Hans Schnopfhagen wurde 1845 in Oberneukirchen geboren, wirkte ab 1872 als Oberlehrer in St. Veit und gründete ein Jahr später in seinem geliebten Geburtsort die Liedertafel, deren Proben er bis zu seinem Tode 1908 leitete. So marschierte er jeden Samstag von St. Veit nach Oberneukirchen und kehrte zu später Nachtstunde wieder heim. Auf der historischen Route wurde nun ein mit Naturklangkörpern ausgestatteter, acht Stationen umfassender Liederweg angelegt, der einiges aus dem Leben und Wirken unseres Hoamatlandkomponisten preisgibt.
von MICHAEL WASNER
Auf der Westseite des von drei Brunnen geschmückten Marktplatzes steht das als Kulturhaus adaptierte Gebäude Nr. 9, in dem Hans Schnopfhagen am 17. Jänner 1845 geboren wurde und seine Jugend verbrachte. Persönliche Gegenstände und Einrichtungsstücke führen in die Lebenswelt des Komponisten. Das Haus wurde im Vorjahr umgebaut und in Verbindung mit Musikschule und Veranstaltungsstadel einer neuen, der Tradition entsprechenden Wirkung zugeführt. Geöffnet an Dienstagen von 13 bis 17 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich von 14 bis 17 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung 0664/11 13 376. Beim Brunnen vor dem Kulturhaus be_ ndet sich die erste Liedertafel mit Wegschildern, die uns von der Pfarrkirche links abbiegend, vorbei am Gemeindeamt zum Wasserhäusl (2), dem höchsten Punkt des Liederweges, leiten. Linker Hand das südliche Ortsgebiet mit dem Galgenbühel, der in der Geschichte Oberneukirchens eine große Rolle spielte. Mit schönen Ausblicken auf St. Veit, den Hansberg und Waxenberg geht es an der Nord_ anke des Oberneukirchner Berges (3) auf Wald- und Wiesenwegen ins Mitterfeld (4), hinab zum Güterweg Reindlsedt zur „Bauern-Jaga- Kapelle“ (5; Wegverbindung nach Waxenberg) und durch ein romantisches Bachtal zu einem blumengeschmückten, alten Bauernhaus. Gegenüber, von einer mächtigen Linde beschattet, die sechste Station. Weitere Wegverbindung mit Waxenberg. Wir bleiben jedoch weiter auf dem Liederweg, überschreiten die Kleine Rodl (576 Meter, tiefster Punkt der Route) und spazieren am Güterweg zu einem einsam gelegenen Haus, von dem ein Schotterweg (ehemalige Straße), vorbei an Station sieben nach St. Veit (686 Meter) hinau _ eitet. Die obere Obstbaumzeile wurde noch von Hans Schnopfhagen selbst gep_ anzt. Für die 6,7 km lange Strecke sollte man gute zwei Stunden einplanen. Letzte Station ist das neue Ortsmuseum (Öffnungszeiten: Sonntags von 10–12 und 14– 16 Uhr, bzw. nach telefonischer Voranmeldung unter 0676/93 31 317), in dem es neben weiteren Erinnerungen an Schnopfhagen auch den legendären Hundegrabstein zu besichtigen gibt. Gegenüber das alte Schulhaus, die langjährige Wirkungsstätte Schnopfhagens. Seine letzte Ruhestätte ist ein Ehrengrab inmitten des Friedhofs (vom unteren Ende des Schnopfhagenplatzes über Hansbergstraße erreichbar). Von dort kann der Wanderer über die Schul- und Ringstraße, dann auf schönem Waldpfad entlang des 2,3 km langen, gut beschilderten Hoamatland-Themenweges weiter den Spuren Schnopfhagens auf den Gipfel des Hansberges (848 Meter – ½ Std.) folgen, wo er sich häu_ g mit seinen Freunden Dr. Hans Zötl und Adolf Seyrl zur Kulturpflege traf. Ein Steinmonument erinnert an die drei Persönlichkeiten, daneben lädt eine Jausenstation zur Einkehr (bis 26. Oktober, jeweils von Freitag bis Sonntag ab 14 Uhr). Als Rückweg bietet sich der Mittellandweg 150 an, der bei der fünften Station des Hoamatlandweges links zu den Windhag-Häusern abzweigt, vorbei an der Bründlkapelle (Rückseite im Untergeschoss Nische mit alter Quelleinfassung) die Kl. Rodl quert und über Waxenberg (Burgruine mit Aussichtsturm, Schlüssel im Haus Nr. 7) – Schaffetschlag (im Wald gut auf Markierung achten) und Königsberg in 2 ½ Stunden nach Oberneukirchen zurückführt.
ANFAHRT:
B 126 Zwettl/Rodl – Abzweigung Oberneukirchen, gute Busverbindung von Linz.
AUSGANGSPUNKT: Marktplatz Oberneukirchen (774 m)
TOUREN-INFO:
GEHZEIT: 5 Stunden
ANSTIEGE: ca. 600 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Güter-, Wald- und Wiesenwege
ANMERKUNG: Wegverbindung bei den Stationen 5
und 6 nach Waxenberg ermöglicht
2 kürzere Rundwege mit jeweils 3 h
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.