Freizeitbad: Eine Firma fordert rund zwei Millionen Euro mehr
RIED. Wie viel das neue Freizeitbad wirklich kostet, dürfte sich vor Gericht entscheiden. Die Firma, die mit den Baumeisterarbeiten betraut war, hat nämlich eine Schlussrechnung vorgelegt, in der sie fast doppelt so viel verlangt, wie bei der Auftragserteilung vereinbart wurde. Dagegen wehren sich die ISG (die das Bad im Auftrag der Stadt errichtet) und die Stadt Ried.
Das Unternehmen wurde mit Baumeisterarbeiten im Umfang von 2,2 Millionen Euro netto beauftragt. In der Schlussrechnung, die sie der ISG vorgelegt hat, verlangt die Firma aber 4,3 Millionen Euro netto.
Die ISG erkennt aber nur 2,3 Millionen Euro als berechtigt an. Die anerkannten Mehrkosten von rund 98.000 Euro entstanden, weil das Gebäude um etwa 25 Prozent erhöht und die Höhenlage um 40 Zentimeter gegenüber der Urplanung angehoben wurde sowie wegen anderer kleinerer Planungsänderungen.
Zwei Kanzleien beauftragt
Zur Abwehr der weiteren Forderungen hat die ISG eine renommierte Rieder Anwaltskanzlei und eine weitere Kanzlei aus Wien, spezialisiert auf Leistungsverzeichnisse, mit der Prüfung beauftragt. Bis dato hat die ISG vertragsgemäß nur 70 Prozent der beauftragten Gesamtsumme plus genehmigte Nachträge ausgezahlt. Eine Erhöhung der Gesamtkosten – allerdings nur im Rahmen der letzten jährlichen Baukostenindexsteigerung von 3,5 Prozent – kann die ISG nicht ausschließen.
Schwere Vorwürfe
Die Vorwürfe der Stadtgemeinde haben es in sich. Laut Amtsvortrag, den Bürgermeister Albert Ortig (ÖVP) in der Gemeinderats-Sondersitzung am Donnerstag, 11. Jänner, verlas, habe die Firma während der gesamten Bauphase „exzessives Claim-Management“ (Nachforderungen) betrieben und „eine externe Firma damit beauftragt, Positionen neu zu erfinden und diese dann mit überteuerten Nachtragsangeboten bewertet“.
Die Firma beteuert, nichts falsch gemacht und die Stadt bereits seit Monaten auf die zu erwartende Kostensteigerung aufmerksam gemacht zu zu haben.
Eröffnung
Das Freizeitbad wird am Donnerstag, 8. Februar, von Landeshauptmann Stelzer offiziell eröffnet.
[UPDATE am Mo., 15.1.: Äußerung der Firma“
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