Eternit: die bewegte Geschichte eines revolutionären Baustoffes
Auf vielen Häusern aus den 60er, 70er und 80er Jahren finden sich Eternit-, sprich Faserzementplatten. Viele verbinden Eternit mit Asbest, tatsächlich kann die Entsorgung der Platten deshalb schwierig werden.
Eternit besteht heute aus Zement, Luft, Wasser, Zellstoff und Armierungsfasern. Seit 1993 sind alle Produkte asbestfrei. Das Material kann daher heute als bedenkenlose Baurestmasse deponiert oder einfach wiederverwertet werden. Für die Produkte vor 1993 gilt: Die ordnungsgemäße Entsorgung von Dächern und Fassaden mit Asbestzement unterliegt den abfallrechtlichen Bestimmungen. Asbestzementabfälle dürfen in Deponien für nicht gefährliche Abfälle (Baurestmassen-, Reststoff-, Massenabfalldeponien) abgelagert werden.
Der Unternehmensname Eternit wird im alltäglichen Sprachgebrauch synonym zum Produkt, den Faserzementplatten, verwendet. Eternit leitet sich vom lateinischen „aeternus“ ab, was so viel wie „ewig“ bedeutet. 1894 hat Ludwig Hatschek die Idee von einem Produkt, das die Baubranche verändern soll. Er beginnt, an einem Baustoff zu arbeiten, der leichter als Ziegel, günstiger als Schiefer und besser als Blech sein soll.
Von OÖ in die ganze Welt
Seine Akribie und Mühen werden belohnt: Durch die besonderen bauphysikalischen Eigenschaften der Eternit-Platten wie Frostbeständigkeit, Feuerfestigkeit und das leichte Gewicht findet der Baustoff rasch Anhänger. Im Bezirk Vöcklabruck entsteht die erste Fabrik. Der Bauboom in den 1960er Jahren lässt explosionsartig Gebäude entstehen. Zahlreiche Dachlandschaften tragen die Handschrift von Eternit, ganze Ortschaften werden mit dem Baustoff eingekleidet.
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