzen kann. Überragend ist wenig überraschend das Platzangebot für Mensch und Transportgüter, hervorragend die Variabilität und sowieso über alle Zweifel erhaben die Schiebetüren. Als Fahrer hast du im Nu deine perfekte Sitzposition gefunden und kennst alle Hebel und Schalter in dem Augenblick, wo du dich angeschnallt hast. Die Verarbeitung ist gut, der zu tief liegende 5“-Touchscreen und die nicht ganz zeitgemäße Klimasteuerung trüben das Bild kurz ein.

Der 102 PS starke TDI hilft darüber gut hinweg. Seine Leistungsdaten reißen einen bestimmt nicht vom Hocker, klar wäre der 150 PS starke Bruder ein souveränerer Wegbegleiter. Hat man sich aber einmal entschieden – und lebt mit dieser Entscheidung – wird man auch seine Freude haben. Immerhin stehen 250 Newtonmeter parat um bei frühen 1.300 Newtonmetern ins Geschehen einzugreifen. Das passiert zwar nicht überfallsartig, aber doch mit spürbar einsetzendem Schub. Der ab 140 km/h auch spürbar nachlässt, no na, bei der hohen Stirn.

Trotzdem, das moderne EU-6 Triebwerk überzeugt. Gut gedämmt lässt sich offensiv am Verkehr teilnehmen, der Verbrauch pendelt sich dabei rund um 6 Liter ein. Fahrdynamisch lässt der Caddy das Nutztier endgültig hinter sich, man nimmt ihm den PKW sofort ab. Es ist der finale Akt in einer Art von Kampfansage an Van´s, Kombi´s und – als optionaler 4motion – auch an SUV´s. Eben an das ganze Volk.

Was er kann:

Jeden Grundanspruch an ein Auto erfüllen.

Was er nicht kann:

Preislich mit der Konkurrenz mithalten. 

Extralob gibt es:

Für die ganze Breite des Caddy. Der totale (Prospekt)-Wahnsinn.

Ändern würden wir:

Bildschirm mit Klimaregelung tauschen. 

Daten VW Caddy Trendline TDI

Motor: 4-Zylinder Dieselmotor

Hubraum: 1968 ccm Leistung: 102 PS bei 2900 U/min Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1300 U/min Testverbrauch: 6,2 Liter Vmax: 172 km/h 0 auf 100 km/h: 12,9 Sek. Preis ab EUR 23.514,00

Mehr über VW finden Sie auf www.fahrfreude.cc.