NEOS-Kandidat Schobesberger: "Größte Schwäche der EU sind die Nationalstaaten"
OÖ/LINZ. Die NEOS gehen in die EU-Wahl am kommenden Sonntag mit einer Vision von einem „neuen Europa“. In Oberösterreich am 15. und damit bestplatzierten Listenplatz kämpft ein Linzer Student, Stefan Schobesberger, um Stimmen für seine Partei. Für ihn ist ein Einzug ins EU-Parlament zwar unrealistisch. Wir haben ihn zum Interview gebeten.
Warum sollte man bei den NEOS am Sonntag das Kreuzerl machen?
Stefan Schobesberger: Die Vereinigten Staaten von Europa sind unser Ziel. Nur wer NEOS wählt unterstützt die Weiterentwicklung der EU zu einem föderalen Bundesstaat. Als Europäer haben wir Gewicht in der Welt. Österreich alleine ist zu klein.
Wo sehen Sie die Stärken des Projektes Europäische Union? Wo die Schwächen?
Stefan Schobesberger: Europa ist Freiheit. Die Freiheit zu Reisen, zu Arbeiten, zu Lernen und zu Lieben wo man will. Die größte Schwäche sind die Nationalstaaten, die alle sinnvollen Projekte blockieren aus Angst ihre Macht zu verlieren.
Wo braucht es mehr Europa? Wo vielleicht weniger?
Stefan Schobesberger: Mehr Europa braucht es im Schutz unserer Freiheiten, im Kampf gegen den Klimawandel.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, in welcher Frage die Europäische Union unbedingt handeln müsste und es bisher an einer Lösung fehlt?
Stefan Schobesberger: Umweltschutz und Klimawandel. Ich setze mich ein für eine europaweite CO2-Steuer. Damit auch die nächste Generation ein sauberes Europa. Damit belohnen wir auch Ressourcen schonendes Wirtschaften und bestrafen Klimasünder.
Viele Menschen fühlen sich der EU nicht so nah und sehen sich vorwiegend als Österreicher. Woran liegt das? Fehlt es an der Europäischen Identität? Wenn ja, warum? Was könnte man dagegen machen?
Stefan Schobesberger: Ich bin Mühlviertler aus Kirchschlag. Linzer, wo ich wohne und Europäer im Herzen. Gerade junge Menschen fühlen sich als Europäer, weil wir Freunde überall in Europa haben. Europa braucht gemeinsame Symbole, damit mehr Menschen sich damit identifizieren. Darum wollen wir einen europäischen Pass für alle und einen gemeinsamen Feiertag am 8. Mai.
Abschließend: Die Wahlbeteiligung ist bei EU-Wahlen immer deutlich niedriger als bei nationalen Wahlen. Warum ist das so? Warum sollte man bei dieser Wahl unbedingt hingehen?
Stefan Schobesberger: Vorweg: Ich bin mir sicher, dass die Beteiligung höher ist als beim letzten Mal. Europa war immer selbstverständlich. Seit Brexit wissen wir, dass die Nationalisten und Populisten Erfolg haben können, wenn sie Europa zerstören wollen. Das ist vielen nicht mehr egal.
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