Toyota Yaris Hybrid - Neues vom Einzelkämpfer

Technisch gesehen wäre es gar nicht notwendig gewesen. Der Yaris ist weiterhin und immer noch der Einzige im überbordenden Segment der Kleinwagen, der einen Hybriden im Sortiment hat. Noch beschämender für die Konkurrenz ist, dass manch hybride Kombis auf Grund der Batterien unter Raumverlust leiden, während Toyota dem E-Antrieb weder einen Zentimeter an Platz noch einen Liter an Kofferraumvolumen zugesteht. Er hat sich gefälligst dem Wohlgefallen der Insassen unter zu ordnen, was er angesichts seiner Position unter der Rücksitzbank nicht nur bildlich tatsächlich auch macht.    

Stark profitiert vom Face-lift hat die Front des Yaris, wo sofort der vom Aygo bekannte X-Grill ins Auge sticht. Ganz generell präsentiert sich der Yaris auf hohem Niveau, woran das für die „Active“-Linie optional wählbare Elegance-Paket verantwortlich ist. EUR 2.280,00 sind zwar auch nicht nix, trotzdem gibt es von uns eine unbedingte Kaufempfehlung. Fesche 16“-Alu´s und LED-Tagfahrlicht sorgen für ein sehr feines Erscheinungsbild, das Interieur gewinnt dank Teilledersitzen, Sitzheizung und Armlehne für den Fahrer spürbar an Lebensfreude. Verarbeitung und Bedienung sind unaufgeregt gut, wobei der  7“ Touchscreen samt Navi einen Hauch zu weit rechts angesetzt wurde. Dem Beifahrer wird’s recht sein.

Kern und weiterhin Kaufanreiz Nummer 1 ist und bleibt freilich der Hybridantrieb,  dem das ganze Tamtam um neuen Grill und Alcantara an der Batterie vorbei geht. Er  generiert seine Kraft wie gehabt aus einem 75 PS starken Benziner und einem 61 PS leistenden Elektromotor. Systemleistung 101 PS. Für die Schaltarbeit ist nach wie vor die CVT-Automatik verantwortlich, Kenner wissen wohl, was hier gleich geschrieben steht. Ja, es bleibt dabei, es gibt im Yaris Hybrid so etwas wie zwei Welten der Fortbewegung.

In der Stadt und bei sensiblem Gasfuß überzeugt der Antrieb völlig. Gleichmäßige Kraftentfaltung und eine gefällige Geräuschkulisse gehen einher mit minimalem Durst. Bei vollem Ladezustand der Batterien sind selbst einige Kilometer rein elektrisch kein Problem. Überland und auf der Autobahn ist die Performance genau anders herum. Bei Vollgas heult die CVT-Automatik wie ein Rudel Wölfe bei Vollmond bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Das kann bergauf schon mal ein wenig dauern, was an Fahrfreude wie Spritverbrauch nagt. Im Schnitt schafften wir einen Verbrauch von fairen 5,2 Litern, wobei ein plus/minus von 0,5 Liter realistisch ist.

Wer mag, ruft sich am 7“-Bildschirm das Hybrid-Menü auf, informiert sich über Ladestand der Batterien und den aktuellen Energiefluss und passt seine Fahrweise entsprechend an. Oder auch nicht. Jedenfalls ist die fesche Grafik eine schöne Visualisierung dessen, wohin ein Großteil des Kaufpreises fließt. Technik, auch wenn perfekt eingearbeitet und für den Fahrer unsichtbar, kostet nun mal. Im Fall des Testwagens EUR 21.930,00.

Was er kann:Sparsam sein wie sonst kein Konkurrent.

Was er nicht kann:Steigungen auf leisen Sohlen bezwingen.

Extralob gibt es:Für die perfekte Unterbringung der Batterien.

Ändern würden wir:Das Navi auf Kosten der Airbag-Anzeige nach links verschieben.

Daten Yaris 1,5 VVT-i Hybrid Active Motor: 4-Zylinder Benzinmotor, E-MotorHubraum: 1.497 ccm, Batterie: 6,5 kWh Systemleistung: 101 PS Max. Gesamtdrehmoment: 111 Nm bei 3600 U/min Testverbrauch: 5,2 Liter Vmax: 165 km/h 0 auf 100 km/h: 11,8 Sek. Preis ab EUR 17.410,00

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