„Saiga Hans“ klingt zwar leicht exotisch, ist aber ganz einfach die mundartliche Kurzform für den seligen (sailiga) Kirchenpatron Johannes den Täufer, der auch für den Ort namensgebend war. In dieser kleinen Landgemeinde wollen wir diesmal die Wanderstiefel schnüren und den angrenzenden Kobernaußerwald nach einigen der vielen geheimnisvollen Ecken durchforsten.
von MICHAEL WASNER
Hier finden wir auch gleich die Wegschilder der von den örtlichen Vereinen betreuten Wanderrouten und steuern entlang des „Saga Hansa Feuerwehrweges 231“, vorbei an Pfarrkirche (Leidensmann und Madonna mit Rosenkranz aus der Werkstatt der Schwanthaler) und Metzgerwirt (Montag gesperrt) das Obereck an, wo wir links dem gleichnamigen Güterweg bis zum Faustballplatz folgen. Nun rechts abwärts nach Schauberg zur Landesstraße, kurz links zur Tischlerei, dann gleich wieder rechts, das Moosbachl überschreitend (mit 541 m tiefster Punkt des Rundweges), im Wald zur Abzweigung des nach Maria Schmolln führenden „317ers“. Links abzweigend, geht es nun gemeinsam aufwärts auf das Hohe Daxeck zur tausendjährigen Linde (630 m – 1 Std.). Der Baumgreis beeindruckt heute noch mit seinem Stammumfang von über 7 Metern, während die ursprünglichen 20 m Höhe und der gewaltige Kronedurchmesser dem hohen Alter Tribut zahlen mussten. In der Kassette ist die Sage vom ältesten Baum im Kobernaußen nachzulesen. Der Feuerwehrweg 231 führt nun in nordwestlicher Richtung über das Schlagereck in einer Stunde zurück in den Ort. Wir marschieren in südlicher Richtung entlang der Routen 322 und 317 nahezu eben durch den Forst, bis wir nach etwa zehn Minuten den Güterweg Höh und mit ihm den Hausruck-Kobernaußerweg 1 (auch als Mountainbike-Strecke markiert) erreichen. Nach diesem recht aussichtsreichen Streckenteil teilt sich der Güterweg (640 m - 1 ¾ Std.; weitere Gelegenheit, vorzeitig auf Route 322 in 1 ¼ Stunden nach Saiga Hans zurück zu gehen). Wir bleiben weiter auf der Anhöhe und gelangen auf dem Forstwegerl Stegholzer-Schachen wieder in den prachtvoll verfärbten, immer dichter werdenden Kobernaußerwald. Die gute rotweißrote Markierung mit der „1“ sowie die Bikebeschilderung leisten wichtige Hilfe. Nach etwa 1,5 km mündet der Pfad in einen Querweg, dem wir uns nach links anschließen. Nach 500 m erinnert ein Bildmarterl rechter Hand an einen tragischen Zwischenfall. 100 m weiter zweigt links ein Seitenweg ab, der sich gleich darauf teilt. Folgt man der rechten Gabelung stets am Höhenrücken, gelangt man ins Naturschutzgebiet „Spiaßmoi“ mit seltenen Moorp_ anzen. Der Name erinnert an das verschwundene Dorf Spießmaiern, in dem einst drei Bauern gehaust haben. Sie müssen in großem Ansehen gestanden sein, denn zur Sonntagsmesse durfte erst dann „zusammengeläutet“ werden, wenn die drei roten Hüte der „Spiaßmoi Baun“ (noch heute im Gemeindewappen) in Sicht waren. Nach 10 Minuten gelangt man auf die querende Route 320, die nach rechts ins Frauschereck zum „1er“ leitet. Allerdings ist der Umweg nur für Pfad_ nder ratsam. Der „Normalwanderer“ bleibt besser am markierten Einser und erreicht bei der Abzweigung des Güterweges Dorneck (unser Rückweg auf Route 320) die Ortschaft Frauscher eck (707 m – 3 Std.). Der kleine Abstecher hinauf ins Zentrum wird mit einer urigen Jausenstation sowie der herrlichen Aussicht zum Steiglberger Windrad und über die Innsenke auf‘s bayrische Burghausen belohnt. Der Rückweg folgt einen guten Kilometer lang dem Güterweg Dorneck, windet sich abwärts zur Moosbachquelle und führt steil aufwärts zum Skilift Peretseck. Mit schönem Blick auf Saiga Hans geh‘s nun rechts vom Liftrestaurant durch ein letztes Waldstück zurück in den Ort.
ANFAHRT:
A 8 Abfahrt Haag bzw. Ried - B 141 Richtung Braunau nach Kirchheim und über Mettmach bzw. Aspach – Höhnhart nach St. Johann am Walde
AUSGANGSPUNKT: Pfarrkirche (Parkplatz schräg gegenüber
beim Springbrunnen, 623 m)
TOUREN-INFO:
GEHZEIT: 4 Stunden
ANSTIEGE: ca. 350 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Gut markierte Güter- und Waldwege,
auch als Winterwanderung
geeignet
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.