Situationen, in denen Konflikte entstehen, kennt jeder – ob im Alltag, privat oder im Beruf. Doch dass aus Konflikten viel Positives entstehen kann, ist den meisten nicht bewusst. Was man aus ihnen lernen und wie man sie handhaben kann, erklärt Tips.
Auf Dauer kann niemand Konflikten entkommen, denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Zusammenlebens. Dort wo Mitarbeiter intensiv zusammenarbeiten und aufeinander angewiesen sind, sorgen sie für Arbeitsplatzprobleme. Trotz ihrer Potenziale werden Konflikte oft mit negativen Aspekten verbunden. Doch ohne Auseinandersetzung und ohne Streit entsteht keine produktive Beziehung. Meist liegt die Ursache für Spannungen in mangelnder Kommunikation. Gift fürs Arbeitsklima sind über längere Zeit brodelnde Konflikte oder Mitarbeiter, die sich in ihrer Leistung nicht gewürdigt oder sich von Kollegen gemobbt fühlen. Wird dem Unmut nicht auf den Grund gegangen, sind sie sowohl für die Motivation als auch für die Gesundheit der Mitarbeiter schädlich. Im Arbeitsalltag kommt es unter anderem auch aufgrund von unklaren Rollen zwischen den Kollegen oder gegenüber dem Chef zu Kontroversen. Um dem entgegenzuwirken müssen die Erwartungen an die jeweiligen Rollen im Team jedem bekannt sein.
Positive Effekte
Missstände können durch Konflikte transparent gemacht werden, Probleme werden erkennbar und es besteht die Möglichkeit, festgefahrene und kontraproduktive Strukturen aufzubrechen. Konflikte verlangen intensive Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Durch gezielten Einsatz von Konfliktmanagement können vormalige Unstimmigkeiten die Kreativität des Teams anregen, das Arbeitsklima verbessern und bisher nicht bekanntes Misstrauen und Unzufriedenheit aus der Welt geschaffen werden. In weiterer Folge verbessern sich die Beziehungen unter den Mitarbeitern auch langfristig, denn erfolgreich gelöste Konflikte stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl. Konflikte erkennen Um einen Konflikt als solchen zu erkennen, ist es wichtig, das eigene Verhalten und jenes der Personen aus dem unmittelbaren Umfeld zu hinterfragen. Im zwischenmenschlichen Bereich liegen die Wurzeln von Konflikten meist bei widersprüchlichen Interessen, Veränderungen im sozialen Umfeld oder Positionskämpfen. Auf Dauer führen solche Probleme zu Misstrauen und Kämpfen, da sie Emotionen auslösen, die einen sachlichen und vernünftigen Umgang miteinander erschweren. Menschen entwickeln im Lauf der Zeit zudem unterschiedliche Konfliktlösungsmuster, die beim Gegenüber zusätzliches Konfliktpotenzial erzeugen können.
Lösungen
Alle Parteien müssen an der Lösung einer Auseinandersetzung beteiligt sein und gemeinsam die Ursachen der Streitigkeiten ausfindig machen. Oft ist die Ausgangslage nicht so klar, wie es auf den ersten Blick scheint. Manche Konflikte sind im Untergrund schon lange vorhanden, wurden bisher ignoriert und sind erst durch einen konkreten Streitpunkt zum Vorschein gekommen. Missverständnisse, bei denen das Verhalten einer anderen Person falsch interpretiert wurde, können ebenfalls der Grund für Probleme sein. Lösungen müssen gemeinsam ausgehandelt werden, da von Dritten angeordnete Strategien meist die individuellen Aspekte des Konfliktes unbeachtet lassen. Flucht, Kampf oder Unterordnung sind keine geeigneten Herangehensweisen, um Streitigkeiten zu lösen.
Vermittlungsperson
Eine Möglichkeit wäre, eine neutrale und von allen Beteiligten akzeptierte Person einzuschalten, die zwischen den Fronten vermittelt und die Interessen von allen ernst nimmt. Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen ist das Ziel eines erfolgreichen Konfliktmanagements. In Konfliktsituationen sind auch die Führungskompetenzen der Vorgesetzten gefragt. Der Chef kann in einem Gespräch eine Schiedsrichterrolle einnehmen. Diskretion, ein möglichst neutraler Gesprächsort und eine Atmosphäre, in der jeder offen seine Meinung sagen kann sind oberste Priorität. Offenheit ist ein zentraler Punkt, um die Ursachen für Zwietracht zu erkennen und sie aus dem Weg zu räumen. Die gemeinsam gefundene Lösung muss verbindlich sein. Daher sind Disziplin und Kompromissbereitschaft eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen. Für eine entspannte Beziehung unter Kollegen, muss jeder kompromissbereit und offen für Gespräche sein.