Der A4 ist brandneu, die C-Klasse de facto auch, da musste BMW beim 3er aktiv werden. Im Test der modellgepflegte 318d Touring.
Es ist ein sich ständig wiederholender, mittlerweile völlig natürlicher Kreislauf, den uns die drei Premiumhersteller vorexerzieren. Einer tut einen Schritt, die Konkurrenz folgt. Einer erarbeitet sich einen Vorsprung, die Konkurrenz holt ihn ein. Das zieht sich quer durch alle Segmente. Nichts wird einem geschenkt. Schon gar nicht BMW. Die Münchner haben es geschafft, sich in einzelnen Nischen geschickt von seinen Begleitern zu emanzipieren, Stichwort X6 und X4. Als quasi Anerkennung wird dafür der Druck in den klassischen Segmenten erhöht.
Eine nette Sache für uns, die wir uns am Wettkampf der einzig wahren Premiumhersteller erfreuen dürfen. Denn eines wird wieder einmal klar: So sehr sich Marken wie VW oder auch Peugeot bemühen, und wir diese Bemühungen auch wohlwollend zur Kenntnis nehmen, zur Perfektion eines 3er-Interieurs in der Luxury Line ist es noch ein weiter Weg. Im Rahmen der Modellpflege hat BMW noch einmal nachgelegt, neue Materialien eingebaut, die Haptik noch eine Latte höher gelegt.
Das muss auch so sein, denn GT´s hin und X´en her, der 3er ist weiterhin der Topseller beim BMW. Folgerichtig wurde auch das Exterieur geschärft, das Design noch einmal verfeinert. Gemeinhin spielt sich derartige Kosmetik bei den Scheinwerfern ab, BMW ist da keine Ausnahme. Nach dem Motto „Ohne LED bin i´s net“ wurden die Rückleuchten entsprechend aufgerüstet, an der Front gibt es optionales Voll-LED-Licht. Gemeinsam mit dem Fernlichtassistenten übrigens ein Traum bei Nacht.
Weltpremiere feiern die neuen Vier- und Sechszylinder-Benzinmotoren im 330i und 340i. Beide sind wir…. .nicht gefahren. Wenn es hilft, insistieren wir an dieser Stelle auf einen entsprechenden Pressewagen. Bis unsere Bitte erhört wird, tragen wir die Bürde des 318d. 150 PS, 320 Newtonmeter bei 1.500 Umdrehungen, 8-Gang-Automatik. Spätestens jetzt ist allen klar, dass mit der Bürde ist natürlich Blödsinn. Das Triebwerk ist ein Traum von Antrieb, satter Durchzug und formidable Fahrleistungen gehen einher mit perfekten Schaltvorgängen und minimalem Durst.
Dem sportlichen Anspruch der Marke wird der Diesel jedenfalls gerecht. Der 3er an sich sowieso. Als Luxury Line ist er zwar nicht auf Extremsportler getrimmt, fit im Schritt ist er allemal. Die uferlosen Möglichkeiten zur Individualisierung haben durchaus ihre Berechtigung. Feinstes Leder spannt sich über Sportgestühl, das Lederlenkrad kommt von M und dirigiert eine variable Sportlenkung. Nicht zu vergessen, der liebgewonnene Fahrerlebnisschalter.
Die Spreizung ist enorm, während der „Sport“-Modus gleichzusetzen ist mit Angriff, verschreibt sich der „ EcoPro-Modus“ ganz der Defensive. Sprich, vorausschauendes Fahren in Zusammenarbeit mit dem Navi, Gleitmodus. Man sollte alles ausprobieren, vielleicht unter Berücksichtigung der Begleitung. Der 3er ist zwar nicht der Größte seiner Zunft, 4 Erwachsene samt Gepäck finden trotzdem sehr gute Platzverhältnisse. Dank 40:20:40 teilbarer Rücksitze gerne auch Richtung Skiurlaub.
Was die überteuerten Preise für Tagesskipässe betrifft, Besitzer eines 3er Tourings haben da generell ein höheres Schmerzlevel. Auch wenn der Einstiegspreis von EUR 37.600,00 für den 318d gar nicht so schlecht da steht. Unser, als empfunden standesgemäß ausgestatteter Testwagen, belief sich auf EUR 53.819,00.
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